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Salinenmuseum „Unteres Bohrhaus“ bei Rottweil

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Blick auf ein großes Plakat mit verschiedenen Bildern von Gebäuden der Saline Wilhelmshall in Rottweil. Auch der Baumeister Carl Friedrich Stock findet Erwähnung.
Info-Plakat zu den ehem. Gabäuden der Saline Wilhelmshall – Salinenmuseum „Unteres Bohrhaus“, Rottweil

Nachdem man bereits im Jahr 1822 im benachbarten badischen Dürrheim abbauwürdige Steinsalzlager erbohrt hatte, wurde man 1823 auch im württembergischen Schwenningen und 1824 in Rottweil in 114 m Tiefe fündig, woraufhin man dort die Saline Wilhelmshall einrichtete. Mit dem durch die Bohrlöcher eindringenden Wasser setzte die Auflösung der rund 10 m mächtigen Salzschicht ein. Die mit der Wasserkraft des kleinen Flusses Prim angetriebenen Pumpen förderten das salzhaltige Wasser nach oben. Über hölzerne Rohrleitungen (Deicheln) wurde die Sole zunächst in Zwischenlager geleitet und von dort bei Bedarf den Siedehäusern zugeführt. Um das Salz auch bergmännisch zu gewinnen, hat man in den Jahren 1842–1850 versucht, einen Schacht abzuteufen. Wegen wiederholter Wassereinbrüche musste das Unternehmen aber wieder eingestellt werden (Schmidt et al., 1982).

Das Bild zeigt einen grauen, zeltartigen Rundbau aus Holz, der auf einer Wiese vor Bäumen und Büschen steht. Rechts außen ist ein Eingang zu erkennen.
Der heute als Ausstellungsraum genutzte Holz-Rundbau im Salinenmuseum Rottweil stand früher über einem der Sole-Speicherbecken.

Die Salzgewinnung und der Salzexport wurden im 19. Jh. einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Rottweil. Im Jahre 1969 stellte die Saline ihren Betrieb ein. Bald darauf gründete sich in Rottweil ein Solebadförderverein, der 1981 ein Museum über die Salzgewinnung einrichtete. Seit 1986 wird das Museum vom Förderverein Salinenmuseum Rottweil e. V. betreut. Es ist im Hauptgebäude des Unteren Bohrhauses untergebracht, das 1826 erbaut und 1833 an den jetzigen Platz versetzt wurde. Ausstellungsraum ist einer der Rundbauten, die als Solebehälter auf der Anhöhe zwischen Prim- und Neckartal standen, und der 1983 zum Museum versetzt wurde.

  • Blick auf die Ansammlung mehrerer unterschiedlich großen Gebäude im Fachwerkstil mit weißen Wänden und braunen Dächern, angeordnet auf einer Wiese zwischen Bäumen. Im Hintergrund rechts sind zwei hölzerne, schmale Türme zu sehen.
  • Blick auf eine Schautafel mit historischen Untersuchsergebnissen von Solen, unter anderem in Württemberg, Baden und der Schweiz. Die Tafel hängt im Inneren eines Fachwerkhauses.
  • Blick ins Innere eines hölzernen Rundbaues. In der Mitte steht ein hoher Balken. Oben sind Querbalken daran befestigt. Links unten sind Schautafeln angebracht, rechts öffnet sich der Ausgang.

Externe Lexika

WIKIPEDIA

Literatur

  • Alberti, F. v. (1834). Beitrag zu einer Monographie des Bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers und die Verbindung dieser Gebilde zu einer Formation. 366 S., Tübingen (Cotta).
  • Hansch, W. (2003). Friedrich von Alberti – Salinist und Begründer der Trias. – Hansch, W. & Simon, T. (Hrsg.). Das Steinsalz aus dem Mittleren Muschelkalk Südwestdeutschlands, S. 8–27, Heilbronn (museo, 20).
  • Hansch, W. & Simon, T. (2003). Das Steinsalz aus dem Mittleren Muschelkalk Südwestdeutschlands. – museo, 20, 240 S. [Veröffentlichungen der Städtischen Museen Heilbronn]
  • Schmidt, M., Leiber, J. & Münzing, K. (1982). Erläuterungen zu Blatt 7817 Rottweil. – 4. erg. Aufl., Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 128 S., 2 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
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