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Weiler Sandstein

Nahaufnahme einer gelblich braunen Gesteinsoberfläche mit wolkenartigem, schräg von links oben nach rechts unten verlaufendem, rotbraunem Muster.
Gelblich brauner Weiler Schilfsandstein mit Limonitbänderung, Fassade der Stuttgarter Staatsgalerie
  • Blick auf eine hohe Steinbruchwand. Im oberen Teil befinden sich dünnplattige Abraumschichten, getrennt durch größere Blöcke. Darunter steht eine von senkrechten Rissen durchzogene Kluftwand an.
  • Blick auf ein unteres Steinbruchlager. Das hellbraune, teils gelöste Gestein weist dunklere Bruchflächen auf. Ein Arbeiter links unten hält eine Messlatte hoch. Im Hintergrund ist ein zweites, dunkelgraues Lager.
  • Vereinfachte Übersichtskarte mit farbig dargestellten Verbreitungsgebieten der „Sandsteinstränge“ des Schilfsandsteins zwischen Kraichgau, Heilbronn und dem Enztal.

Gesteinsbeschreibung

Nahaufnahme einer rot gefleckten Gesteinsoberfläche. Eine Cent-Münze rechts unten dient als Größenvergleich.
Rot gefleckte Varietät des Weiler Schilfsandsteins

Es handelt es sich beim Weiler Schilfsandstein um einen gleich- und feinkörnigen, meist tonig, z. T. auch kieselig und ferritisch gebundenen Feinsandstein; die Korngröße schwankt zwischen 0,07 und 0,15 mm. Quarzanwachssäume (Kontaktzemente) um die Körner führen lokal zu einer recht hohen Festigkeit (s. u.). Als Porenzement wurde durch Dünnschliffuntersuchungen Serizit und Glaukonit sowie Limonit festgestellt (LGRB-Archiv, Bericht 1981). Karbonate oder Sulfate fehlen. Der feine Porenraum ist meist gut vernetzt, was zu hoher kapillarer Saugfähigkeit führt. Zugleich besteht aber nur geringe Gefährdung durch Frostsprengung, weil sich Wasser in den vernetzten Poren ausdehnen kann.

Verwendung

Die Aufnahme zeigt einen hohen, achteckigen Burgturm aus gelblich grauen Mauersteinen. Der Turm ist mit Zinnen bekrönt und weist zwei dunkle Fensteröffnungen auf.
Stauferburg Steinsberg mit dem berühmten achteckigen Bergfried aus Weiler Sandstein

Wie in den anderen Schilfsandsteinbrüchen lag die frühere Hauptverwendung in der Produktion von Mauersteinen und Platten. Die Stauferburg Steinsberg bei Weiler, erstmals im Jahr 1109 erwähnt und seit 1973 im Eigentum der Stadt Sinsheim, wurde vollständig aus gelbem Weiler Schilf­sandstein auf einem rund 60 Mio. Jahre alten Vulkanschlot aus Nephelinbasalt errichtet (s. weiterführende Links). Um 1436 wurde die Burganlage fertiggestellt. Der mächtige, aus Buckelquadern errichtete, achteckige Bergfried von 1235–1240 stellt eine Besonderheit unter den europäischen Burgen dar – vergleichbar mit Castel del Monte in Apulien. Eine große Zahl von Häusern und Kirchen, wie die 1861 in Waldangelloch erbaute ev. Kirche, sind aus Weiler Sandstein. Teile der Stiftskirche in Herrenberg bestehen ebenfalls aus diesem Sandstein (Lukas, 1990b). In den Jahren 1888/89 entstand Mannheims Wahrzeichen, der in der Architektur des Historismus im sog. römischen Monumentalstil errichtete große Wasserturm aus bräunlich gelbem Weiler und Heilbronner Sandstein.

  • Blick auf eine Burgmauer aus wulstigen, hellbraunen bis schwarzgrauen Mauersteinen. Die Mauer hat rechts einen tunnelartigen Durchgang; dahinter sind weitere Bauten erkennbar.
  • Aufwärts fotografierter Kirchturm aus hellem Mauerwerk mit Eingangsportal rechts und seitlichem Anbau links. Im Vordergrund ein steinerner Wappenbogen.
  • Blick auf Turm und Hauptschiff einer Kirche aus hellbraunem Mauerwerk. Der Turm hat einen weiß verputzten Aufsatz sowie ein Zwiebeldach. Im Vordergrund rechts eine Steinmauer, links ist eine große Glocke ausgestellt.
  • Blick auf einen historischen Wasserturm aus rötlichem Mauerwerk mit seitlichen Treppenaufgängen und Galerie. Im Vordergrund ein Zierbrunnen.
  • Blick auf die dreistöckige Fassade eines Gebäudes aus hellbraunem Mauerwerk mit Säulen in jedem Stockwerk sowie Galerien.
  • Nahaufnahme einer gelblich braunen Gesteinsoberfläche mit wolkenartigem, schräg von links oben nach rechts unten verlaufendem, rotbraunem Muster.
  • Vereinfachte Übersichtskarte mit farbig markierten Flächen entlang einer Linie Kraichtal–Stromberg–Heilbronn–Löwensteiner Berge. Ebenfalls eingetragen sind verschiedene Steinbrüche.
  • Vereinfachte Übersichtskarte mit farbig dargestellten Verbreitungsgebieten der „Sandsteinstränge“ des Schilfsandsteins zwischen Kraichgau, Heilbronn und dem Enztal.
  • Nahaufnahme einer gelblich braunen Gesteinsoberfläche mit wolkenartigem, schräg von links oben nach rechts unten verlaufendem, rotbraunem Muster.
  • Nahaufnahme einer rot gefleckten Gesteinsoberfläche. Eine Cent-Münze rechts unten dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme von Mauersteinen in unterschiedlichen Farben und Formen. Ein Hammer am unteren Bildrand dient als Größenvergleich.
  • Blick auf eine hohe Steinbruchwand. Im oberen Teil befinden sich dünnplattige Abraumschichten, getrennt durch größere Blöcke. Darunter steht eine von senkrechten Rissen durchzogene Kluftwand an.
  • Blick auf eine unterschiedliche Steinbruchwand: Oben mit dünnplattiger Schichtung, darunter eine von Rissen durchzogene Kluftfläche. Rechts am Bildrand ein Schutthügel.
  • Blick auf ein unteres Steinbruchlager. Das hellbraune, teils gelöste Gestein weist dunklere Bruchflächen auf. Ein Arbeiter links unten hält eine Messlatte hoch. Im Hintergrund ist ein zweites, dunkelgraues Lager.
  • Die Aufnahme zeigt einen hohen, achteckigen Burgturm aus gelblich grauen Mauersteinen. Der Turm ist mit Zinnen bekrönt und weist zwei dunkle Fensteröffnungen auf.
  • Blick auf eine Burgmauer aus wulstigen, hellbraunen bis schwarzgrauen Mauersteinen. Die Mauer hat rechts einen tunnelartigen Durchgang; dahinter sind weitere Bauten erkennbar.
  • Aufwärts fotografierter Kirchturm aus hellem Mauerwerk mit Eingangsportal rechts und seitlichem Anbau links. Im Vordergrund ein steinerner Wappenbogen.
  • Blick auf einen historischen Wasserturm aus rötlichem Mauerwerk mit seitlichen Treppenaufgängen und Galerie. Im Vordergrund ein Zierbrunnen.
  • Blick auf die dreistöckige Fassade eines Gebäudes aus hellbraunem Mauerwerk mit Säulen in jedem Stockwerk sowie Galerien.
  • Blick auf Turm und Hauptschiff einer Kirche aus hellbraunem Mauerwerk. Der Turm hat einen weiß verputzten Aufsatz sowie ein Zwiebeldach. Im Vordergrund rechts eine Steinmauer, links ist eine große Glocke ausgestellt.

Literatur

  • Bohrmann, R. (1988). Untersuchungen zum Verwitterungsverhalten von Bausteinen am Beispiel des Schilfsandsteins. – Dipl.-Arb. Univ. Heidelberg, 155 S., Heidelberg. [83 Abb., unveröff.]
  • Grassegger, G., Bohrmann, R. & Häberl, K. (1990). Die Schilfsandsteine Baden-Württembergs. Teil I: Technische Eigenschaften (Teile 1 und 2). – Bautenschutz und Bausanierung, 13, S. 53–55 und 68–70. [6 Abb., 2 Tab.]
  • LGRB (2009a). Blatt L 6718 Heidelberg-Süd, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 242 S., 33 Abb., 8 Tab., 1 Kt., 1 CD-ROM, Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau). [Bearbeiter: Kleinschnitz, M. & Engesser, W.]
  • Lukas, R. (1990b). Geologie und Naturwerksteine Baden-Württembergs. – Grimm, W.-D. (Hrsg.). Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, S. 147–162, 2 Taf., München (Arbeitsheft Bayr. Landesamt Denkmalpflege, 50). [2 Abb.]
  • Müller, F. (1984ff). INSK – Internationale Naturstein-Kartei. 1ff S., Ulm (Ebner). [10 Bände, Loseblattsammlung]
  • Singewald, C. (1992). Naturwerkstein – Exploration und Gewinnung; Untersuchung, Bewertung, Verfahren, Kosten. – Steintechn. Institut Mayen (Hrsg.), 260 S., Köln (Verl.-Ges. Müller). [244 Abb., 42 Tab., zugl. Diss. Univ. Clausthal]
  • Wurster, P. (1964a). Geologie des Schilfsandsteins. – Mitteilungen aus dem Geologischen Staatsinstitut in Hamburg, 33, S. 1–140, 4 Taf., 15 Kt. [57 Abb.]
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