Zahlreiche Aufschlüsse in den Karbonatgesteinen des Oberjuras erlauben einen Einblick in den Untergrund der Schwäbischen Alb. Häufig handelt es sich um Steinbrüche mit Verkarstung und Spaltenfüllungen aus tertiärzeitlichem Verwitterungsmaterial. Im Süden der Alb kommen Aufschlüsse in tertiären Molassesedimenten dazu. Als Besonderheiten gelten die im Nördlinger Ries aufgeschlossenen Impaktgesteine oder die Vulkanite der Uracher Alb. Hinzu kommen Straßen- und Wegeinschnitte, Rutschungshänge oder natürliche Felsbildungen. Weiterführende Informationen zur Geologie der Schwäbischen Alb finden sich beispielsweise bei Villinger (2006a).
Vor dem Besuch von Abbaustellen sind Betretungsrechte und Hinweise auf mögliche Gefahren zu klären bzw. zu beachten.
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Ehemaliges Abbaugebiet im Bereich der Kalktuffterrassen im oberen Wiesaztal
Ehemaliges Abbaugebiet im Bereich der Kalktuffterrassen im oberen Wiesaztal
Im Oberen Wiesaztal ca. 1700 m nordnordwestlich von Sonnenbühl-Genkingen hat das kalkhaltige Wasser der Wiesaz drei große Kalktuffterrassen aufgebaut. Die Quellen entspringen zumeist als Schichtquellen im Grenzbereich der Impressamergel- und der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation (früher Weißjura alpha/beta), wobei die undurchlässigen Ton- und Mergelschichten der Impressamergel als Wasserstauer wirken. Die gesamten Quellschüttungen betragen 0–250 l/s, im Durchschnitt um 80 l/s. Die Kalktuffe wurden bis 1975 in mehreren Steinbrüchen abgebaut und prägen große Teile der Gönninger und Genkinger Altstadthäuser.
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Böttinger „Marmor“ – Aufgelassener Steinbruch am nördlichen Ortsende von Münsingen-Böttingen
In einem lang gestreckten, inzwischen aufgelassenen Steinbruch am nordöstlichen Ortsende von Böttingen wurde ein Thermalsinterkalk, der so genannte Böttinger „Marmor“ abgebaut. Dieser miozäne Sinterkalk setzte sich infolge vulkanischer Tätigkeit bogenförmig um den großen Tuffschlot von Böttingen ab. Der Böttinger „Marmor“ war auf Grund seiner sehr dekorativen rot-weißen Bänderung ein gesuchter Bau- und Dekorstein. Aber auch paläontologisch ist er durch die gute Erhaltung von tertiären Pflanzenabdrücken und Tierfossilien ein wichtiger Fundpunkt.
Böttinger „Marmor“ – Aufgelassener Steinbruch am nördlichen Ortsende von Münsingen-Böttingen
In einem lang gestreckten, inzwischen aufgelassenen Steinbruch am nordöstlichen Ortsende von Böttingen wurde ein Thermalsinterkalk, der so genannte Böttinger „Marmor“ abgebaut. Dieser miozäne Sinterkalk setzte sich infolge vulkanischer Tätigkeit bogenförmig um den großen Tuffschlot von Böttingen ab. Der Böttinger „Marmor“ war auf Grund seiner sehr dekorativen rot-weißen Bänderung ein gesuchter Bau- und Dekorstein. Aber auch paläontologisch ist er durch die gute Erhaltung von tertiären Pflanzenabdrücken und Tierfossilien ein wichtiger Fundpunkt.
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Tuffschlot bei Neuffen in Kontakt mit Oberjura-Kalkstein
Tuffschlot bei Neuffen in Kontakt mit Oberjura-Kalkstein
Tuffschlot bei Neuffen in Kontakt mit Oberjura-Kalkstein
Vulkanische Tuffbrekzie in einem miozänen Tuffschlot bei Neuffen. Links neben der Schlotfüllung sind Kalksteinbänke des Oberjuras zu sehen. Im Raum Urach-Kirchheim sind mehr als 300 solcher Ausbruchsstellen bekannt, in denen die vulkanische Eruption durch begleitende Wasserdampfexplosionen senkrechte Schlote hervorrief, die mit zertrümmertem Nebengestein und Vulkanitpartikeln gefüllt sind.
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Aufgelassener Steinbruch in Kalksteinen der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation beim Bahnhof Tuttlingen
Auf einer Länge von 50 m und einer Höhe von 10 m sind Kalksteine der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation (früher Weißjura beta) aufgeschlossen: dichte, gelbweiße, regelmäßig gebankte Kalksteine, die teilweise fossilführend sind: Ammoniten (Idoceras), Brachiopoden. Im Südteil der Wand, gegenüber der Tankstelle, ist eine Verwerfung gut aufgeschlossen (Abschiebung, Sprunghöhe nicht genau festzustellen). Die Störungsbrekzie an der Verwerfungsstelle ist verlehmt und wittert stark zurück.
Aufgelassener Steinbruch in Kalksteinen der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation beim Bahnhof Tuttlingen
Auf einer Länge von 50 m und einer Höhe von 10 m sind Kalksteine der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation (früher Weißjura beta) aufgeschlossen: dichte, gelbweiße, regelmäßig gebankte Kalksteine, die teilweise fossilführend sind: Ammoniten (Idoceras), Brachiopoden. Im Südteil der Wand, gegenüber der Tankstelle, ist eine Verwerfung gut aufgeschlossen (Abschiebung, Sprunghöhe nicht genau festzustellen). Die Störungsbrekzie an der Verwerfungsstelle ist verlehmt und wittert stark zurück.
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (2006a). Die Schwäbische Alb – eine geologische Bilderbuchlandschaft. – Rosendahl, W., Junker, B., Megerle, A. & Vogt, J. (Hrsg.). Schwäbische Alb, S. 8–23, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 18).