Am 12. April 1983 kam es nach tagelangen Regenfällen am Hirschkopf, ca. 3 km südsüdöstlich von Mössingen zu einem gewaltigen Bergrutsch (Bergrutsch Mössingen): Auf etwa 500 m Länge rutschte das Schichtpaket der Wohlgeschichtete Kalke-Formation (früher Weißjura beta) auf dem durchfeuchteten und instabil gewordenen Untergrund der Impressamergel-Formation (früher Weißjura alpha) und der Mitteljuraschichten im Liegenden ab. Hierbei wurde eine Felswand aus Kalk- über Mergelstein freigelegt, die von der Basis her mittlerweile zunehmend durch Hangschutt verdeckt wird. Hinter den Rutschwällen an der Hangbasis bildeten sich Feuchtbiotope.
Der Bergrutsch am Hirschkopf ist seit 1988 auf 39 ha als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die ungestörte Wiederbesiedlung der offenen Schutthalde und unzugänglichen Felswände ist aus biologischer Sicht der wesentliche Schutzzweck. Für Geologen und Geographen steht die Erforschung der Massenverlagerung und der allmählichen Rückverlegung des Albtraufs im Vordergrund. Der Bergrutsch zählt zu den Nationalen Geotopen Deutschlands.
Weiterführende Informationen finden sich bei Bibus (1986b) und Dieter et al. (2006)
Externe Lexika
Wikipedia
Literatur
- (1986b). Die Rutschung am Hirschkopf bei Mössingen (Schwäbische Alb) – Geowissenschaftliche Rahmenbedingungen – Geoökologische Folgen. – Geoökodynamik, 7, S. 333–360.
- (2006). Exkursion 8: Vom Albtrauf ins Reich der Meerengel – Bergrutsch, Riffe und Haie. – Rosendahl, W., Junker, B., Megerle, A. & Vogt, J. (Hrsg.). Schwäbische Alb, S. 126–143, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 18).