Zwei Drittel aller mineralischen Rohstoffmengen, die wir täglich benötigen, kommen aus heimischer Gewinnung. Bei Baurohstoffmengen liegt die Eigenversorgungsquote bei nahezu 100 %.

Auf den Rohstoffkarten für Baden-Württemberg werden folgende Gruppen von „Steine und Erden“-Rohstoffen unterschieden:
- Kiese und Sande für den Verkehrswegebau, für Baustoffe und als Betonzuschlag
- Natursteine für den Verkehrswegebau, für Baustoffe und als Betonzuschlag (oft auch als „Hartsteine“ bezeichnet)
- Untergruppe Karbonatgesteine
- Untergruppe Vulkanite
- Untergruppe Plutonite
- Untergruppe Metamorphite

- Zementrohstoffe und Zementzuschlagstoffe
- Ölschiefer
- Keramische Rohstoffe, wobei in Baden-Württemberg nur die grobkeramischen Rohstoffe, auch als Ziegeleirohstoffe bezeichnet, von wirtschaftlicher Bedeutung sind
- Naturwerksteine, also vom Steinmetz oder Bildhauer bearbeitbare, großformatig verfügbare Natursteine; vor allem in architektonischer und geschichtlicher bzw. denkmalpflegerischer Hinsicht sind die Naturwerksteine von Bedeutung.
Zu den Natursteinen im engeren Sinne zählen solche Festgesteine, die in gebrochener Form z. B. als Splitt- und Schotterkörnungen, Brechsande sowie als Mehle für den Verkehrswegebau, für vielfältige Baustoffe und für Betonzuschlag oder in unbearbeiteter Form z. B. als Blöcke für den Hang- und Uferverbau verwendet werden können.
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Bearbeitung eines Buntsandsteinblocks aus Lahrer Buntsandstein zu einer gotischen Fiale in der Freiburger Münsterbauhütte.
Bearbeitung eines Buntsandsteinblocks aus Lahrer Buntsandstein zu einer gotischen Fiale in der Freiburger Münsterbauhütte.
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Detailaufnahme aus dem nordöstlichen Abbauabschnitt der Tongrube Herdwangen-Schönach-Großschönach (RG 8121-2): Feinlaminierter, kompakter, mittelgrauer Bänderton
Nahaufnahme eines feinlaminierten, kompakten, mittelgrauen, gebänderten Gesteins. Mittig unten im Bild befindet sich eine Centmünze als Maßstab.
Verschiedene Ziegeleirohstoffe werden in Baden-Württemberg abgebaut. Gebänderte bis laminierte, eiszeitliche Beckentone (Hasenweiler-Formation) in der Tongrube Herdwangen-Schönach-Großschönach (RG 8121-2).
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Als Naturwerksteine werden natürlich gebildete Festgesteine bezeichnet, die aufgrund ihrer Festigkeit, Rohblockgrößen und Bearbeitbarkeit vom Steinmetz oder Steinbildhauer zu einem Werk bearbeitet werden können. Die Abbildung zeigt die Gewinnung großformatiger, fester Sandsteinblöcke im Steinbruch Tennenbach (RG 7813-4), nördlich von Freiburg.
Naturwerksteine aus Baden-Württemberg: Sägearbeiten in einem Buntsandsteinbruch.
Gewinnungsstelle ist der fachliche Überbegriff für die unterschiedlichen Arten von über- und untertägigen Abbauarealen, also von Kies-, Sand-, Ton-, Lehm- und Gipsgruben, Sandbrüchen, Steinbrüchen, Steingruben, Bergwerken und Bohrlochgewinnungsanlagen (Sole, Erdöl/Erdgas).

Als Steingruben werden Gewinnungsstellen bezeichnet, in denen früher aufgelockerte Gesteinsmassen an Hängen und in Tälern abgebaut wurden; sie waren an vielen Orten seit römischer Zeit bis in das 19. Jh. in Betrieb. Sandbrüche gibt es besonders in den Mürbsandsteinen der Stubensandstein-Schichten. Die aufgewitterten, mürben Grobsandsteine werden vor Ort durch Brecheranlagen zu Sand zerkleinert, früher zu Maurer- und Reinigungssand verarbeitet, heute z. B. zu Kalksandsteinen.

Überwiegend im Tagebau gewonnen werden in Baden-Württemberg folgende Industrieminerale:
- Hochreine Kalksteine für Weiß- und Branntkalke (Oberjura, Mitteljura, z. T. Muschelkalk)
- Quarzsande (Keuper, Miozän, Quartär) und kaolinreiche Mürbsande (Stubensandstein).
- Gipsstein (Gipskeuper, Mittlerer Muschelkalk)
- Feinkeramische Rohstoffe wie Kaolin und Bentonit treten in Baden-Württemeberg nur in kleinen Vorkommen aus; Weißerde wird nur bei Kandern gelegnetlich abgebaut.

Im Tiefbau bzw. Bergbau unter Tage gewonnen werden oder wurden in Baden-Württemberg
- Steinsalz (Mittlerer Muschelkalk)
- Kalisalz im südlichen Oberrheingraben (Alttertiär)
- Flussspat/Fluorit im Schwarzwälder Grundgebirge (Entstehung überwiegend Oberjura/Kreide und Tertiär)
- Schwerspat/Baryt (Entstehung überwiegend Oberjura/Kreide und Tertiär).
Hochreine Kalksteine sowie Gips- und Anhydritstein sind auch in großen tiefliegenden Lagerstätten verbreitet und werden auch im Bergbau unter Tage gewonnen (Blautal bei Ulm, Haßmersheim).
Die genannten mineralischen Rohstoffe werden im Landesgebiet in knapp 500 Gewinnungsstellen in einem Umfang von rd. 95–100 Mio. Tonnen jährlich abgebaut.
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Die Sandgrube (auch „Sandbruch“) Kernen-Stetten (RG 7221-4) im Stubensandstein bildet die Rohstoffgrundlage für das angeschlossene Kalksandsteinwerk.
Gewinnung von Mürbsandstein in der Sandgrube Kernen/Stetten (RG 7221-4)
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Bearbeitung eines Buntsandsteinblocks aus Lahrer Buntsandstein zu einer gotischen Fiale in der Freiburger Münsterbauhütte.
Bearbeitung eines Buntsandsteinblocks aus Lahrer Buntsandstein zu einer gotischen Fiale in der Freiburger Münsterbauhütte.
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Im Vergleich zu den mächtigen und ausgedehnten Kiesablagerungen im Oberrheingraben sind die Schottervorkommen im Alpenvorland und am Hochrhein kleiner und komplizierter aufgebaut; ihre Gewinnung ist aber oftmals im Trockenabbau möglich (Kiesgrube Schaffhausen, RG 8218-4).
Eiszeitliche Schmelzwasserkiese aus dem Alpenvorland in der Kiesgrube Schaffhausen (RG 8218-4)
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Zementmergel-Formation im Steinbruch Schelklingen-Vohenbronnen (RG 7624-5). Mergelsteine, also Kalkgesteine mit hohem Tonmineralgehalt, bilden die Grundlage für die Herstellung von Portlandzement.
Gewinnung von Zementrohstoffen in der Region Donau-Iller. Abbauwand mit dunkelgrauen Mergelsteinen (unten) und hellen Kalkmergelsteinen (oben) der Mergelstetten-Formation im Zementsteinbruch Schelklingen-Vohenbronnen (RG 7624‑5). Die Mischung beider Gesteine ergibt eine ideale Rohmischung zur Herstellung von Portlandzement.
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In Abbau stehender Steinbruch Straßberg (Werk II, RG 7820-2). Die Glaukonitbank ist in der Abbauwand über der Tiefsohle zu erkennen, zeigt allerdings stark wellige Lagerung. In dem deutlich braun gefärbten Bereich oberhalb der dritten Abbausohle ist der Kalkstein in Dedolomit umgewandelt und stark verkarstet und verlehmt.
Im Muschelkalk und Oberjura kommen die bedeutendsten Vorkommen an Kalksteinen, die für hochwertige Gesteinskörnungen geeignet sind, vor. Ein Beispiel ist der Oberjurakalkstein im Steinbruch Straßberg (RG 7820-2).
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Als Naturwerksteine werden natürlich gebildete Festgesteine bezeichnet, die aufgrund ihrer Festigkeit, Rohblockgrößen und Bearbeitbarkeit vom Steinmetz oder Steinbildhauer zu einem Werk bearbeitet werden können. Die Abbildung zeigt die Gewinnung großformatiger, fester Sandsteinblöcke im Steinbruch Tennenbach (RG 7813-4), nördlich von Freiburg.
Naturwerksteine aus Baden-Württemberg: Sägearbeiten in einem Buntsandsteinbruch.
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Detailaufnahme aus dem nordöstlichen Abbauabschnitt der Tongrube Herdwangen-Schönach-Großschönach (RG 8121-2): Feinlaminierter, kompakter, mittelgrauer Bänderton
Nahaufnahme eines feinlaminierten, kompakten, mittelgrauen, gebänderten Gesteins. Mittig unten im Bild befindet sich eine Centmünze als Maßstab.
Verschiedene Ziegeleirohstoffe werden in Baden-Württemberg abgebaut. Gebänderte bis laminierte, eiszeitliche Beckentone (Hasenweiler-Formation) in der Tongrube Herdwangen-Schönach-Großschönach (RG 8121-2).
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Lage aus Klarsalz im Steinsalzbergwerk Heilbronn (RG 6821-5). Die Muschelkalk-Steinsalzlager zeichnen sich aufgrund des Fehlens von Kalium- und Magnesium-Beimengungen durch besonders günstige Zusammensetzung aus.
Schicht aus Klarsalz im Steinsalzbergwerk Heilbronn (RG 6821-5). Die Steinsalzlager zeichnen sich aufgrund des Fehlens von Kalium- und Magnesium-Beimengungen durch besonders günstige Zusammensetzung aus.