Der große Steinbruch auf der östlichen Schwäbischen Alb bei Heidenheim-Mergelstetten reicht in einer Ausdehnung von über 2,5 km vom östlichen Ortsrand von Mergelstetten bis zum Gewann Schaubacker. Er erschließt nahezu die gesamte Abfolge der Mergelstetten-Formation im Oberen Oberjura. Die Zementmergel und Bankkalke stehen hier in bis zu 122 m Mächtigkeit an. Nach Norden wird das Vorkommen von Massenkalken begrenzt, die den Rand der Zementmergelschüssel von Mergelstetten darstellen. Von diesem Rand fallen die Schichten mit 10–15° zum Zentrum der Schüssel ein. Auffallend sind in diesem Steinbruch die Zwischenkalke innerhalb der Zementmergel, ein mergelig-kalkiger Schichtenstoß, der oben wieder von Zementmergeln bedeckt wird. Aufgeschlossen sind ferner mehrere Massenkalkstotzen, an denen der Übergang von geschichteter (gebankter) Fazies zur Massenkalkfazies deutlich zu erkennen ist. Während die Zementmergel in einer großen Hohlform innerhalb des Oberjurareliefs abgelagert wurden, entstanden die Massenkalke durch ein Anwachsen von Schwamm-Mikroben-Riffen am Meeresboden. Die Gesteine des Oberjuras werden im nordöstlichen Teil von bis zu 10 m mächtiger tertiärer Oberer Süßwassermolasse (tOS) überdeckt. Die hellgrauen bis rötlichen Süßwasserkalke sind häufig knollig oder pisolithisch, sie enthalten also kugelförmige, z. T. schalig aufgebaute Körner. Außerdem kommen grünliche bis braunrote Tone und Tonmergel vor.
Weiterführende Informationen finden sich bei Geyer & Gwinner (1984) und Schweigert & Franz (2004) sowie hier.
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1984). Die Schwäbische Alb und ihr Vorland. – 3. überarb. Aufl., Sammlung geologischer Führer, 67, 298 S., Berlin – Stuttgart (Borntraeger).
- (2004). Die Mergelstetten-Formation, eine neue Gesteinseinheit im Oberjura der östlichen bis mittleren Schwäbischen Alb. – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 86, S. 325–335.