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Felssturz am Plettenberg bei Ratshausen

Dreidimensionaler Lageplan eines Berghanges mit Höhenlinien und farbig markierten Rutschungsflächen.
Lageplan des Südhangs des Plettenbergs (Plettenkeller)

Felssturz als Auslöser der Rutschung

Man blickt auf einen Forstweg, der rechts und links von Nadelbäumen gesäumt ist. Der Weg liegt an einem Hang. Auf dem Weg sind deutliche Risse im Boden zu erkennen und er ist leicht abgerutscht.
Frische Abrisskante im Forstweg

Beim Schadensereignis wurden ausschließlich forstlich genutzte Flächen und Wege in Mitleidenschaft gezogen. Dabei ist ein primärer Felssturz (geschätzt ca. 300 m3 Felsmasse) schlagartig aus der Steilwand ausgebrochen und auf die nach anhaltenden Niederschlägen sowie vorangegangener Schneeschmelze entsprechend vorgesättigten und durchfeuchteten Hangschutt- und Sturzmassen aufgeschlagen.

Wie für vergleichbare Felswände des Albtraufs typisch und dort vielfach vorzufinden, dürfte es sich bei der Sturzmasse um eine wandparallele, zwiebelschalenförmige Felsscheibe gehandelt haben, die nur noch über wenige Materialbrücken mit dem Mutterfels verbunden war. Die Ausbruchtiefe des Sturzereignisses wurde auf ca. 2–3 m abgeschätzt. Als Auslöser für den Absturz der Felsschale ist die mechanische Wirkung des Spaltenfrostes (Zeitraum Anfang März) sowie der nach Aufgehen des Frostes in Spalten und Klüften auftretende Kluftwasserdruck anzunehmen. Dies hat zusammen mit der ungünstigen, vorgeschwächten Disposition des Felsverbands schließlich zum Spontanversagen geführt. In der Ausbruchnische des Felssturzes war an der Westseite noch eine ca. 10 m lange absturzgefährdete, hochgradig labile Felsschale verblieben.

Durch den impulsartigen Niedergang der Felsmassen kam es im Aufschlagsbereich zu einer teilweisen (Re-) Mobilisierung alter Rutschmassen, die in einer rinnenförmigen Struktur auf einer Länge von ca. 90 m talwärts geglitten sind. In diesem ca. 35° steilen Bereich ist die Rutschmasse geringmächtig resp. die Rutschung flachgründig und lokal mit Blockschutt der hangseitigen Felswand durchsetzt. Talseits hat sich westlich daran anschließend eine bis zu 50 m lange Abrisskante gebildet, entlang derer der Forstweg in mehreren Leisten treppenartig um bis ca. 0,5–1,0 m abgesackt war. Insgesamt umfasst dieser untere, mittelgründige Rutschbereich ein ca. 20° geneigtes und somit deutlich flacheres Gebiet von ca. 80 m x 50 m mit mehr oder weniger deutlichen Anzeichen frischer Deformationen und Zugspalten innerhalb der mächtigeren Lockergesteinsbedeckung.

Das Bild zeigt einen Forstweg an einem Hang. Es ist etwas nebelig. Der Weg ist durch eine Anhäufung von umgerissenen Bäumen, Erdmaterial und Totholz versperrt. Links im Bild liegen am Hang zwei größere Felsblöcke.
Verschütteter Forstweg
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