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Oberrheingraben-Tertiär

Lithostratigraphische Gruppe

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Verbreitung in Baden-Württemberg, Landschaftsbild

Im Vordergrund befindet sich ein dichter Nadelwald, der teilweise die Ausläufer des Schwarzwaldes verdeckt. Dahinter liegt der flache Oberrheingraben. Am Horizont sind die Konturen der Vogesen erkennbar.
Der Oberrheingraben vom Schliffkopf aus

Tertiäre Ablagerungen sind im Untergrund des gesamten Oberrheingrabens verbreitet (Rupf & Nitsch, 2008). Aufschlüsse oder Vorkommen unter geringer Quartärbedeckung finden sich auch in zahlreichen Randschollen entlang des Schwarzwaldrandes und des Kraichgaus. Die Ausstrichgebiete sind damit Teil des Randschollen-Hügellandes, z. B. in den Kanderner Vorbergen, den Vorbergen um die Freiburger Bucht oder auch in den Grabenrandhügeln um Malsch oder Ubstadt.

  • Grafische Darstellung der verschiedenen Gesteinsbildungen längs des Oberrheingrabens.

Mächtigkeit

Das Bild zeigt eine Aufsicht auf ein glatt geschnittenes Gestein. Das mattgrün bis mattviolette Gestein wird oben und unten von roten Bändern durchzogen.
Kalisalz aus Buggingen (Sammlung LGRB)

Die größte Mächtigkeit erreicht das Oberrheingraben-Tertiär im Raum Rastatt mit über 3000 m. Der genaue Wert ist nicht bekannt, da das Tertiär hier bisher nicht durchbohrt wurde und die Tiefenlage des Mesozoikums daher nur aus geophysikalischen Erkundungen berechnet werden kann. Im größten Teil des Grabeninneren erreichen die Mächtigkeiten etwa 1000–2000 m, wobei die meisten Formationen jeweils mehrere Hundert Meter Mächtigkeit einnehmen können. Im Randschollengebiet nahe der Grabenränder, das teilweise von geringmächtigen Quartärsedimenten verdeckt ist, schwanken die Mächtigkeiten auf engem Raum stark, da sich die Randschollen während der Sedimentation unterschiedlich stark abgesenkt haben und das Tertiär vielfach vor der quartären Überlagerung teilweise wieder erodiert worden ist.

Literatur

  • Deutsche Stratigraphische Kommission (2011). Stratigraphie von Deutschland IX, Tertiär, Teil 1: Oberrheingraben und benachbarte Tertiärgebiete. – Schriftenr. Dt. Ges. Geowiss., 75, 461 S., 60 Abb., Hannover (Schweizerbart).
  • GeORG-Projektteam (2013e). Geopotenziale des tieferen Untergrundes im Oberrheingraben, Fachlich-Technischer Abschlussbericht des Interreg-Projekts GeORG, Teile 1–4. 691 S., 98 Kt., verfügbar unter http://www.geopotenziale.eu.
  • Geyer, M., Nitsch, E. & Simon, T. (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).
  • LGRB (2011c). Symbolschlüssel Geologie Baden-Württemberg – Verzeichnis Geologischer Einheiten (Ausgabe 2011). – S., 1 Tab., Freiburg i. Br. (Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).
  • Pirkenseer, C., Rauber, G. & Roussé, S. (2018). A revised Palaeogene lithostratigraphic framework for the northern Swiss Jura and the southern Upper Rhine Graben and its relationship to the North Alpine Foreland Basin. – Rivista Italiana di Paleontologia e Stratigrafia, 124, S. 163–246.
  • Rupf, I. & Nitsch, E. (2008). Das Geologische Landesmodell von Baden-Württemberg: Datengrundlagen, technische Umsetzung und erste geologische Ergebnisse. – LGRB-Informationen, 21, S. 1–81, 10 Beil.
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