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Hardheimer Muschelkalk

Säulenprofil des Steinbruches Bretzingen, mit farbig dargestellten Schichten von Mergel-, Dolomit- und Kalksteinen.
Profil des Steinbruchs Bretzingen

Im Hardheimer Muschelkalk waren im oben genannten Gebiet insgesamt ca. 20 Steinbrüche angelegt. In über der Hälfte davon wurden Werksteine gewonnen. In den anderen Brüchen wurden die Kalksteine vorwiegend für die Herstellung von gebranntem Kalk abgebaut, so z. B. östlich Höpfingen im Gewann Kalk­ofen und in mehreren Gruben beiderseits der Straße von Walldürn nach Altheim (Barg, 1933, Profile 18 und 19; ein restaurierter Kalkofen ist im Steinbruch Schmittshöhe bei Walldürn zu besichtigen (s. weiterführende Links: Steinbruch Schmittshöhe); besonders gut geeignet hierfür waren die sehr reinen ­oolithischen Kalksteine, wie sie auch im unteren Teil des Stbr. Bretzingen vorkommen. Den spärlichen Informationen nach ist die Blütezeit der Hardheimer Steinindustrie zwischen 1890 und ca. 1920/1925 anzunehmen (Spitz, 1933). Bereits in den 1930er Jahren war die Werksteingewinnung stark zurückgegangen (Günzburger, 1936). Verantwortlich hierfür war wohl die erdrückende Konkurrenz durch den Quaderkalksteinabbau im nur 20–30 km entfernten Krensheimer und Kirchheimer Revier. Heute (Stand 2021) wird das Gestein nur noch in einem Steinbruch nordöstlich von Bretzingen (RG 6422‑7) in einer Mächtigkeit von ca. 2,5 m gewonnen und im Garten- und Landschaftsbau sowie als Wasserbaustein eingesetzt.

  • Nahaufnahme eines flachen, gelblich grauen Steinbrockens mit markiertem Kalksteingeröll. Ein Hammer links im Bild dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme einer orangefarbenen Gesteinsplatte mit zahlreichen linsenförmigen Einsprengseln auf der Oberfläche.
  • Nahaufnahme einer hellbraunen, leicht zerfurchten Gesteinsoberfläche mit zahlreichen bläulichen Einsprengseln. Eine Euro-Münze links oben dient als Größenvergleich.
  • Das Foto zeigt eine Kirche mit Turm in der Bildmitte sowie seitlichem Anbau rechts. Das Mauerwerk besteht aus gelblich grauen Steinen, Einfassungen und Sockel sind rötlich braun.
  • Grafische Übersicht des Muschelkalks in Baden-Württemberg mit Werksteinhorizonten.
  • Mehrfarbige Übersichtskarte von Mitteleuropa, in der die Verteilung von Land und Meer im Oberen Muschelkalk dargestellt ist.
  • Säulenprofil des Steinbruches Bretzingen, mit farbig dargestellten Schichten von Mergel-, Dolomit- und Kalksteinen.
  • Übersichtskarte von Baden-Württemberg zum Thema Rohstoffgewinnung. Farbig hervorgehoben sind der Ausstrich des Muschelkalks sowie die Lage von Abbaustellen für diesen Werkstein.
  • Das Foto zeigt mehrere gewölbte Gesteinsbrocken, die aus einem mit Gras und kleineren Steinen bedeckten Bodenstück herausragen. Ein mittig abgelegter Meterstab dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme eines flachen, gelblich grauen Steinbrockens mit markiertem Kalksteingeröll. Ein Hammer links im Bild dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme einer orangefarbenen Gesteinsplatte mit zahlreichen linsenförmigen Einsprengseln auf der Oberfläche.
  • Nahaufnahme einer hellbraunen, leicht zerfurchten Gesteinsoberfläche mit zahlreichen bläulichen Einsprengseln. Eine Euro-Münze links oben dient als Größenvergleich.
  • Das Foto zeigt eine Kirche mit Turm in der Bildmitte sowie seitlichem Anbau rechts. Das Mauerwerk besteht aus gelblich grauen Steinen, Einfassungen und Sockel sind rötlich braun.

Literatur

  • Barg, H. (1933). Untersuchungen über Badischen Schaumkalk (Stratigraphischer Teil). – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 22, S. 121–142, 3 Taf., 1 Kt.
  • Barg, H. (1934). Untersuchungen über Badischen Schaumkalk. – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 23, S. 62–77. [8 Abb.]
  • Günzburger, O. (1936). Erläuterungen zur Geologischen Spezialkarte von Baden, Blatt Hardheim (Nr. 8). – Erl. Geol. Spezialkt. Baden, 44 S., 1 Beil., Freiburg i. Br. (Badische Geologische Landesanstalt). [Nachdruck 1985: Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., Bl. 6322 Hardheim; Stuttgart]
  • Hagdorn, H. & Simon, T. (1993b). Rinnenbildung und Emersion in den Basisschichten des Mittleren Muschelkalks von Eberstadt (Nordbaden). – Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen, 189, S. 119–145. [12 Abb.]
  • Hagdorn, H. & Simon, T. (2005b). Der Untere und der Mittlere Muschelkalk im Taubergebiet und im Bauland (Exkursion C am 31. März 2005). – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 87, S. 97–112. [8 Abb.]
  • Simon, T. (1982b). Zur Fazies der orbicularis-Schichten im nördlichen Baden-Württemberg und eine neue Festlegung der Grenze zum Mittleren Muschelkalk. – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 64, S. 117–133. [4 Abb., 1 Tab.]
  • Spitz, W. (1933). Erläuterungen zu Blatt Tauberbischofsheim (Nr. 9). – Erl. Geol. Spezialkt. Baden, 83 S., Freiburg i. Br. (Badische Geologische Landesanstalt). [Nachdruck 1985: Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., Bl. 6323 Tauberbischofsheim-West; Stuttgart]
  • Vollrath, P. (1923). Beiträge zur Stratigraphie und Paläogeographie des fränkischen Wellengebirges. – Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, Beilagenband 50, S. 120–288, 3 Taf.
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