Steinbrüche, Gruben und Wegaufschlüsse erschließen im Oberrhein- und Hochrheingebiet ein breites geologisches Spektrum. Neben den Kiesgruben in eiszeitlichen Flussablagerungen des Rheins und seiner Zuflüsse aus dem Schwarzwald handelt es sich meist um Aufschlüsse in Gesteinen der Trias, des Juras und des Tertiärs im Bereich der Vorbergzone des Schwarzwalds. Von Bedeutung sind außerdem die Vulkanite des Kaiserstuhls sowie Aufschlüsse in den weit verbreiteten Lössdecken.
Vor dem Besuch von Abbaustellen sind Betretungsrechte und Hinweise auf mögliche Gefahren zu klären bzw. zu beachten.
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Kiesgrube auf der Niederterrasse nordwestlich von Breisach-Niederrimsingen (Neuenburg-Formation)
Kiesgrube auf der Niederterrasse nordwestlich von Breisach-Niederrimsingen (Neuenburg-Formation)
Im oberen Bereich ist der rotbraune Bt-Horizont der im Terrassenschotter entwickelten Parabraunerde zu erkennen (Z91).
Kiesgrube auf der Niederterrasse nordwestlich von Breisach-Niederrimsingen (Neuenburg-Formation)
Baggersee NW von Oberrimsingen
Würmeiszeitliche Rheinkiese mit Deckschichten.
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Aufgelassener Steinbruch am Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl
Am Steinbruch VII am Limberg werden die Lavaströme (Limburgit 2 und 3) von miozänen Mergeln und Löss überlagert. An der hier zu sehenden rechten Profilwand sind roter Tuff und eine Verwerfung aufgeschlossen.
Aufgelassener Steinbruch am Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl – Am Steinbruch VII am Limberg werden die Lavaströme (Limburgit 2 und 3) von miozänen Mergeln und Löss überlagert. An der hier zu sehenden rechten Profilwand sind roter Tuff und eine Verwerfung aufgeschlossen.
Aufgelassener Steinbruch VII am Limberg, Sasbach
Lavaströme (Limburgit 2 und 3), miozäne Mergel, Lössüberlagerung, im O-Teil rote Tuffwand (Verwerfung). Wichtiger Exkursionspunkt!
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Lösswand hinter der Brauerei von Riegel am Kaiserstuhl
Lösswand hinter der Brauerei Riegel in Riegel am Kaiserstuhl
Die ca. 20 m hohe Lösswand hinter der Brauerei Riegel zeigt eine Abfolge mehrerer Lössgenerationen mit deren Bodenbildung und Plombierung durch die nächst jüngeren Lössschichten. Die unterste und zugleich älteste Lössgeneration wird in die Mindel‑Eiszeit gestellt, darüber folgen Schichten der Riß‑ und schließlich der Würm‑Eiszeit. Jede dieser Schichtfolgen schließt nach oben mit einer Bodenentwicklung (braune Bodenschichten) ab, die nach Entkalkung aus dem primär kalkreichen hellgelben Rohlöss stattgefunden hat. Der jeweils weggelöste Kalk fiel in Form von Kalkkonkretionen und Lösskindeln in tieferen Bereichen der jeweiligen Schichten wieder aus. Die genauen stratigraphischen Abfolgen sind allerdings nicht gesichert, da es immer wieder zu Verschwemmungen, Erosion und Umlagerungen kam. Dies gilt vor allem für die tieferen Lösslagen unter dem dritten braunen Band (von oben). Im Liegenden der Lösswand stehen unter einem roten Band aus pliozänem Lehm verkarstete Kalksteine der Hauptrogenstein-Formation (bjHR) an.
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Kiesgrube südwestlich von Klettgau-Geißlingen – Schotter und See-Sedimente der Rißeiszeit
Kiesgrube südwestlich von Klettgau-Geißlingen – Schotter und See-Sedimente der Rißeiszeit
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In dem aufgelassenen Steinbruch bei Lahr-Dinglingen sind alttertiäre Kalksandsteine und Konglomerate (teilweise mit Ooiden), lokal auch Kalksteine aufgeschlossen, die als oligozäne Randfazies der Zone der Grünen Mergel gedeutet werden. Der Kalkstein wird als Melanienkalk angesehen. Die zur Vorbergzone gehörende Tertiärscholle ist in sich stark zerblockt und weist lokal kleine Karstspalten auf.
Aufgelassener Steinbruch Gewann Schnabler, Lahr/Schwarzwald-Dinglingen
In dem aufgelassenen Steinbruch sind alttertiäre Kalksandsteine und Konglomerate (teilweise mit Ooiden), lokal auch Kalksteine aufgeschlossen, die als oligozäne Randfazies der Zone der Grünen Mergel gedeutet werden. Der Kalkstein wird als Melanienkalk angesehen. Die zur Vorbergzone gehörende Tertiärscholle ist in sich stark zerblockt und weist lokal kleine Karstspalten auf.
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Konglomerate der Küstenkonglomerat-Formation im Burggraben der Ruine Schneeburg am Schönberg bei Freiburg i. Br.
Im Burggraben der Ruine Schneeburg auf dem Schönberg sind mächtige Konglomerate der Küstenkonglomerat-Formation aufgeschlossen. Es handelt sich hierbei um wohlgerundete Gerölle bis 1 m Durchmesser aus Kalksteinen und Kalksandsteinen des Mitteljuras, vor allem aus der Hauptrogenstein-Formation und der Wedelsandstein-Formation (früher Braunjura gamma), seltener auch Gerölle aus Gesteinen des Unterjuras. Die Gerölle entstammen der älteren Tertiärzeit (Eozän/Unteroligozän), als sich die Grabenschultern des Oberrheingrabens noch nicht gehoben hatten und das Schwarzwälder Grundgebirge noch von mächtigen Deckgebirgsserien bedeckt war. Die Flüsse, die ihre Geröllfracht beim Einmünden in das damalige Meer im Oberrheingraben als breite Schuttfächer ablagerten, hatten zuvor eine mächtige Braunjuratafel durchschnitten, aus der diese Gesteine stammen. Weiter nach Westen ins Beckeninnere nehmen die Gerölle immer mehr ab und werden von feinerklastischen Sedimenten (Mergel‑ und Kalksandsteinlagen) abgelöst. Beim tieferen Einschneiden der Flüsse wurden im Liegenden des Mitteljuras auch ältere Gesteinsschichten angeschnitten (Unterjura und Muschelkalk) und in den Schuttfächern abgelagert, was erklärt, dass die geologisch ältesten Gerölle (Muschelkalk‑Gerölle) auf dem höchsten Ablagerungsniveau (hier dem Schönberggipfel) aufgefunden werden.
Konglomerate der Küstenkonglomerat-Formation im Burggraben der Ruine Schneeburg am Schönberg bei Freiburg i. Br.
Im Burggraben der Ruine Schneeburg auf dem Schönberg sind mächtige Konglomerate der Küstenkonglomerat-Formation aufgeschlossen. Es handelt sich hierbei um wohlgerundete Gerölle bis 1 m Durchmesser aus Kalksteinen und Kalksandsteinen des Mitteljuras, vor allem aus der Hauptrogenstein-Formation und der Wedelsandstein-Formation (früher Braunjura gamma), seltener auch Gerölle aus Gesteinen des Unterjuras. Die Gerölle entstammen der älteren Tertiärzeit (Eozän/Unteroligozän), als sich die Grabenschultern des Oberrheingrabens noch nicht gehoben hatten und das Schwarzwälder Grundgebirge noch von mächtigen Deckgebirgsserien bedeckt war. Die Flüsse, die ihre Geröllfracht beim Einmünden in das damalige Meer im Oberrheingraben als breite Schuttfächer ablagerten, hatten zuvor eine mächtige Braunjuratafel durchschnitten, aus der diese Gesteine stammen. Weiter nach Westen ins Beckeninnere nehmen die Gerölle immer mehr ab und werden von feinerklastischen Sedimenten (Mergel‑ und Kalksandsteinlagen) abgelöst. Beim tieferen Einschneiden der Flüsse wurden im Liegenden des Mitteljuras auch ältere Gesteinsschichten angeschnitten (Unterjura und Muschelkalk) und in den Schuttfächern abgelagert, was erklärt, dass die geologisch ältesten Gerölle (Muschelkalk‑Gerölle) auf dem höchsten Ablagerungsniveau (hier dem Schönberggipfel) aufgefunden werden.