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Ölschieferhebungen in den Gesteinen der Posidonienschiefer-Formation und Jurensismergel-Formation

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Posidonienschiefer-Formation

Blick auf die rechts abgebrochene Seite einer grauen, feingeschichteten Gesteinswand. Im unteren Drittel des Gesteins sind rote Pfeile eingezeichnet, darüber steht „Stinkkalkbank“. Rechts hinten stehen Bäume, davor verläuft eine Böschung.
Durch Gipskristallisation deformierter Ölschieferstoß

Die namengebenden „Schiefer“ der Posidonienschiefer-Formation setzen sich aus feinschichtigen und in der Regel deutlich kalkigen schwarzgrauen bis braunschwarzen, pyritführenden Tonmergelsteinen bis Mergelsteinen mit hohen Gehalten an Kohlenwasserstoffen (durchschnittlich bei ca. 9 Gew.‑%) zusammen. Innerhalb der „Schiefer“ sind die sogenannten Stinkkalke eingelagert, die in wechselnder Zahl vorhanden sind. Die untere, regelmäßig auftretende Stinksteinbank ist meist in linsenförmig auf- und abschwellende Stücke („Laibsteine"), aufgelöst, wogegen die höheren Stinkkalkbänke eine gleichmäßigere Mächtigkeit im Zentimeter- bis Dezimeterbereich aufweisen.

Schadensfälle

Ältere Schwarzweißaufnahme vom aufgewölbten und gesprungenen Boden einer Fabrikhalle. Eine über der aufgerissenen Nahtstelle gelegte Markierungsschranke zeigt die unterschiedliche Höhe des Bodens an.
Aufwölbung des Untergrunds

In den letzten Jahrzehnten sind in Baden-Württemberg einige, teils spektakuläre Bauschäden bekannt geworden, die auf Hebungsvorgänge in den Gesteinen der Posidonienschiefer-Formation durch Umwandlung von Pyrit zu Gips zurückzuführen sind. Schadensfälle ereigneten sich unter anderem an Gewerbehallen oder öffentlichen Gebäuden (Schulen, Rathaus etc.) im Zollernalbkreis bei Dormettingen, Dotternhausen oder in der Umgebung von Hechingen. Weitere eindrucksvolle Bauwerksschäden infolge von Baugrundhebungen sind beispielsweise an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen oder an einer Fabrikhalle bei Östringen in der Langenbrückner Senke, Lkr. Karlsruhe entstanden.

Literatur

  • Wagenplast, P. (2005). Ingenieurgeologische Gefahren in Baden-Württemberg. – LGRB-Informationen, 16, S. 1–79.
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