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Mittlerer Muschelkalk

Lithostratigraphische Untergruppe

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Verbreitung in Baden-Württemberg, Landschaftsbild

Das Bild zeigt einen flachwelligen grünen Hügel, auf dem zwei Windräder errichtet worden sind.
Ausstrich des Mittleren Muschelkalks bei Wenkheim

Der Mittlere Muschelkalk besitzt ein meist nur schmales Ausstrichgebiet in den Gäulandschaften vom südlichen Kraichgau bis zum Hochrhein sowie im nördlichen Kraichgau, Bauland und Tauberland sowie in den Flusstälern von Kocher und Jagst und ihrer Nebenflüsse in Hohenlohe. Er bildet häufig den flacheren Hangfuß unter der Schichtstufe des Oberen Muschelkalks oder eine Hangverflachung der Talflanken, zwischen den steileren Hängen an Unterem und Oberem Muschelkalk. Die Auslaugung der Salinargesteine macht sich jedoch auch im Ausstrichgebiet des Oberen Muschelkalks und Unterkeupers häufig durch große Erdfälle bemerkbar.

Mächtigkeit

Das Bild zeigt den oberen Teil einer langen, grauen Steinbruchwand. Die gewölbte Kuppe darüber ist hellbraun gefärbt und bewaldet.
Ausgelaugter Mittlerer Muschelkalk über grauen Kalksteinen des Unteren Muschelkalks

Die Mächtigkeit erreicht bei erhaltenem Steinsalz unter Bedeckung Werte bis 130 m, ist aber nahe der Erdoberfläche durch Auslaugung der Salinargesteine unterschiedlich stark und örtlich bis auf unter 50 m reduziert. Davon entfallen auf die Karlstadt-Formation meist nur einige Meter bis höchstens etwa 15 m, auf die Heilbronn-Formation untertägig bis über 100 m (bei maximal etwa 50 m mächtigem Steinsalz), in ausgelaugtem Zustand oft nur 15–20 m, und auf die Diemel-Formation höchstens 10–20 m. In ausgelaugten Profilen ist oft auch der untere Teil der Diemel-Formation zerfallen und in die Residualbrekzien der Heilbronn-Formation eingearbeitet, so dass die Restmächtigkeit der Diemel-Formation auf die obersten 5–10 m reduziert ist. Im südlichen Kraichgau und am oberen Neckar können Äquivalente der tiefsten Trochitenkalk-Formation jedoch ebenfalls in einer Dolomitfazies vorliegen, die sich meist nicht eindeutig von den darunter liegenden Dolomitsteinen abgrenzen lässt und die daher ebenfalls zur Diemel-Formation gerechnet wird, weshalb deren Mächtigkeit lokal auf annähernd 30 m ansteigen kann.

Ältere Bezeichnungen

Gezeigt wird eine große, grau und schwarz marmorierte Steinsalzwand unter Tage.
Steinsalz des Mittleren Muschelkalks im Bergwerk Heilbronn

Der Mittlere Muschelkalk war Anfang des 19. Jahrhunderts wegen seiner Steinsalzführung für Zechstein gehalten worden, bis Alberti (1826, 1834) für das „Steinsalzgebirge von Heilbronn“ nachweisen konnte, dass es sich um Muschelkalk handelt. Während die Karlstadt-Formation danach vielfach teils zum Unteren Muschelkalk (Orbicularisschichten) und teils zum Mittleren Muschelkalk (als Untere Dolomite) gerechnet wurde, fand für den salinaren mittleren Teil lange der Ausdruck „Anhydritgruppe“, „Anhydritgebirge“ oder „Salinar-Formation“ Verwendung.

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