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Heilbronner Sandstein

Nahaufnahme von rötlich grauem, bearbeiteten Gestein, senkrecht und waagrecht gefurcht, mit dunkleren Flecken und Streifen.
Detailaufnahme des Portals zum Theusserbad bei Löwenstein aus Schilfsandstein

Als Beispiel kann der alte Steinbruch an der Mittelmühle westlich von Löwenstein angeführt werden. In diesem heute weitgehend verbrochenen Steinbruch standen 8–9 m mächtige Schilfsandsteinschichten in Abbau. Die aus dem Hangschutt herausragenden Bänke zeigen ausgeprägte Schrägschichtung und plattige bis dünnbankige Absonderung. Die Feinsandsteine weisen grünlichgraue, ockerbraune und rotbraun gefleckte Färbung auf. Der Bruch liegt knapp über den Estherienschichten, in die sich der kleine Bach, der durch den seit mindestens 100–150 Jahren nicht mehr betriebenen Bruch fließt, tief einschneidet. Im Sulmtal unweit dieses Steinbruchs, am westlichen Ortsrand von Löwenstein, ist ein schönes Portal am sog. Theuserbad aus rotbraun „getigertem“ Schilf­sandstein erhalten. Es wurde im Jahr 1801 errichtet und ist, obwohl die stark der Witterung ausgesetzten Werkstücke auf Spalt gestellt sind, sehr gut erhalten. Ob die Werksteine aus dem nahen Bruch an der Mittelmühle stammen oder aus dem Heilbronner Bruch am Jägerhaus, der in seinem oberen Teil diese auffallend texturierten Sandsteine enthält (s. o.), ist unklar.

Nahaufnahme von unterteiltem, rötlich grauem Gestein an einer Hauswand. Die linke Seite weist zahlreiche dunklere Punkte und Streifen auf.
Rot geflammter Schilfsandstein an einer Villa in Heilbronn

Gewinnung

Das Foto zeigt eine hohe, neu angeschnittene hellbraune Steinbruchwand vor einer älteren, grauen Wand. Rechts lagern ältere, graue Steinblöcke. Links steht ein Mann in bunter Jacke.
Übergang vom neuen Winterhaldenhau-Steinbruch (links) zum alten Sontheimer Gemeindebruch

Die überwiegende Menge an Schilf­sandstein, der in Heilbronn und Umgebung seit dem Mittelalter verbaut wurde, stammt aus dem ausgedehnten Bruchgelände beim Jägerhaus und dem alten Sontheimer Bruch. Unmittelbar südlich anschließend eröffnete Harald Holz 1983 den Bruch im Gewann „Winterhaldenhau“ (RG 6821-1), der 2007 mit dem alten Sontheimer Bruch zusammengewachsen ist; somit wird auch im alten Sontheimer Bruch wieder abgebaut. 2018 wurde der Steinbruch an die Tochter (seitdem: Fa. Wachauf Natursteinwerk) übergeben. Spätestens im 15. Jh. waren die Steinbrüche am Jägerhaus in Betrieb; eine Urkunde von 1460 erwähnt dort eine „Steingrube“. Nur wenig später hatte man wohl mit dem nordwestlich des Köpfertals (am Waldheim) und mit dem 3,5 km südwestlich des Jägerhauses gelegenen, erwähnten Bruch bei Obersontheim begonnen.

  • Blick in das Innere einer gotischen Kirche mit Pfeilern aus graubraunem Gestein und unterschiedlichen Gewölbedecken.
  • Teilansicht einer bearbeiteten Gesteinsplatte, hellbraun mit waagrechten Furchen und eingesetzt zwischen verputzten Wänden.
  • Blick auf eine große Kirche aus hellbraunem Mauerwerk, mit Hauptturm und Nebentürmen, unterteiltem Hauptschiff, roten und grünen Dächern sowie wegen Bauarbeiten abgesperrtem Vorplatz.
  • Seitlicher Blick auf eine mehrstöckige Hausfassade mit zahlreichen Fenstern und einem Balkon. Unterhalb des Balkons zeigt sich hellbraunes Mauerwerk, darüber orangefarbene Klinkersteine. Alle Fenster haben aus Stein gehauene Verzierungen und Umrandungen.
  • Blick auf ein schmiedeeisernes Eingangstor mit dahinter liegender Treppe. Das Tor wird von kunstvoll bearbeiteten, rötlich grauen Steinsäulen mit Überdachung eingerahmt.
  • Teilansicht vom obersten Stockwerk eines Gebäudes mit gelblich braunem Mauerwerk. Im Bild ist ein runder, turmartiger Erker sowie rechts ein eckiger Anbau mit Säulen um die Fenster.
  • Teilansicht einer Hausfassade; verwendet wurden hier hellbraune bis rötlich braune glatte Mauersteine, die im unteren Bildteil flächig, im oberen Bildteil versetzt zueinander angeordnet wurden.
  • Vereinfachte Übersichtskarte der Lage der „Sandstränge“ des Schilfsandsteins im Dreieck Östringen–Crailsheim–Trichtingen.
  • Vereinfachte Übersichtskarte mit farbig markierten Flächen entlang einer Linie Kraichtal–Stromberg–Heilbronn–Löwensteiner Berge. Ebenfalls eingetragen sind verschiedene Steinbrüche.
  • Geologische Profilzeichnung für den Steinbruch Winterhaldenhau bei Heilbronn, mit farbig abgesetzten Lagen unter anderem von Tonstein, Feinsandstein und Sandstein.
  • Teilansicht einer bearbeiteten Gesteinsplatte, hellbraun mit waagrechten Furchen und eingesetzt zwischen verputzten Wänden.
  • Nahaufnahme von unterteiltem, rötlich grauem Gestein an einer Hauswand. Die linke Seite weist zahlreiche dunklere Punkte und Streifen auf.
  • Blick in das Innere einer gotischen Kirche mit Pfeilern aus graubraunem Gestein und unterschiedlichen Gewölbedecken.
  • Blick auf eine große Kirche aus hellbraunem Mauerwerk, mit Hauptturm und Nebentürmen, unterteiltem Hauptschiff, roten und grünen Dächern sowie wegen Bauarbeiten abgesperrtem Vorplatz.
  • Seitlicher Blick auf eine mehrstöckige Hausfassade mit zahlreichen Fenstern und einem Balkon. Unterhalb des Balkons zeigt sich hellbraunes Mauerwerk, darüber orangefarbene Klinkersteine. Alle Fenster haben aus Stein gehauene Verzierungen und Umrandungen.
  • Blick auf ein schmiedeeisernes Eingangstor mit dahinter liegender Treppe. Das Tor wird von kunstvoll bearbeiteten, rötlich grauen Steinsäulen mit Überdachung eingerahmt.
  • Nahaufnahme von rötlich grauem, bearbeiteten Gestein, senkrecht und waagrecht gefurcht, mit dunkleren Flecken und Streifen.
  • Teilansicht vom obersten Stockwerk eines Gebäudes mit gelblich braunem Mauerwerk. Im Bild ist ein runder, turmartiger Erker sowie rechts ein eckiger Anbau mit Säulen um die Fenster.
  • Teilansicht einer Hausfassade; verwendet wurden hier hellbraune bis rötlich braune glatte Mauersteine, die im unteren Bildteil flächig, im oberen Bildteil versetzt zueinander angeordnet wurden.
  • Blick auf einen historischen Wasserturm aus rötlichem Mauerwerk mit seitlichen Treppenaufgängen und Galerie. Im Vordergrund ein Zierbrunnen.

Weiterführende Links zum Thema

Literatur

  • BDZ/VDZ (Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e. V./Verein Deutscher Zementwerke e. V.) (2003). Naturschutz und Zementindustrie – Projektteil 2: Literaturstudie. 107 S., Düsseldorf (Verlag Bau + Technik). [Bearbeiter: Tränkle, U., Offenwanger, H., Röhl, M., Hübner, F. & Poschlod, P.]
  • Brunner, H. (1986a). Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 204 S., 1 Taf., 4 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [Nachdruck 1995]
  • Brunner, H. (2001a). Blatt Naturpark Stromberg-Heuchelberg. – 1. Aufl., Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 50 000, Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).
  • Gilcher, S. & Tränckle, U. (2005). Steinbrüche und Gruben Bayerns und ihre Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. 199 S., München (Bayerischer Industrieverband Steine und Erden e.V. und Bayerisches Landesamt für Umwelt).
  • Lukas, R. (1990b). Geologie und Naturwerksteine Baden-Württembergs. – Grimm, W.-D. (Hrsg.). Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, S. 147–162, 2 Taf., München (Arbeitsheft Bayr. Landesamt Denkmalpflege, 50). [2 Abb.]
  • Müller, F. (1984ff). INSK – Internationale Naturstein-Kartei. 1ff S., Ulm (Ebner). [10 Bände, Loseblattsammlung]
  • Wurster, P. (1964a). Geologie des Schilfsandsteins. – Mitteilungen aus dem Geologischen Staatsinstitut in Hamburg, 33, S. 1–140, 4 Taf., 15 Kt. [57 Abb.]
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