Der Blautopf ist die schönste und zweitgrößte Karstquelle der Schwäbischen Alb. Er liegt im Scheitelbereich einer Flussschlinge des ehemaligen Donautals im Ortsbereich von Blaubeuren. Der trichterförmige Quelltopf hat eine Tiefe von 20,6 m und führt weiter in eine Wasserhöhle in den Kalksteinen der Untere-Felsenkalke-Formation (früher Weißjura delta). Ab 1961 hat der Höhlentaucher Jochen Hasenmayer die Höhle schrittweise bis zum Mörikedom (Breite 25 m, Höhe 30 m, Länge 125 m) bei 1250 m Höhlenstrecke ertaucht (1985) und im Mini-U-Boot „Speleonaut“ bis auf 1800 m befahren. Mitglieder der Arge Blautopf erforschen die Blauhöhle seit 1997 und haben sie mittlerweile auf 1700 m exakt vermessen und wissenschaftlich dokumentiert. Sie entdeckten 2005 im Äonendom einen bis ca. 1000 m langen, mit Tropfsteinen bestückten Höhlengang über der wassererfüllten Blauhöhle, der zur Zeit Gegenstand weiterer Untersuchungen ist. Der Blautopf weist eine mittlere Schüttung von 2270 l/s (min. 250 l/s, max. 32 670 l/s) auf und hat ein rd. 160 km2 großes Einzugsgebiet auf der Blaubeurer Alb. Weiterführende Informationen finden sich beispielsweise bei Rosendahl et al. (2006b).
Weitere Informationen zur Hydrogeologie der verkarsteten Schwäbischen Alb finden sie hier.
Externe Lexika
Wikipedia
Literatur
- (2006b). Exkursion 2: Von Höhlen, Quellen, Vulkanen und Eiszeitkunst – Geologischer Streifzug über die Mittlere Alb. – Rosendahl, W., Junker, B., Megerle, A. & Vogt, J. (Hrsg.). Schwäbische Alb, S. 38–54, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 18).