Die Beurteilung der Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit (LUBW, 2010) erfolgt in der BK50 für jede Kartiereinheit durch eine 4-stufige Bewertung der folgenden vier Bodenfunktionen:
- Standort für naturnahe Vegetation
- Natürliche Bodenfruchtbarkeit
- Ausgleichskörper im Wasserkreislauf
- Filter und Puffer für Schadstoffe
Standort für naturnahe Vegetation
Unter der Annahme, dass extreme Standorte (z. B. nass, trocken oder nährstoffarm) gute Bedingungen für die Entwicklung stark spezialisierter, häufig schutzwürdiger Vegetation bieten (LUBW, 2010), wurden in der Bodengroßlandschaft (BGL) Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene vier Kartiereinheiten bei der Bewertung der Bodenfunktion „Standort für naturnahe Vegetation“ mit „sehr hoch“ bzw. „hoch bis sehr hoch“ bewertet. Es sind dies stark vernässte Einzelflächen im Lettenkeuper. mit Gley-Stagnogleyen und Nassgleyen (J55, J188), sehr flach entwickelte Rendzinen und Syrosem-Rendzinen an sehr steilen Prallhängen im Kochertal (J501) sowie flach entwickelte steinige Rendzinen aus Kalksteinhangschutt des Oberen Muschelkalks an steilen Talhängen (J93). Letztere haben mit 3,7 km2 an der Gesamtfläche den größten Anteil. Weitere 44 Kartiereinheiten wurden mit „hoch“ bzw. „mittel bis hoch“ bewertet und gelten damit als Suchräume für potentielle Sonderstandorte für naturnahe Vegetation. Dazu gehören vor allem die Rendzinen der Muschelkalkhänge (J6), stark vernässte Bereiche im Lettenkeuper, aber auch z. B. flachgründige podsolierte Braunerden und Ranker auf Lettenkeuper-Sandstein (J80) (vgl. untenstehende Tabelle). Ferner sind neben Pararendzinen und Pelosol-Pararendzinen des Gips- und Lettenkeupers auch Weinbergsböden vertreten.
Bewertung der Bodenfunktion „Sonderstandorte für naturnahe Vegetation“ in der Bodengroßlandschaft Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene nach LUBW, 2010
Kartiereinheit |
Fläche [km2] |
Verbreitet auftretende Bodentypen (s. S. 57 ff. Symbolschlüssel) |
Bodenfunktion |
||
J501 |
0,32 |
Muschelkalk |
Rf,f*; O-R |
4.0 |
sehr hoch |
J188 |
0,18 |
Lettenkeuper |
G-SS; SSa; GN; S-G |
3.5 |
hoch bis sehr hoch |
J55 |
0,01 |
Lettenkeuper |
G-SS; GN; K-S |
3.5 |
hoch bis sehr hoch |
J93 |
3,70 |
Muschelkalk |
R |
3.5 |
hoch bis sehr hoch |
J95 |
0,16 |
Auen |
AR |
3.0 |
hoch* |
J362 |
0,10 |
Gipskeuper |
S |
3.0 |
hoch* |
J360 |
0,30 |
Lettenkeuper |
S |
3.0 |
hoch* |
J502 |
0,17 |
Lettenkeuper |
S |
3.0 |
hoch* |
J10 |
9,99 |
Muschelkalk |
R |
3.0 |
hoch* |
J71 |
5,49 |
Muschelkalk |
R; CF-R; B-R |
3.0 |
hoch* |
J2 |
3,47 |
Muschelkalk |
R; Rb; B-R |
3.0 |
hoch* |
J176 |
0,58 |
Muschelkalk |
R; CF-R; D-R; Z; D-Z |
3.0 |
hoch* |
J50 |
0,05 |
Muschelkalk |
R; G-R; QGk |
3.0 |
hoch* |
J2a |
0,01 |
Muschelkalk |
R; Rb; B-R |
3.0 |
hoch* |
J366 |
0,71 |
Terrassen |
S |
3.0 |
hoch* |
J500 |
0,12 |
Terrassen |
Rf; Rbf |
3.0 |
hoch* |
J92 |
2,74 |
Weinberge |
Ycm,t'; Ykm,t'; Y-Z; YYc; YYk |
3.0 |
hoch* |
J338 |
0,15 |
Weinberge |
D-Yt',c |
3.0 |
hoch* |
J40 |
1,81 |
Auen |
A-AGk; A-AGc; AGk; AGc |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J290 |
1,66 |
Auen |
AG; A-AG; AG-A; A-AGc; AG-Ac |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J291 |
0,82 |
Auen |
AG; A-AG; AG-A; A-AGc; AG-Ac |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J224 |
0,15 |
Auen |
ARf,f*; AZf,m; AC-AR; Kcm; Kcm/AR |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J506 |
0,12 |
Auen |
AG; A-AG |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J101 |
0,33 |
Gipskeuper |
D-Z; D-Zb; D-Zs; Zs; Zb; Z |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J51 |
62,05 |
Lettenkeuper |
Z; D-Z; Z-D; B-Z |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J28 |
41,77 |
Lettenkeuper |
L-S; S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J137 |
25,37 |
Lettenkeuper |
L-Sb; Sb; S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J35 |
15,63 |
Lettenkeuper |
L-S; S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J135 |
8,54 |
Lettenkeuper |
L-S; S; L-Sp; Sp |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J38 |
3,79 |
Lettenkeuper |
G; K-G |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J195 |
2,50 |
Lettenkeuper |
S; L-S; (K)L-S; K/L-S; S-K/L-S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J80 |
2,09 |
Lettenkeuper |
Bf; Bpf; R-B; B-N; N; Nb |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J184 |
1,98 |
Lettenkeuper |
D-G; G |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J136 |
0,94 |
Lettenkeuper |
L-S; S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J196 |
0,39 |
Lettenkeuper |
L-S; S; (K)L-S; K/L-S; S-K/L-S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J114 |
0,35 |
Lettenkeuper |
Rb; D-R; R; B-R |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J6 |
85,91 |
Muschelkalk |
R; CF-R; B-R; Z; Ycm; Ykm |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J43 |
19,58 |
Muschelkalk |
Z; B-Z; D-Z; R; B-R |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J13 |
5,07 |
Muschelkalk |
Z; B-Z |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J11 |
0,10 |
Muschelkalk |
R |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J6a |
0,03 |
Muschelkalk |
R; CF-R; B-R; Z; Ycm; Ykm |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J335 |
1,20 |
Terrassen |
S; L-S |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J91 |
0,80 |
Terrassen |
Z; Rf |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J339 |
0,29 |
Terrassen |
Rf; Z |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J39 |
0,26 |
Terrassen |
R; CF-R |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J23 |
4,15 |
Weinberge |
Ycm,t'; R |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J401 |
1,93 |
Weinberge |
Ykm; Ycm |
2.5 |
mittel bis hoch* |
J320 |
0,39 |
Weinberge |
Z-Ym |
2.5 |
mittel bis hoch* |
*Suchräume für Sonderstandorte für naturnahe Vegetation
Natürliche Bodenfruchtbarkeit
Eingangsgrößen für die Bewertung der Bodenfunktion „Natürliche Bodenfruchtbarkeit“ sind die nFK, die im weiteren Sinne auch die Durchwurzelbarkeit und den Lufthaushalt erfasst, sowie die Hangneigung. Grund- und stauwasserbeeinflusste Böden werden gesondert behandelt. In der BGL Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene werden demnach 17 % der Fläche mit „hoch“ oder „hoch bis sehr hoch“ bewertet. Es sind dies Parabraunerden aus Löss und Lösslehm sowie Pararendzinen aus Löss. Außerdem gehören tiefe Kolluvien und Auenböden ohne oder mit nur geringem Grundwassereinfluss dazu. Die Überflutungsgefahr der Auenböden wurde bei dieser Bewertung außer Acht gelassen.
Die Einstufung „mittel bis hoch“ erfolgte für rund ein Drittel aller Kartiereinheiten. Darunter fallen beispielsweise Kolluvien und Auen mit Grundwassereinfluss (z. B. J40, J38), geringmächtigere Kolluvien (z. B. J33), Böden aus Lösslehm mit deutlicher Pseudovergleyung (z. B. J7, J5), Böden aus geringmächtigem Lösslehm oder lösslehmreichen Fließerden (z. B. J8, J3) sowie einige Zweischichtprofile mit mächtigeren lösslehmhaltigen Fließerden im Lettenkeuper oder Muschelkalk (z. B. J32). Knapp die Hälfte aller Bodeneinheiten ist als „mittel“ eingestuft. Hierzu zählen Pelosol- und Pararendzina-Einheiten im Lettenkeuper und Muschelkalk (z. B. J51, J18, J1) sowie Zweischichtprofile mit geringmächtiger lösslehmhaltiger Deckschicht oder stärkerer Hangneigung (z. B. J86, J45). Ferner sind hier Böden mit starker Staunässe (z. B. J28) und Braunerden aus Lettenkeupersandstein (z. B. J29) subsumiert. In der Stufe „gering bis mittel“, die im Vergleich zu anderen Gäulandschaften mit nur knapp 2 % einen geringen Teil der Fläche einnimmt, sind vor allem Rendzinen im Oberen Muschelkalk (z. B. J2, J10) sowie andere flachgründige Bodenbildungen wie Braunerden und Ranker aus Lettenkeupersandstein (J80) vertreten. Außerdem werden hier die sehr nassen Standorte mit Stagno- und Nassgleyen hinzugerechnet. Der geringe Anteil der Flächen in dieser Bewertungsstufe ergibt sich aus den wenig verbreiteten flachgründigen Rendzinen aus Muschelkalk. Im Großteil der Bodengroßlandschaft ist eine Lettenkeuperbedeckung mit häufiger Lösslehmauflage vorhanden, die nur im Bereich der zentralen Kocher-Jagst-Ebenen großflächig unterbrochen ist.
Ausgleichskörper im Wasserkreislauf
Bei der Beurteilung der Bodenfunktion „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ sind v. a. nFK, Wasserdurchlässigkeit und Geländeneigung sowie der Stauwasser- und Grundwassereinfluss maßgebend. Böden, die über einem Porengrundwasserleiter liegen, werden bei einem Grundwasserflurabstand > 20 dm generell mit der höchsten Stufe (sehr hoch) bewertet.
Dies trifft jedoch für nur 3 % der Gesamtfläche zu. Ebenso wie auf den mit „hoch“ bewerteten Standorten, finden sich hierunter Auenböden (z. B. J300, J66, J75, J76, J64), Böden auf pleistozänen Terrassensedimenten (z. B. J84, J252) sowie Kolluvien im Muschelkalk, im Lössgebiet und auf Terrassen (z. B. J24, J87, J19). In die Stufe „mittel bis hoch“ fallen andere Böden mit großem Wasserspeichervermögen wie Parabraunerden aus Löss- und Lösslehm (z. B. J400, J4, J310, J61), Kolluvien (z. B. J33, J53, J34) sowie mittel und mäßig tiefe Braunerden aus Lettenkeupersandstein (J29). Als „mittel“ wurden u. a. die Pararendzina-Pelosole, Pelosole und Terrae fuscae im Muschelkalkgebiet (J1), Braunerde-Terrae fuscae (J86) oder Pseudogley-Parabraunerden aus Lösslehm eingestuft (J7). Im Lettenkeuper gehören hierzu i. W. Pseudogley-Pelosole (J30) und Braunerde-Pseudogleye (J22). Dagegen sind die Pararendzinen (J51), Pelosole (J18), Pelosol-Pseudogleye (J58) und Pelosol-Braunerden (J32) in der flächenmäßig größten Gruppe „gering bis mittel“ eingestuft. Hierzu gehören auch Rendzinen im Muschelkalk (J2), diverse Einheiten an Muschelkalkhängen (J6, J43, J42) sowie stark pseudovergleyte Profile aus Lösslehm (J35) und in Mulden (J195, J184). Die schlechteste Stufe (gering) wurde u. a. für die Rendzinen (J10, J71, J93) und tonige Böden mit geringer lösslehmhaltiger Deckschicht (J45) der Muschelkalkhänge vergeben. Überdies gehören hierzu Pseudogleye und Pelosol-Pseudogleye aus tonigem Material (J112, J366, J360), die nur eine geringe bis mittlere nFK und eine sehr geringe bis geringe Wasserdurchlässigkeit besitzen. Für Waldgebiete wird der Wert generell um eine Stufe höher angesetzt als für landwirtschaftliche Nutzflächen (geringerer Oberflächenabfluss, Streuauflage, weniger Verdichtung usw.).
Filter und Puffer für Schadstoffe
Bei der Bewertung der Bodenfunktion Filter und Puffer für Schadstoffe spielen besonders Ton- und Humusgehalt sowie pH-Wert eine Rolle. Da Waldböden oft stärker versauert sind, erfolgt für sie eine getrennte Bewertung.
Immerhin 5 % der Fläche werden als „sehr hoch“ eingestuft. Den größten Anteil nehmen dabei Parabraunerden aus Löss ein (J310). Daneben finden sich Pelosole im Muschelkalkgebiet (J12) und verschiedene kalkreiche Auenböden (J52, J63). Bemerkenswert ist, dass über 70 % der Fläche von Böden eingenommen werden, deren Filter- und Pufferfunktion als „hoch“ und „hoch bis sehr hoch“ bewertet werden. Dies ist insbesondere im Vergleich mit anderen Gäulandschaften ein sehr hoher Wert, der durch den großen Anteil an Lettenkeuper- und Löss- bzw. Lösslehm begründet ist, aus denen sich häufig Tonböden mit hohen pH-Werten bzw. tiefgründige Lehmböden entwickelt haben. Aber auch die Böden im Bereich der tonig-lehmigen Überdeckung des Oberen Muschelkalks (Pararendzina-Pelosol, Pelosol, Terra fusca, Terra fusca-Parabraunerde) fallen in diese Bewertungsstufen. Generell haben die Böden aus lehmigen Deckschichten auf klüftigem Karbonatgestein des Oberen Muschelkalks eine wichtige Schutzfunktion für das Karstgrundwasser. Ebenfalls in dieser Stufe bewertet sind karbonathaltige, schluffig-lehmige Auenböden und Kolluvien, die oft von tonigen Fließerden unterlagert werden und zum Teil karbonathaltig sind. Ungefähr 20 % der Fläche sind als „mittel bis hoch“ eingestuft. Darunter fallen die Rendzinen im Muschelkalk (J2) und die Pararendzinen im Lettenkeuper (J51), aber auch pseudovergleyte Lösslehme mit nach Osten geringer werdender Basensättigung (J8). Besonders erwähnenswert sind die älteren, stark staunassen und versauerten Lösslehme Osthohenlohes (J28, J135), in die teilweise auch ein hoher Anteil an Lettenkeupersandstein eingearbeitet ist (J138). Als „mittel“ sind nur sehr wenige Flächen eingestuft, u. a. flachgründige Rendzinen (J71), aber auch karbonatfreie, schluffreiche Kolluvien (J87). In der Stufe „gering bis mittel“ finden sich sandige Böden auf Lettenkeuper-Sandstein sowie sehr flachgründige Rendzinen und Syrosem-Rendzinen.
Gesamtbewertung der Bodenfunktionen
Bei der Gesamtbewertung der Böden wird das arithmetische Mittel der Bewertungsklassen für die drei Bodenfunktionen „Natürliche Bodenfruchtbarkeit“, „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ und „Filter und Puffer für Schadstoffe“ gebildet. Eine Ausnahme ist der Fall, dass die Bodenfunktion „Sonderstandort für naturnahe Vegetation“ die Bewertungsklasse 4 (sehr hoch) erreicht. Dann wird die Kartiereinheit auch bei der Gesamtbewertung in die Wertstufe 4 eingestuft (LUBW, 2010). Abweichend von Heft „Bodenschutz 23“ wird maßstabsbedingt in der BK50 bei dieser Bodenfunktion neben der Bewertungsklasse 4 (sehr hoch) auch die Bewertungsklasse 3.5 (hoch bis sehr hoch) in der Gesamtbewertung angegeben. Die Bewertungsklasse 4 wird bei der Bodenfunktion „Standort für naturnahe Vegetation“ nur relativ selten erreicht, weil in den betrachteten Bodengesellschaften (Kartiereinheiten) i. d. R. auch geringer bewertete Böden vorhanden sind. Dort würde die Gesamtbewertung anhand der drei anderen Bodenfunktionen die Eigenschaften der verbreitet auftretenden Böden nicht vollständig widerspiegeln. Die folgende Tabelle zeigt die Gesamtbewertung für die Kartiereinheiten mit den größten Flächenanteilen in der BGL Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene.
Gesamtbewertung der Bodenfunktionen (LUBW, 2010) für die häufigsten Kartiereinheiten in der BGL Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene (für Kartiereinheiten mit einem Flächenanteil > 0,5 %; ohne Siedlungen, Rohstoffabbauflächen, Auftrag, Abtrag): 1 = gering, 2 = mittel, 3 = hoch, 4 = sehr hoch
Fläche [km2] |
Flächen- |
Kartiereinheit |
Verbreitet auftretende |
Gesamt- |
Gesamt- |
|||||
172,95 |
11,45 |
J18 |
Dm,t'; Dsm,t'; B-Dm,t'; B-Dsm,t' |
Lettenkeuper |
2.33 |
2.33 |
||||
143,19 |
9,48 |
J8 |
S-Lt,t'; Lm-t; D-Lsm-t; S-Le; Le |
Lettenkeuper |
2.50 |
2.83 |
||||
109,87 |
7,28 |
J1 |
Z-D; D-Z; D; CF; Z; R; B-R; D-R; B-D |
Muschelkalk |
2.50 |
2.83 |
||||
102,17 |
6,77 |
J7 |
S-Lt; S-Let; L-S |
Lettenkeuper |
2.50 |
2.50 |
||||
98,94 |
6,55 |
J32 |
D-Bsm,t'; S-D-B; Bm,t'; Bs; S-Bt' |
Lettenkeuper |
2.33 |
2.67 |
||||
85,91 |
5,69 |
J6 |
R; CF-R; B-R; Z; Ycm; Ykm |
Muschelkalk |
2.17 |
2.50 |
||||
62,05 |
4,11 |
J51 |
Z; D-Z; Z-D; B-Z |
Lettenkeuper |
2.00 |
2.33 |
||||
59,20 |
3,92 |
J310 |
Let' |
3.33 |
3.67 |
|||||
44,45 |
2,94 |
J58 |
D-S; B-D-S; B-S; S |
Lettenkeuper |
2.33 |
2.67 |
||||
41,83 |
2,77 |
J3 |
Lem,t'; CF-Lm,t'; D-Lem; D-Bm,t' |
Muschelkalk |
2.83 |
3.17 |
||||
41,77 |
2,77 |
J28 |
L-S; S |
Lettenkeuper |
2.00 |
2.33 |
||||
30,53 |
2,02 |
J45 |
B-CFf-t'; B-Df-t'; Bf-t'; Bl |
Muschelkalk |
2.00 |
2.33 |
||||
25,37 |
1,68 |
J137 |
L-Sb; Sb; S |
Lettenkeuper |
2.17 |
2.17 |
||||
25,09 |
1,66 |
J400 |
Lt; Lst; Let'; Lset' |
Löss |
3.00 |
3.33 |
||||
24,30 |
1,61 |
J33 |
Km,t'; Ks; Kc; S-K; K/D; S-K//D-S |
Lettenkeuper |
2.83 |
3.17 |
||||
23,38 |
1,55 |
J53 |
Kt,t'; Kst,t'; Kct,t'; S-Kt,t' |
Lettenkeuper |
2.67 |
3.00 |
||||
22,16 |
1,47 |
J30 |
S-Dm,t'; B-S-Dm,t' |
Lettenkeuper |
2.33 |
2.67 |
||||
21,99 |
1,46 |
J36 |
S-Kt,t'; K-S; S-K//D-S; S-K//B-S |
Lettenkeuper |
2.67 |
3.00 |
||||
21,46 |
1,42 |
J22 |
B-S; B-D-S; S-D-Bm-t |
Lettenkeuper |
2.50 |
2.83 |
||||
20,13 |
1,33 |
J24 |
Kt,t'; Kst,t' |
Muschelkalk |
3.00 |
3.33 |
||||
19,58 |
1,30 |
J43 |
Z; B-Z; D-Z; R; B-R |
Muschelkalk |
2.33 |
2.67 |
||||
19,12 |
1,27 |
J61 |
Lst; Lest; Lt |
Lettenkeuper |
3.00 |
3.00 |
||||
18,21 |
1,21 |
J34 |
G-Kt,t'; Kgt,t'; K-G |
Lettenkeuper |
2.83 |
3.17 |
||||
15,63 |
1,04 |
J35 |
L-S; S |
Lettenkeuper |
2.17 |
2.17 |
||||
13,74 |
0,91 |
J4 |
Let; Lest; Lt; Lst |
Muschelkalk |
2.83 |
2.83 |
||||
12,10 |
0,80 |
J64 |
Akg; Acg; AG-Ak; AG-Ac |
Auen |
3.17 |
3.50 |
||||
11,42 |
0,76 |
J87 |
Kt |
Löss |
2.83 |
3.17 |
||||
11,31 |
0,75 |
J300 |
Ak |
Auen |
3.67 |
3.67 |
||||
10,85 |
0,72 |
J29 |
Bm,t'; Bsm,t'; Bpm,t' |
Lettenkeuper |
2.00 |
2.33 |
||||
9,99 |
0,66 |
J10 |
R |
Muschelkalk |
1.83 |
2.17 |
||||
8,82 |
0,58 |
J75 |
Ak; Akg; Ac; Acg |
Auen |
3.33 |
3.33 |
||||
8,80 |
0,58 |
J86 |
B-CFf,m; CF; B-D; CF-Lef,m |
Muschelkalk |
2.33 |
2.67 |
||||
8,54 |
0,57 |
J135 |
L-S; S; L-Sp; Sp |
Lettenkeuper |
2.00 |
2.00 |
||||
7,93 |
0,53 |
J76 |
AG-A; A-AG; AG-Ac; A-AGc |
Auen |
3.00 |
3.33 |
||||
7,50 |
0,50 |
J42 |
B-CF; B; B-D; CF-B; D-B; D-L; Lm,t' |
Muschelkalk |
2.33 |
2.67 |
||||
gering bis mittel | ||||||||||
mittel bis hoch | ||||||||||
hoch bis sehr hoch |
Archive der Natur- und Kulturgeschichte
Neben den oben beschriebenen sog. „natürlichen Bodenfunktionen“ nennt das Bundesbodenschutzgesetz auch die Funktion der Böden als „Archive der Natur- und Kulturgeschichte“. Diese Archive lassen sich in fünf Untergruppen unterteilen (LUBW/LGRB, 2008):
Archive |
wertgebende Eigenschaft |
Fallbeispiele |
Naturgeschichte | besondere Bedeutung für die Bodengenese |
|
regionale oder überregionale Seltenheit einer Bodenform |
|
|
besondere Bedeutung für die Erd- und Landschaftsgeschichte, Geologie, Mineralogie oder Paläontologie |
|
|
Natur- und Kulturgeschichte | hoher Informationswert für Bodenkunde, Bodenschutz und Landschaftsgeschichte | |
Kulturgeschichte | Besonderheit der Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte |
|
Kartiereinheiten der Bodengroßlandschaft Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebenen, in denen Böden mit Archivfunktion zu erwarten sind, wurden in unten stehender Tabelle in der Reihenfolge ihrer Bedeutung zusammengestellt.
Archiv |
wertgebende Eigenschaft |
Fläche [km2] |
Kartiereinheit |
Bodentypen (s. S. 57 ff. Symbolschlüssel) |
Anmoorgley, Nassgley, Quellengley, Gley-Stagnogley |
regionale Seltenheit einer Bodenform |
0,19 |
J55, J188 |
G-SS; GN; SSa; S-G |
Kalktuffbildungen |
besonderes Ausgangssubstrat und regionale Seltenheit einer Bodenform |
0,05 |
J50 |
R; G-R; QGk |
hoch gelegene plio/pleistozäne Höhenschotter des Neckars* |
besondere Bedeutung für die Landschaftsgeschichte |
1,50 |
J360*, J369*, J366* |
Lt; B-Lt; S |
historische und aktuell genutzte Weinbergsanlagen mit Lesesteinriegeln |
Besonderheit der Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte |
4,15 |
J23 |
Ycm,t'; R |
Reste ehemaliger Muldentäler als Hangverflachungen an steilen Hängen im Bereich rückschreitender Erosion der Jagstseitentäler |
besondere Bedeutung für die Landschaftsgeschichte |
0,03 |
J175 |
B-CF; L-CF; B-D; K//CF; K//D |
Feuersteinfluren in Osthohenlohe* |
besondere Bedeutung für die Landschaftsgeschichte |
9,48 |
J135*, J136* |
L-S; S; L-Sp; Sp |
Podsolige Braunerden, flachgründige Braunerden und Ranker aus Lettenkeupersandstein |
regionale Seltenheit einer Bodenform |
12,94 |
J80, J29 |
Bm,t'; Bsm,t'; Bpm,t'; Bf; Bpf; R-B; B-N; N; Nb |
*Suchraum für Böden mit Archivfunktion
Von landschaftsgeschichtlicher Bedeutung sind insbesondere auch fossile Bodenhorizonte, die im Löss-/Lösslehmgebiet im Westen der Bodengroßlandschaft angetroffen werden. Deshalb sind die dort großflächig verbreiteten Kartiereinheiten J310 und J400 als Suchraum für die Bodenfunktion Archive der Natur- und Kulturgeschichte zu betrachten. Dasselbe gilt für die Parabraunerden-Pseudogleye und Pseudogleye Osthohenlohes mit teils reliktischen Eisenkonkretionen („Weißes Feld“, J28, J137).
Literatur
- (2010). Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit – Leitfaden für Planungen und Gestattungsverfahren. – Bodenschutz, 23, 32 S. (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg).
- (2008). Böden als Archive der Natur- und Kulturgeschichte – Grundlagen und beispielhafte Auswertung. – Bodenschutz, 20, 19 S. (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg; Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).