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Freiburger Buntsandstein

Blick auf eine rötlich graue, nach links geneigte Steinbruchwand. Das Gestein ist stark zerklüftet und auf der Kuppe bewachsen.
Aufschluss im südlichen Steinbruch des Lorettobergs mit stark zerklüfteten Sandsteinen

Gesteinsbeschreibung

Blick auf rötliches, im unteren Teil etwas scherbiges Gestein, das rechts oben von einem hellen Streifen begrenzt wird. Links oben ist ein zusätzliches Bild eingefügt, das einen gemauerten Stolleneingang zeigt.
Dunkelrote Plattensandsteinbank in einer Baugrube am Westhang des Lorettobergs

Bei den Gesteinen der Plattensandstein-Formation, die in den Brüchen am Mittleren Schlierberg gebrochen wurden, handelt es sich vor allem um tonig, oft auch kieselig gebundene, gut sortierte Fein- bis Mittelsandsteine. Aufgrund der hydrothermalen Vorgänge entlang der Schwarzwald-Randstörung ist das Erscheinungsbild der Plattensandsteine im Gegensatz zu dem Vorkommen bei Allmendsberg, Seedorf und Freudenstadt jedoch recht wechselhaft. Die Sandsteine vom Lorettoberg weisen eine von tiefem Rotbraun und hellem Braungelb bis Grauweiß reichende Farbpalette auf. Die chemischen Analysen belegen, dass auch die mineralische Zusammensetzung deutlichen Schwankungen unterworfen ist, was gleichfalls auf diese sekundären Prozesse an der Störung zurückzuführen sein dürfte (Tabelle s. u.). Charakteristisch sind auch bei diesem Vorkommen die feinverteilten Hellglimmerschüppchen und die vielen kleinen, braunen Limonitflecken. Der Quarzsandstein weist feinverteilte Hellglimmer (Illit, Muskovit), bisweilen grünliche Tonminerale und partienweise auch reichlich Limonit auf. Das Korngefüge ist homogen bis feinstreifig und undeutlich geschichtet, selten geflammt. Auffallend ist im frischen Anschnitt die gleichmäßige Limonitsprenkelung; bisweilen treten bis cm große, kugelige bis wolkige Limonitkonkretionen auf. Diese Sprenkelung ist auf den Oberflächen historischer Mauerquader nicht zu erkennen, weil Limonit bei längerer Witterungsexposition herausgewaschen wird.

Frühere Gewinnung

Offenbar durch Bauarbeiten freigelegte, tunnelartige Öffnung eines Stollens. Das Gestein des Tunnelbogens ist schwach rötlich bis grau.
Durch Baggerarbeiten 2012 freigelegtes Portal des Oberen Schlierbergstollens

Die mittelalterlichen Brüche be­finden sich auf der West- und Nordwestseite der Lo­rettobergscholle; dieser Bereich wird als „Schlierberg“ bezeichnet (s. Karte der historischen Steinbrüche). Ein jüngerer Bruch liegt an der Kreuzkopfstr. im Gipfelbereich des Lorettobergs („St. Loretto“, Stilllegung verm. Mitte 20. Jh.?); er er­schließt geröllführende Sand­steine des Mittleren Buntsandsteins, die für Haus- und Mauerbauten ab dem 16. Jh., vor allem wahrscheinlich im 19. und 20. Jh. verwendet wurden. Die historischen Brüche am Mittleren Schlierberg lassen sich in ein nördliches und ein südliches Bruchgelände unterteilen. Dazwischen liegt ein völlig unverritzter Bereich. Zunächst war zu vermuten, dass in diesem Bereich vor allem unbrauchbares Gesteinsmaterial (verm. entlang einer zum Dreisamtal parallelen Querstörung) angetroffen wurde. Bauarbeiten im Jahr 2012 legten jedoch zwei Stollenportale frei; die Vermessung der zugänglichen Stollenabschnitte durch die Landesbergdirektion im LGRB führte zu Zufahrtstollen zum südlichen Abbaubereich. Bemerkenswert ist, dass auf dem nördlichen Stollenportal des tief gelegenen Transportstollens das 1882 erbaute Steinbruchbetriebsgebäude erhalten ist. Durch den Förderstollen konnten Fuhrwerke die Bruchsteine des südlichen Steinbruchs abtransportieren; am Verwaltungsgebäude wurde abgerechnet. Der zugehörige Steinbruch wurde erst nach Beginn des 20. Jahrhunderts stillgelegt. Um 1930 wurde der Lorettotunnel für die Höllentalbahn aufgefahren, mit dem anfallenden Material wurde das südliche Steinbruchgelände aufgefüllt. Heute wird der Südbruch auf ca. 260 m ü. NHN vom Lorettotunnel durchfahren und weist bis 40° nach W einfallende, stark gestörte Schichten auf. Der Nordbruch erstreckt sich auf einer Länge von fast 400 m. Die max. Abbauhöhe lag bei rund 20 m. Die Gesamtfläche beider Brüche beträgt etwa 350 000 m2. Unter Berücksichtigung von Hangneigung, nutzbarer Mächtigkeit und heute erkennbarem Anteil an nicht verwertbarem Material dürfte die für Bauzwecke verwertbare Menge bei mindestens 60 000 m3 gelegen haben. Nicht zu beziffern ist die Menge des für Bauzwecke verwendeten, heute fast völlig abgeräumten Hangschuttmaterials.

  • Geologische Übersichtskarte vom Raum Offenburg bis Freiburg. Eingezeichnet sind die Vorkommen verschiedener Gesteinsarten.
  • Vereinfachte farbige Karte, die mehrere historische Steinbrüche am westlichen Hang des Lorettoberges in Freiburg zeigt.
  • Blick auf eine rötlich graue, nach links geneigte Steinbruchwand. Das Gestein ist stark zerklüftet und auf der Kuppe bewachsen.
  • Blick auf rötlich graue, ältere Mauerreste am Rand einer Baugrube. Die Mauersteine haben unterschiedliche Formen und Farben. Links steht ein Mann mit Helm und weist auf ein Schild sowie eine Messlatte hin.
  • Blick auf rötliches, im unteren Teil etwas scherbiges Gestein, das rechts oben von einem hellen Streifen begrenzt wird. Links oben ist ein zusätzliches Bild eingefügt, das einen gemauerten Stolleneingang zeigt.
  • Das Foto zeigt einen rötlich grauen Grenzstein mit eingraviertem, kreuzähnlichem Zeichen sowie einer Jahreszahl darüber.
  • Das Foto zeigt einen aufrecht stehenden, leicht rötlich grauen Stein, in den vereinfacht dargestellte Kirchtürme sowie die Worte „Münstersteinbruch um 1200“ eingemeißelt sind.
  • Im Mittelpunkt dieses Fotos steht ein schmales, an einem Hang gelegenes hohes Gebäude, an dessen Fuß sich ein bogenförmiger Tunnel öffnet. Links des Hauses stehen Bäume, rechts ziehen sich Reben den Hang hinauf. Vor dem Haus verläuft ein Zufahrtsweg.
  • Offenbar durch Bauarbeiten freigelegte, tunnelartige Öffnung eines Stollens. Das Gestein des Tunnelbogens ist schwach rötlich bis grau.

Weiterführende Links zum Thema

Literatur

  • Kalchthaler, P. (2006). Freiburg und seine Bauten – Ein kunsthistorischer Stadtrundgang. 272 S., 1 Plan, Freiburg i. Br. (Promo Verlag). [199 Abb.]
  • Werner, W., Franzke, H. J., Wirsing, G., Jochum, J., Lüders, V. & Wittenbrink, J. (2002b). Die Erzlagerstätte Schauinsland bei Freiburg im Breisgau. Bergbau, Geologie, Hydrogeologie, Mineralogie, Geochemie, Tektonik und Lagerstättenentstehung. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br., 92, S. 1–110, 16 Taf. [26 Abb., 9 Tab.]
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