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Muschelkalk

Nahaufnahme einer hellgrauen Gesteinsplatte mit zahlreichen kleineren und größeren Einsprengseln unterschiedlichster Form und Färbung.
Crailsheimer Muschelkalk (dicht gepackter Crinoidenschillkalkstein) aus dem Steinbruch Satteldorf-Neidenfels

Geologisches Alter, Entstehung, Gesteinsfazies

Grafische Übersicht des Muschelkalks in Baden-Württemberg mit Werksteinhorizonten.
Lithostratigraphische Übersicht für den Muschelkalk in Baden-Württemberg mit Kennzeichnung der früher und heute genutzten Werksteinhorizonte

Alter: Der Muschelkalk ist die mittlere lithostratigraphische Einheit der Germanischen Trias. Chronostratigraphisch beinhaltet er den größten Teil des Anisiums und den unteren Teil des Ladiniums und umfasst die Zeitspanne von ca. 243 bis 235 Mio. Jahren. Der Untere Muschelkalk (etwa 243 bis 240 Mio. Jahre) und der Obere Muschelkalk (ca. 238 bis 235 Mio. Jahre) dauerten etwa gleich lang, während der Mittlere Muschelkalk (ca. 240 bis 238 Mio. Jahre) eine deutlich kürzere Zeitspanne umfasst.

Entstehung: Die Sedimente des Muschelkalks wurden bei aridem Klima in einem flachen tropischen Randmeer (Epikontinentalmeer) des Tethys-Ozeans abgelagert, das während des weltweiten Meeresspiegelanstiegs in der Mitteltrias (Vail et al., 1977) das Germanische Becken überflutete. Die maximalen Wassertiefen betrugen vermutlich 30–100 m (Simon, 2003a). Die als Werksteine genutzten Komponentenkalksteine (vorwiegende Bestandteile: Schalenbruchstücke von Muscheln und Brachiopoden sowie Ooide) wurden im flachen und bewegten Wasser abgelagert (Tiefe weniger als 10 m). Im Südosten trennte die Insel des Vindelizisch-Böhmischen Massivs (Vindelizisches Festland) dieses Flachmeer vom Tethys-Meer; Verbindungen zum Weltmeer bestanden über Meeres­engen im Bereich der heutigen Karpaten sowie über die Burgundische Pforte (Geyer et al., 2011).

  • Übersichtskarte von Baden-Württemberg zum Thema Rohstoffgewinnung. Farbig hervorgehoben sind der Ausstrich des Muschelkalks sowie die Lage von Abbaustellen für diesen Werkstein.
  • Grafische Übersicht des Muschelkalks in Baden-Württemberg mit Werksteinhorizonten.
  • Mehrfarbige Übersichtskarte von Mitteleuropa, in der die Verteilung von Land und Meer im Oberen Muschelkalk dargestellt ist.
  • Das Foto zeigt mehrere gewölbte Gesteinsbrocken, die aus einem mit Gras und kleineren Steinen bedeckten Bodenstück herausragen. Ein mittig abgelegter Meterstab dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme eines flachen, gelblich grauen Steinbrockens mit markiertem Kalksteingeröll. Ein Hammer links im Bild dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme einer orangefarbenen Gesteinsplatte mit zahlreichen linsenförmigen Einsprengseln auf der Oberfläche.
  • Nahaufnahme einer hellbraunen, leicht zerfurchten Gesteinsoberfläche mit zahlreichen bläulichen Einsprengseln. Eine Euro-Münze links oben dient als Größenvergleich.
  • Das Foto zeigt eine Kirche mit Turm in der Bildmitte sowie seitlichem Anbau rechts. Das Mauerwerk besteht aus gelblich grauen Steinen, Einfassungen und Sockel sind rötlich braun.
  • Nahaufnahme einer hellgrauen Gesteinsplatte mit zahlreichen kleineren und größeren Einsprengseln unterschiedlichster Form und Färbung.
  • Nahaufnahme einer geschliffenen hellgrauen Gesteinsoberfläche mit teils bogenförmigen, gelblichen Einschlüssen.
  • Nahaufnahme einer bläulich grauen Gesteinsoberfläche mit zahlreichen helleren und dunkleren Einschlüssen.
  • Das Foto zeigt mehrere Sohlen und Wände eines Steinbruches. Das bläulich graue Gestein ist teils senkrecht gefurcht, teils waagrecht gebankt. Auch gröbere Blöcke sind erkennbar. In der Bildmitte ist ein Mann mit Maßstab zu sehen.
  • Blick auf eine graue bis blaugraue Steinbruchsohle, senkrecht und waagrecht gefurcht, mit eingefügter Gliederung. Auf der Kuppe der Sohle stehen einzelne herausgelöste Steinblöcke. Dahinter ist eine weitere Bruchwand erkennbar.
  • Blick von oben auf ein Steinbruchgelände mit niedriger Sohle, Raupenfahrzeug und Radlader im vorderen und mittleren Bildteil. Im Hintergrund erhebt sich eine weitere, höhere Sohle.
  • Blick auf eine grünlich graue Steinbruchwand, durchzogen von dünnbankigen, bläulich grauen Schichten (untere Bildhälfte). Am Fuß der Wand ist ein Maßstab angelehnt.
  • Nahaufnahme einer geschliffenen und von kleineren Vertiefungen durchzogenen Gesteinsoberfläche. Die Farbskala reicht von grünlich grau bis rötlich grau. Rechts unten dient eine Cent-Münze als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme einer geschliffenen Gesteinsoberfläche; rötlich grau mit gelblichen Einschlüssen. Rechts unten dient eine Cent-Münze als Größenvergleich.
  • Blick auf eine sehr hohe, senkrecht aufragende Steinbruchwand. Das grünlich graue Gestein ist dünn- bis dickbankig. Rechts unten ist ein Schutthaufen erkennbar.
  • Das Bild zeigt eine an den Rändern bewachsene Steinbruchwand aus gelblich grauem Gestein. Im Vordergrund liegen lose blaugraue Blöcke.
  • Hausfassade aus grauen Gesteinsplatten mit bräunlichen Flecken und Schlieren. Angebracht ist auch eine Tafel, eine Hausnummer und die Anschrift „Bundesministerium der Finanzen“.
  • Blick auf eine dickbankige und geklüftete Steinbruchwand. Die Farbe des Gesteins ist bräunlich grau, mit einem quer verlaufenden, dunkleren Streifen. In der Bildmitte ist ein Maßstab an die Steinblöcke gelehnt.
  • Nahaufnahme grünlich grauen Gesteins, mit schräg verlaufenden Furchen. Rechts ist ein feinkörniger Schutthaufen angeschnitten.
  • Nahaufnahme von gelblich braunem Gestein, stark durchsetzt mit violetten Muschelschalen.
  • Nahaufnahme einer Gesteinsoberfläche mit eingebetteten Schalen und Schalenresten. Die Farbskala reicht von schwarzgrau (oben) bis rötlich grau (unten), dazwischen verlaufen gelbliche Flecken und Schlieren.
  • Blick auf eine dreiteilige Kirche mit gelblich grauem Mauerwerk und blaugrauen, spitzen Dächern. Die Kirche besteht aus zwei burgähnlichen Turmbauten rechts und links mit Eingang und Treppe links sowie einem mittig aufsteigenden, höheren Turm.
  • Blick auf ein Gebäude aus grauem Mauerwerk. Rechts befindet sich ein tiefer liegender Kellereingang mit Holztüren sowie dahinter der Hauseingang mit modernen Glastüren.
  • Nahaufnahme von grauen Steinplatten mit bräunlichen Schlieren und waagrechten sowie senkrechten Fugen. In der Bildmitte ist eine Geldmünze abgelegt.
  • Seitenschiff einer Kirche aus gelblich grauem Mauerwerk. Fensterbögen, Stützpfeiler, Sockel und Simse sind teils bläulich, teils rötlich abgesetzt.
  • Blick auf eine teilweise zugewachsene Steinbruchwand mit senkrechten und waagrechten Klüften.
  • Nahaufnahme von Gestein in verschiedenen Grau-Schattierungen, mit schaumig-poröser Oberfläche und eingebackenen festeren Bestandteilen.
  • Nahaufnahme einer gelblich grauen Gesteinsoberfläche mit schaumig-poröser Struktur. Mittig unten dient eine Cent-Münze als Größenvergleich.

Literatur

  • Aigner, T. & Bachmann, G. H. (1992). Sequencestratigraphic framework of the German Triassic. – Sedimentary Geology, 80, S. 115–135. [14 Abb.]
  • Alberti, F. v. (1834). Beitrag zu einer Monographie des Bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers und die Verbindung dieser Gebilde zu einer Formation. 366 S., Tübingen (Cotta).
  • Füchsel, G. C. (1761). Historia, terrae et maris, ex historia Thuringiae, per montium descriptionem. – Actorum Academiae electoralis Moguntinae, 2, S. 44–208.
  • Geyer, M., Nitsch, E. & Simon, T. (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).
  • Metz, R. (1980). Geologische Landeskunde des Hotzenwaldes. 1116 S., 4 Kt., Lahr (Moritz Schauenburg Verlag). [574 Abb.]
  • Seebach, K. A. L. v. (1862). Die Conchylienfauna der Weimarschen Trias. – Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 13, S. 551–666, 2 Taf.
  • Simon, T. (2003a). Erläuterungen zu Blatt 6625 Schrozberg-West. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 175 S., 4 Beil., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).
  • Simon, T., Engesser, W. & Leiber, J. (1992). Stratigraphie des Unteren Muschelkalks im nördlichen Kraichgau. – Jahreshefte des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg, 34, S. 271–290. [4 Abb.]
  • Vail, P. R., Mitchum, R. M. & Thompson, S. (1977). Seismic stratigraphy and global changes of sea level, Part 4: Global cycles of relative changes of sea level. – American Association of Petroleum Geologists, Memoir, 26, S. 83–97.
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