Durch den Einschlag eines Asteroiden entstand vor etwa 15 Millionen Jahren das auf der östlichen Schwäbischen Alb bei Steinheim am Albuch gelegene Steinheimer Becken – der wohl besterhaltene und prägnanteste Meteorkrater mit Zentralkegel in Europa. Sehr viel größer und bekannter ist allerdings der rund 30 km weiter östlich gelegene Krater des Nördlinger Ries. Die beim Einschlag gebildeten und später im Kratersee abgelagerten Gesteine beider Bildungen werden in der Impaktkrater-Gruppe zusammengefasst.
Das Naturereignis, seine Folgen sowie das Leben und Sterben im und am miozänen Steinheimer See wird seit 1978 im Meteorkratermuseum im Ortsteil Sontheim anschaulich dargestellt. Als sinnvolle Ergänzung zu diesem Museum wurde der Geologische Wanderweg im Steinheimer Becken angelegt, der den Besucher zu wichtigen geowissenschaftlichen Stationen im Becken führt, wo er das im Museum Gesehene vor Ort nachvollziehen kann.
Auf dem etwa 9 km langen Wanderweg, der beim Museum beginnt, können insgesamt 19 Stationen besucht werden. Zuerst führt er in die Umrandung des Steinheimer Beckens, zum Burgstall von Sontheim im Stubental, von dessen Höhe man einen guten Überblick über das Beckeninnere und seinen Zentralhügel hat. Der Steinbruch im Burgstall vermittelt mit seinen zertrümmerten und vergriesten Gesteinen sowie den senkrecht bis schräg gestellten Schollen, die ursprünglich eben geschichtete Kalksteine waren, einen Eindruck von der ungeheuren Energie, die damals auf die Landschaft eingewirkt hat. Weitere Aufschlüsse mit Informationstafeln kommen am Weg zum Osthang des Knillbergs hinzu, wo alle Varianten der Gesteinsstörung angetroffen werden. Über den Galgenberg am Ostrand des Beckens führt der Weg weiter durch das Ried auf den Klosterberg (Zentralkegel) mit dem Steinhirt als höchster Erhebung. Dort wird ein großes Algenriff besucht sowie die Lettenhülbe, eine künstliche mit Wasser gefüllte Hohlform im aufgepressten Opalinuston (Mitteljura). Vorbei an der Pharion´schen Sandgrube, die als Fossilfundstelle weltbekannt ist und zahlreiche Fossilien, vor allem eine reiche Schneckenfauna geliefert hat (Schneckensande), endet der Weg wieder am Museum.
Der Wanderweg lässt sich als Ganzes (9 km) begehen, oder in zwei Teilstücken von 6 und 3 km. Das 6 km lange Teilstück umfasst die Stationen am Zentralhügel und am Knillberg. Bei dem 3 km langen Abschnitt beginnt man am Knillberg und kommt bis zum Galgenberg und wieder zurück.
Weiterführende Informationen finden sich bei Heizmann & Reiff (2002) sowie bei Heizmann et al. (2006).
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (2002). Der Steinheimer Meteoritenkrater. 160 S., München (Pfeil).
- (2006). Exkursion 5: Vom tropischen Paradies zur kosmischen Katastrophe – Geologie auf der Ostalb. – Rosendahl, W., Junker, B., Megerle, A. & Vogt, J. (Hrsg.). Schwäbische Alb, S. 81–95, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 18).