Verbreitungsgebiet: Tertiärhügelland im südlichen Oberrheingraben, Raum Lörrach
Erdgeschichtliche Einstufung: Elsässer Molasse (tEM), Tertiär (spätes Oligozän)
(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)
Lagerstättenkörper
Am Rand des Oberrheingrabens streichen in einem Streifen von Fischingen über Binzen und Haltingen bis Weil am Rhein sowie von Wollbach über Wittlingen und Rümmingen bis Lörrach die Sedimente der Elsässer Molasse aus. Frühere Aufschlüsse zeigten, dass die Schichtlagerung der Elsässer Molasse N–S streicht und mit 45–70° W einfällt (Wittmann, 1994). Es treten in den tonigen Lockersedimenten Kalksandsteinbänkchen auf, die beim Abbau ausgehalten werden müssen.
Gestein
Die Elsässer Molasse ist aufgebaut aus: Mergelsteinen, Sanden und Kalksandsteinen, außerdem ist sie reich an Glimmer. In der Tongrube Rümmingen (RG 8311-5) waren sandige, bunte Tone und Schluffe mit Kalksandsteinzwischenlagen aufgeschlossen.
Mächtigkeiten
Geologische Mächtigkeit: Die Elsässer Molasse ist bei Lörrach fast 200 m mächtig (Geyer et al., 2011).
Genutzte Mächtigkeit: In der Tongrube Rümmingen (RG 8311-5) wurden die Sedimente der Elsässer Molasse in einer Mächtigkeit von 5 m genutzt. Eine Tieferlegung der Abbausohle war zwar genehmigt, ein Abbau wurde wegen zunehmenden Wasserzutritts aber nicht bis in dieses Niveau durchgeführt.
Gewinnung und Verwendung
Gewinnung: Bis zum Jahr 1993 wurden Feinsedimente der Elsässer Molasse in der Tongrube Rümmingen (RG 8311-5) abgebaut. Hier wurden am Top der Gesamtabfolge zwischen 5 und 10 m mächtige Lösssedimente abgegraben. Darunter folgen zunächst durchschnittlich 2,5 m mächtige sandige Kiese (Höhenterrassenschotter), unter welchen die Sedimente der Elsässer Molasse in einer Mächtigkeit von ca. 5 m gewonnen wurden. Beim Abbau wurden mit den Kalkbänkchen aus der Elsässer Molasse und den Geröllen der Höhenterrassenschotter insgesamt ca. 30 % des aufgeschlossenen Profils als nicht verwertbarer Anteil verworfen.
Verwendung: In der Tongrube Rümmingen (RG 8311-5) wurden bis zum Jahr 1993 Lösssedimente und Feinsedimente der Elsässer Molasse gemeinsam abgebaut und zu güteüberwachten Hintermauerziegeln verarbeitet. Wittmann (1994) berichtet, dass die harten „Laibsteine“ (= Kalksandsteinbänke) aus der Elsässer Molasse gelegentlich als Bausteine, Grenzsteine und Abdeckplatten genutzt wurden; z. T. auch als behauene Steine für Tür- und Fensterrahmungen sowie als Treppensteine, Schwellen, Tröge, Schüttsteine, Platten und Fliesen.
Literatur
- (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).
- (1994). Erläuterungen zu Blatt 8311 Lörrach. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 153 S., 9 Taf., 1 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [unveränd. Nachdr. d. 2. Aufl. v. 1988]