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Untere Meeresmolasse und Untere Brackwassermolasse

Lithostratigraphische Untergruppe

Verbreitung in Baden-Württemberg, Landschaftsbild

Die ältesten Molasseablagerungen sind in Baden-Württemberg nur aus wenigen Bohrungen bekannt. Ihr Vorkommen beschränkt sich auf den tiefsten Teil des Molassebeckens, wo sie südöstlich einer gedachten Linie von Tettnang nach Dettingen an der Iller in großer Tiefe anstehen.

Lithologie, Abgrenzung, Untereinheiten

Unsere Kenntnis über die Fazies dieser ältesten Molasseeinheiten beruht auf wenigen Bohrungen.

Die Abfolge liegt diskordant über jurassischen Kalken und beginnt mit dunklen, organikreichen Tonen und mächtigen Tonmergeln, die gegen oben in sandige Mergel übergehen. Bis 200 m mächtige Sandsteine und vereinzelte Konglomerate wurden bei der Verfüllung des Beckens abgelagert. Den Abschluss bilden rund 50 m mächtige, tonig-mergelige und glimmersandige Sedimente. Bereichsweise kommen darin Brackwassermuscheln der Gattung Cyrena häufig vor, die für diese Einheit namengebend sind.

Untergruppe

Untergruppe

Subformation

Untere Brackwassermolasse

Untere Cyrenenschichten

 

Untere Meeresmolasse

Bausteinschichten

 

 

UMM-Tonmergelschichten

UMM-Fischschiefer (an der Basis)

Im Klettgau sind räumlich recht eng begrenzt Bodenbildungen mit einem hohen Kaolinitanteil und Karbonatkrusten erhalten, die etwa zur gleichen Zeit entstanden. Diese Schichten werden als Klettgau-Kaolinitmergel Formation geführt.

Alterseinstufung

frühes Oligozän (Rupelium bis Chattium)

Sonstiges

Vor rund 35 Mio. Jahren, im späten Eozän, begann die Faltung der heutigen Alpen. Die Kruste verdickte sich und erste Hebungen im nördlichen Tethysbereich führten zur Abtrennung der Paratethys. Diese, auch Molassebecken genannte Senkungszone, erstreckte sich nördlich entlang des sich langsam hebenden Gebirges und nahm dessen Erosionsschutt (Molasse) auf. Die Paratethys war anfänglich nur schmal, verbreiterte sich jedoch im Miozän zunehmend weiter nach Norden.

Mit dem weltweiten Meeresspiegelanstieg im frühen Rupelium (beginnendes Oligozän) drang von Osten her Meerwasser in die Paratethys ein und überflutete die verkarstete Jura-Tafel. Die ältesten Schichten der sogenannten Unteren Meeresmolasse wurden in diesem schmalen und flachen Meer abgelagert. Im Verlauf des Chattium (spätes Oligozän) wurde das Becken von Westen her zunehmend mit feinklastischen Sedimenten verfüllt. Damit einhergehend führte zuströmendes Süßwasser zu einer Verbrackung der Verhältnisse. Schließlich bildete sich eine flache Schwemmebene aus, mit Verhältnissen, die dem Norddeutschen Wattenmeer vergleichbar sind.

An Land, in den flachen Küstenregionen nördlich der schmalen Paratethys, kam es zu ausgedehnter Bodenbildung und im zunehmend trockenen Klima zur Ausfällung von Karbonatkrusten.

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