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Böden aus Vulkaniten

In dieser Bodenlandschaft sind unter Ackernutzung Böden mit Ah/C-Profil weit verbreitet. Typisch für Böden aus basischen Vulkangesteinen ist die starke und tiefgehende Humusanreicherung, die auf Einzelflächen zur Ausbildung von Braunerde-Tschernosemen geführt hat.

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Das Bild zeigt ein Bodenprofil, bestehend aus oben dunkelbraunem und unten hellbraunem Boden. Rechts befindet sich ein Maßstab.
Pararendzina aus miozänem Vulkantuff

Die Pararendzina (Bodeneinheiten v1 und v43) ist heute der vorherrschende Bodentyp im Bereich der Deckentuffvorkommen des Hegaus. Sie ging durch starke Bodenerosion aus den ursprünglich verbreiteten Parabraunerde-Braunerden bis Parabraunerden aus lösslehmhaltiger Fließerde über Vulkantuff hervor (v11). Diese infolge von Bodenerosion gering bis mäßig verkürzten Böden sind meist 5–9 dm tief entwickelt. Sie liegen fast ausschließlich unter Wald an der Ost- und Südflanke des Hohenstoffeln, im Härtle und in der Buchhalde bei Duchtlingen sowie auf dem Staufen zwischen Duchtlingen und dem Hohentwiel. An den kurzen Steilhängen des Rosenegger Bergs und des Plören sind im bis zu 10 dm mächtigen, gravitativ umgelagerten Tuffmaterial über dem anstehenden Vulkantuff wieder Pararendzinen entwickelt (v7). An den Hangfüßen hat sich das abgetragene tonreiche Bodenmaterial zu mäßig tiefen und tiefen Kolluvien angesammelt (v3).

Im Vordergrund ist ein geröllhaltiges Bodenprofil mit einer Schaufel rechts zu sehen. Im HIntergrund befindet sich Wald.
Humusbraunerde aus Fließerde mit Foidit-Schutt über zersetztem miozänem Vulkantuff (v44)

Aufgrund der unterschiedlichen Stellung im Landschaftsgefüge beschränken sich die Gemeinsamkeiten im Bodenmuster von Hohenhewen und Hohenstoffeln auf die Bergkuppen. Hier entwickelte sich eine Bodengesellschaft aus Rankern und Syrosemen auf den Rücken und Felsdurchragungen (v5). Sie wechseln mit Regosolen und Humusbraunerden im Bereich geringmächtiger (2–8 dm) Hangschuttdecken ab. Wegen ihres Basenreichtums wurden die Böden als Euranker bzw. Euregosole klassifiziert (Stahr et al., 1997). Gleich unterhalb des Doppelgipfels des Hohenstoffeln wird die Mineralbodenschicht über dem Basaltgestein mächtiger. Die biologisch hoch aktiven Böden sind bis in den (Ah-)Bv-Horizont mit Humus angereichert und weisen einen z. T. über 4 dm mächtigen, von Bodentieren durchmischten Axh-Horizont auf. Sie wurden deshalb als mittel und mäßig tief entwickelte Humusbraunerden oder Braunerde-Tschernoseme angesprochen (v8). Bei den kleinflächig im Gipfelbereich bzw. unterhalb am Nord- und Westabfall verbreiteten Böden aus foiditschutthaltigen Fließerden über Tuffgestein ist die Humusakkumulation weniger stark ausgeprägt, so dass Braunerden und Humusbraunerden entwickelt sind (v44, v45). Humusbraunerden finden sich ebenfalls auf benachbarten, von grobem Hangschutt und einem Blockstrom geprägten Flächen beim ehemaligen Steinbruch (v10). Seitlich schließen dann zunächst Pelosole und Pararendzinen aus Rutschmassen mit geringem bis mittlerem Gehalt an Foiditschutt in tonreichem Juranagelfluhmaterial an (v16, Teillandschaft Juranagelfluh). Unterhalb des Stofflerhofs sind dann wieder Pararendzinen und Braunerden aus Rutschmassen mit überwiegenden Anteilen an Deckentuff und Foiditschutt verbreitet (v41), die mit Quellengleyen vergesellschaftet sind. Auf der Ost- und Südseite sind dagegen in diesem Hangabschnitt unterhalb des Rundwegs Parabraunerde-Braunerden aus Vulkantuff entwickelt (v11).

Am Hohenstoffeln zwischen Binningen und Weiterdingen, schematischer Profilschnitt
Vom Plören zum Hohentwiel, schematischer Profilschnitt

Literatur

  • Stahr, K., Ehrmann, O. & Böcker, R. (1997). Exkursion D 9 – Hegau-Wanderung. – Mitteilungen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, 82, S. 423–474.
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