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Murgang bei Waldkirch

Ereignis

Das Bild zeigt einen Hangrutsch an einem nach links aufsteigenden bewaldeten Hang. Schlamm und Wasser fließen über Teile des Hanges und dann Richtung Betrachter. Im Hintergrund ist ein Wohnhaus auf dem Hang zu sehen.
Straße Unteres Amtsfeld in Waldkirch nach dem Murgang vom 13.06.2016 (Foto: Feuerwehr Waldkirch)

Nach lokalen Starkniederschlägen ereignete sich am Nachmittag des 13.06.2016 in einer Klinge im Staatswald Waldkirch südwestlich des Bruder-Klaus-Krankenhauses ein Murgang, der die Straße Unteres Amtsfeld bereichsweise verschüttete. Wegen der Gefahr weiterer Murgänge mit möglichen Gebäudeschäden wurden die Bewohner mehrerer Wohnhäuser im Unteren Amtsfeld bis zum Folgetag vorsorglich evakuiert.

Graue Reliefkarte des LGRB, das den Verlaufsweg eines Murganges (rot markiert) zeigt.
Lageplan des Murgangs vom 13.06.2016

Hergang des Ereignisses

Seitlicher Blick auf einen steilen Waldhang, an dem nach links unten ein Stück abgerutscht ist. Losgelöste Baumwurzeln zeigen, wo zuvor noch Bäume standen. Nach oben rechts verläuft ein Waldweg.
Hauptabriss in der Hangklinge unterhalb des Oberen Galgenwegs

Der Murgang ereignete sich in einer Klinge etwa 180 m südwestlich des Bruder-Klaus-Krankenhauses. Der etwa 20 m breite, sichelförmige Hauptabriss befindet sich auf etwa 335 m ü. NHN unmittelbar unterhalb bzw. am talseitigen Rand des Forstwegs Oberer Galgenweg, war etwa 44–48° steil und rund 8,5–12,5 m hoch. An der Basis des Hauptabrisses trat Wasser aus. Nach Auskunft der Forstverwaltung war nach dem Murgang in diesem Bereich zunächst der anstehende Fels aufgeschlossen, welcher jedoch rasch durch nachgerutschtes Lockergestein wieder verdeckt wurde.

Blick auf einen bewaldeten Hang, aus dessen Mitte ein Stück abgerutscht und weggespült wurde. Schlamm und mitgerissene Äste fließen abwärts auf den Betrachter zu.
Hauptabriss in der Hangklinge unterhalb des Oberen Galgenwegs
Blick auf von rechts oben nach links unten geflossene Schlammbahnen an einem Waldhang. Im Vordergrund liegen mit Schlamm überzogene Baumstämme.
Ablagerung des Murgangs im Bereich des Unteren Galgenwegs
Blick von oben auf eine wannenartige Vertiefung in einem nach links abfallenden Waldhang. Die Vertiefung besteht aus grauem erstarrtem Schlamm. An den Rändern und in der Kuhle liegen abgerisse Äste und Zweige.
Erosion des Murgangs im Bereich des Unteren Galgenwegs

Der vom Oberen Galgenweg etwa 45 m entfernt und 22 m tiefer liegende Untere Galgenweg wurde vom Murgang überströmt und örtlich bis ca. 0,5 m hoch verschüttet. Die talseitige Böschung sowie Teile des Maschinenwegs wurden erodiert, wodurch die Böschungskante um etwa 2 m zurückverlegt wurde.

Zum Talboden hin kam es durch die Abnahme des Gefälles und der Fließgeschwindigkeit am Hangfuß zur Ablagerung des Murgangmaterials (Ablagerungsbereich) und somit zur Verschüttung der bergseitigen Grundstücke und angrenzenden Straße. Die Murgangzunge reichte bis zur Straße Unteres Amtsfeld etwa 200 m vom Hauptabriss entfernt und ca. 75 Höhenmeter tiefer.

Das Bild zeigt eine von Schlamm und Wasser überspülte Straße. Die Straße führt links an einem rechts aufsteigenden steilen Waldhang entlang. Rechts sind Schlammspuren am Hang sowie Sandsäcke zu sehen.
Straße Unteres Amtsfeld in Waldkirch nach dem Murgang vom 13.06.2016 (Foto: Feuerwehr Waldkirch)

Dauerhafte Sicherung und Sanierung der beiden Forst-/Maschinenwege

Seitlicher Blick auf einen rötlich braunen, oben mit Nadelbäumen besetzten Hang. Der Hang steigt nach rechts hin an. Davor ist eine Reihe mit geschlagenem und aufgestapeltem Holz zu sehen. Links davon verläuft ein Forstweg.
Ansicht des Oberen Galgenwegs nach bergseitiger Wegverlegung und Instandsetzung

Vor Ort hat das LGRB als langfristige Sanierungsmaßnahme des Abrissbereichs am Oberen Galgenweg einen ertüchtigten Wiederaufbau des Wegs nach dem Prinzip der „bewehrten Erde“ empfohlen. Eine bergseitige Verlegung des Oberen Galgenwegs wurde vom LGRB nicht favorisiert, da dies zu mächtigen Hanganschnitten führen würde, die ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen das Risiko weiterer Instabilitäten erhöhen würde. Zur Ausführung kam schließlich dennoch eine bergseitige Wegverlegung unter Inkaufnahme etwaiger zukünftiger Instabilitäten (wie z. B. lokale Lockergesteinsumlagerungen, gehäufte Steinschlagereignisse etc.). Dieser Gefährdung wurde durch eine risikomindernde ingenieurbiologische Bestockung des Oberhangs begegnet.

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