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Hangrutschung Wurmbergweg Hessigheim

Einleitung

Seitlicher Blick auf terrassierte Weinberge. Rechts ist der Rebhang durch eine Straße mit beidseitigen Stützmauern unterteilt. Darüber sind Felsformationen zu erkennen. Links unten schließt sich ein Fluss an die Rebhänge an.
Blick auf den Wurmbergweg

Im Bereich der Rebhänge am Neckar nordwestlich der Ortschaft Hessigheim befindet sich der Wurmbergweg, der als Wirtschaftsweg vor allen Dingen der Bewirtschaftung der steilen Reblagen am Neckar dient. Daneben wird der Weg von zahlreichen Touristen als Fahrrad- und Fußweg genutzt. Nachdem der Weg in den 50er Jahren geplant und gebaut worden war, kam es bereits kurze Zeit später zu ersten Schäden an dem Weg und seinen Stützmauern. Dies ist auf die am Wurmberg auftretenden Hangbewegungen zurückzuführen, welche durch die im Untergrund ablaufenden Auslaugungsvorgänge in den gipsführenden Schichten des Mittleren Muschelkalks induziert werden.

Farbige Schnittzeichnung, die den nach links zum Neckar hin abfallenden Hang der Hessigheimer Felsengärten zeigt. Der Hauptteil des Hanges besteht aus Kalkstein des Oberen Muschelkalks (rosa). Zum Wasser hin kriecht Hangschutt abwärts (gelb).
Geologischer Schnitt im Bereich der Felsengärten bei Hessigheim, mit Darstellung der Hangzerreissung im Oberen Muschelkalk und dem Hangkriechen im Bereich der Hangschuttauflage in Folge der Sulfatauslaugung durch den Neckar im Mittleren Muschelkalk
Farbige Schnittzeichnung einer Probegrube im Wurmbergweg bei Hessigheim. Gezeigt wird die geologische Situation unterhalb einer Stützmauer zwischen Oberem Muschelkalk rechts und steinigem Lehm links.
Geologischer Schnitt durch Probegrube
Seitlicher Blick auf eine teilweise eingestürzte Stützmauer an einem Berghang. Der Hang steigt nach rechts hin an. Links schließen sich ein Fahrweg  sowie Rebanlagen an.
Eingestürzte bergseitige Stützmauer (Aufnahme 2007)

In den Folgejahren und ‑jahrzehnten traten immer wieder Senkungen in der Fahrbahn des Wurmbergweges sowie Schäden an den tal- und bergseitigen Stützmauern auf. 2007 stürzte schließlich ein Teil der bergseitigen Stützmauer auf den Wurmbergweg. Etwas weiter westlich war der Hangschutt am Fuß der talseitigen Stützmauer aus Gabionen abgerutscht, sodass die Gabionen teilweise stark unterhöhlt waren und sich stark verformten. Die talwärts gerichtete Verformung der Gabionen führte in diesem Abschnitt zu einer großen Senkung des Wurmbergweges. Klaffende Risse in der Fahrbahn waren die Folge.

Panoramablick auf die Stützmauer eines Berges, die im Bogen von links hinten nach rechts hinten verläuft. Im Vordergrund ist ein Großteil der Mauer erneuert worden. Auch eine neue Aufstiegstreppe sowie ein am Fuß der Mauer verlegtes Rohr ist zu sehen.
Talseitige Stützmauer des Wurmbergweges nach der Sanierung 2009

Aktuelle Situation

Blick von oben auf einen vertikal verlaufenden Riss in einem grauen Fahrweg. Der Fahrweg liegt in größerer Höhe entlang eines Weinberges und ist durch eine niedrige Mauer abgegrenzt.
Riss innerhalb des Wurmbergweges (Aufnahme 2020)

Nach der Sanierung eines Teilstücks des Wurmbergweges im Jahr 2009 kam es bereits wenige Jahre später zu Schäden am Übergang zum unsanierten Fahrbahnbereich des Wurmbergweges. Während der sanierte, rückverankerte Abschnitt des Wurmbergweges relativ lagestabil ist, bewegt sich der südöstlich angrenzende, nicht rückverankerte Bereich weiterhin talwärts. Risse am Übergang des rückverankerten zum nicht rückverankerten Bereich, sowohl in der talseitigen Stützmauer, als auch in der Fahrbahn waren und sind auch weiterhin die Folge. Regelmäßig durchgeführte tachymetrische Höhenmessungen an den Stützmauern, in der Fahrbahn und im Hang unterhalb des Wurmbergweges bestätigen diese Beobachtungen.

Blick aus großer Höhe auf einen terrassierten Weinberg. In der Bildmitte ist ein rechteckiger Rutschbereich neben einem Gehölzstreifen zu erkennen. Erste Sicherungsmaßnahmen sind eingeleitet.
Rutschung 2018 unterhalb des Wurmbergweges
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