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Böden der Lössgebiete

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Das Bild zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Das Profil ist durch eine beschriftete Kreidetafel als Musterprofil des LGRB ausgewiesen. Das bräunlich graue Profil ist über 1 m tief.
Mäßig tief entwickelte pseudovergleyte Parabraunerde aus würmzeitlichem Löss bei Werbach-Gamburg (D109)

Im Übergangsbereich zu den Lössgebieten von Kraichgau, Bergstraße und Main-Tauber-Gebiet, z. T. aber auch auf Terrassen und in alten Flussschlingen im Neckartal, gehen die Decken aus Lösslehm und lösslehmreichen Fließerden häufig in Löss über. Bei den verbreitet auftretenden erodierten Parabraunerden (D27) wird in 8–>10 dm u. Fl. immer wieder schluffreicher, kalkhaltiger Rohlöss angetroffen. Vorherrschend sind jedoch Böden mit Entkalkungstiefen von über 1 m. Das Hauptverbreitungsgebiet von Kartiereinheit (KE) D27 sind die ebenen und schwach geneigten, überwiegend landwirtschaftlich genutzten Lagen im Süden des Kleinen Odenwalds. In der v. a. im Main-Tauber-Gebiet, im Übergang zur Lösslandschaft ausgewiesenen Kartiereinheit D109, wurden stärker erodierte Parabraunerden aus Löss zusammengefasst. Der Al-Horizont wurde bei diesen Böden vollständig im Pflughorizont aufgearbeitet oder komplett erodiert. Der kalkhaltige Rohlöss wird meist bereits in 5–10 dm u. Fl. angetroffen.

Blick auf einen länglichen, hellbraun gefärbten Lössaufschluss. Oberhalb des freigelegten Bodens wächst dichtes Pflanzenwerk, darunter liegen abgestorbene Pflanzenreste. Rechts ist ein Insektenhotel angebracht.
Lössaufschluss in den Weinbergen an der Bergstraße südlich von Heidelberg

Im Übergang zum Kraichgau finden sich bei Bammental, Wiesenbach und Lobbach an oft konvex gewölbten, schwach geneigten Hängen Pararendzinen aus Löss (D4). Die ursprünglich vorhandenen Parabraunerden wurden dort im Laufe der langen Nutzungsgeschichte vollständig erodiert, so dass jetzt der kalkhaltige Löss an die Oberfläche tritt. Kartiereinheit D4 kommt auch an der südlichen Bergstraße zwischen Heidelberg und Nußloch vor. Häufig sind die Böden dort jedoch zusätzlich durch die weinbauliche Nutzung überprägt und weisen regelmäßig einen schwachen Humusgehalt im Unterboden auf (Pararendzina-Rigosol, D48).

  • Blick auf abgeerntete, rötlich braune Äcker am Rand von bewaldeten Hochflächen. Im Hintergrund sind Siedlungen erkennbar, rechts vor bewaldeten Bergen, links auf einer weiten Ebene.
  • Blick auf mehrere Reihen von Rebstöcken nach der Lese. Die Stöcke stehen auf einem grasigen Hang, der zum Hintergrund hin abfällt. Dort breitet sich bis zum Horizont eine weite, mit Ortschaften bedeckte Ebene aus.
  • Die Aufnahme zeigt einen stark zugewachsenen, mit Steinen gepflasterten Hohlweg.

Literatur

  • Zöller, L. (1996). Oberpleistozäne Hangdynamik am Westfuß der Königsstuhl-Scholle bei Heidelberg. – Heidelberger Geographische Arbeiten, 104, S. 275–286.
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