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Tonmergel der Hasenweiler-Formation

Verbreitungsgebiete: Nördlich und westlich des Bodensees

Erdgeschichtliche Einstufung: Hasenweiler-Formation (qHW), Hasenweiler-Beckensedimente (qHWb), Quartär

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Gestein

Nahaufnahme eines feinlaminierten, kompakten, mittelgrauen, gebänderten Gesteins. Mittig unten im Bild befindet sich eine Centmünze als Maßstab.
Feinlaminierter, kompakter, mittelgrauer Bänderton

Die Abfolge besteht aus einem dunkelgrauen, stark tonigen, schwach sandigen Schluff mit einem Karbonatgehalt von 25–35 % (= Tonmergel und Mergel). Die überwiegend feinlaminierten, feinsandig-tonigen Schluffe führen z. T. 1–2,5 m mächtige Lagen aus schluffigem-tonigem Feinsand. Die Bänderung geht auf den jahreszeitlich bedingten Wechsel von hellgrauen (Frühjahrsschmelze) und dunkelgrauen (Winter, mehr organisches Material) Lagen zurück. Die Basis der nutzbaren Abfolge bilden z. T. Tonmergel der Unteren Süßwassermolasse, stark kiesige Bändertone oder Geschiebemergel. An der Basis ist vielfach eine mehrere Meter mächtige Übergangszone vorhanden, in welcher der Beckenton durch Zunahme von Geröllen allmählich in Geschiebemergel übergeht (Schreiner, 1989a).

Mächtigkeiten

Das Bild zeigt einen Teil einer Tongrube, welcher rekultiviert wurde: Es wachsen Pflanzen auf der ehemaligen Abbaufläche und auf der Abbausohle steht Wasser. Im Hintergrund ist Wald zu erkennen.
Rekultivierung einer Tongrube

Geologische Mächtigkeit: Bohrungen bei Mahlspüren, Schlatt am Randen und bei Radolfzell-Böhringen ergaben eine Mächtigkeit von 12–55 m im Beckentiefsten, im Raum Herdwangen-Schönach ergaben sie 5 m an den Rändern der Becken und maximal 50 m im Beckentiefsten. Die mittlere Mächtigkeit liegt bei etwa 25 m.

Genutzte Mächtigkeit: Bei Rickelshausen wurde bis in eine Tiefe von 10 m Bänderton abgebaut. In den Tongruben Herdwangen-Schönach-Großschönach (RG 8121-1 und -2) werden 21–33 m der Abfolge genutzt.

Detailaufnahme eines fein geschichteten, hell- bis mittelgrauen Gesteins. Die Schichten verlaufen horizontal.
Detailaufnahme des Bändertons eines Eisstausees

Verwendung: Aus dem gewonnenen Material wird zusammen mit den Mergeltonsteinen der Unteren Süßwassermolasse eine Mischung zu einer hochwertigen grobkeramischen Rohmasse angefertigt, aus der grobkeramische Erzeugnisse wie Hintermauersteine hergestellt werden. Im Zeller Becken wurde das Material mit einer Seilbahn zur südöstlich davon gelegenen Ziegelfabrik Rickelshausen transportiert und dort bis in die 1960er-Jahre zu Ziegelsteinen, Drainagerohren und Hourdis (= Tonhohlplatten) verarbeitet.

  • Feinlaminierter, kompakter, mittelgrauer Bänderton.
  • Abbau in der Tongrube Herdwangen-Schönach-Großschönach.
  • Rekultivierung einer Tongrube.
  • Abbau in einer Tongrube mittels Planierraupe und Löffelbagger.
  • Detailaufnahme des Bändertons eines Eisstausees.

Externe Lexika

Litholex

Literatur

  • Schreiner, A. (1989a). Erläuterungen zu Blatt 8219 Singen (Hohentwiel). – 2. erg. Aufl., Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 139 S., 4 Taf., 8 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
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