Kalksteine, aber auch Gips- und Dolomitsteine, unterliegen starker Verkarstung durch Lösung des Gesteins. Durch einsickerndes Niederschlagswasser und unterirdischen Lösungstransport entstehen Spalten, Hohlräume und Höhlen. Durch Einbrechen der unterirdischen Hohlräume bilden sich an der Geländeoberfläche Dolinen, größere Karstwannen und Subrosionssenken.
Die für die Schwäbische Alb typischen Trockentäler entstanden durch ehemals oberirdischen Abfluss. Bei der Herausbildung ihrer heutigen Form waren periglaziale Erosionsprozesse unter eiszeitlichen Klimaverhältnissen wesentlich beteiligt, wobei die Drainage des verkarsteten Untergrundes durch den Permafrost außer Kraft gesetzt war und den Oberflächenabfluss begünstigte.
In zahlreichen Quellen fällt die Lösungsfracht des Karstwassers als Kalktuff aus und bildet ausgedehnte Tuffpolster, die ganze Täler einnehmen können und früher als begehrtes Baumaterial gewonnen wurden. Flussversickerungen und Bachschwinden gehören ebenfalls zum Formenschatz des Karstes.
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Die Doline Kesselgrube bei Tuttlingen ist ein trichterförmiger Erdfall mit 22 m Durchmesser und 8 m Tiefe. Sie ist in der Obere-Felsenkalke-Formation (früher Weißjura epsilon) eingebrochen und Station eines geologischen Lehrpfads.
Die Doline Kesselgrube bei Tuttlingen ist ein trichterförmiger Erdfall mit 22 m Durchmesser und 8 m Tiefe. Sie ist in der Obere-Felsenkalke-Formation (früher Weißjura epsilon) eingebrochen und Station eines geologischen Lehrpfads.
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Die Doline Saugrube 2600 m südlich von Bitz ist eine der attraktivsten Dolinen des Zollernalbkreises. Der 20 m messende und bis zu 8 m tiefe, teilweise sehr steile Einbruchstrichter ist von einer weithin auffallenden Erlengruppe umgeben. Entstanden ist er durch den Einsturz eines Hohlraumes im Unteren Massenkalk (im Niveau der Untere-Felsenkalke-Formation, früher Weißjura delta).
Die Doline Saugrube 2600 m südlich von Bitz ist eine der attraktivsten Dolinen des Zollernalbkreises. Der 20 m messende und bis zu 8 m tiefe, teilweise sehr steile Einbruchstrichter ist von einer weithin auffallenden Erlengruppe umgeben. Entstanden ist er durch den Einsturz eines Hohlraumes im Unteren Massenkalk (im Niveau der Untere-Felsenkalke-Formation, früher Weißjura delta).
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Das Alte Eisinger Loch östlich von Eisingen (Enzkreis)
Es handelt es sich um eine Trichterdoline im Oberen Muschelkalk. Die Ursache für den Einbruch des Alten Eisinger Lochs liegt in der Auslaugung von Gips- und Steinsalzvorkommen der Heilbronn-Formation im Mittleren Muschelkalk im tieferen Untergrund.
Altes Eisinger Loch östlich von Eisingen (Enzkreis) – Bei dem Alten und dem nahe gelegenen Neuen Eisinger Loch handelt es sich um Trichterdolinen im Oberen Muschelkalk. Das Neue Eisinger Loch brach am 15.12.1966 längs einer Verwerfung ein und hatte kurz danach die Maße von 14 x 7 m bei über 45 m Tiefe. Auf der einen Seite stehen Gesteine der Meißner-Formation (Oberer Hauptmuschelkalk) an, während auf der anderen Seite Gesteine der Erfurt-Formation (Lettenkeuper) beobachtet werden können. Der Einbruch der Dolinen erfolgte nach Auslaugung von Gips- und Steinsalzvorkommen im Mittleren Muschelkalk (über 100 m tiefer gelegen). Das Alte Eisinger Loch entstand bereits in vorgeschichtlicher Zeit. Die Dolinen sind teilweise begehbar und werden durch eine Erläuterungstafel erklärt.
Altes Eisinger Loch östlich von Eisingen (Enzkreis). Bei dem Alten Eisinger Loch handelt es sich um eine Trichterdoline im Oberen Muschelkalk aus vorgeschichtlicher Zeit.
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Doline (Erdfall) in Hohenlohe südwestlich von Mulfingen-Simprechtshausen
Im Grenzbereich Unterkeuper/Muschelkalk treten als Folge der Verkarstung im Oberen Muschelkalk Dolinen (Erdfälle) besonders gehäuft auf. Hier erreicht der Zwischenabfluss aus dem Unterkeuper (Erfurt-Formation, Lettenkeuper) das durchlässige Kalkgestein des Oberen Muschelkalks. Das erhöhte Wasserangebot hat eine verstärkte Karbonatlösung in den unterlagernden Spalten und Klüften zur Folge und führt schließlich zur Dolinenbildung durch Einbrüche unterirdischer Hohlräume oder durch Nachsacken von verwittertem Unterkeupermaterial in Karstspalten (Schwunddolinen). Oft treten sie im stärker geklüfteten Gestein im Bereich von tektonischen Störungszonen auf.
Doline (Erdfall) südwestlich von Mulfingen-Simprechtshausen
Im Grenzbereich Unterkeuper/Muschelkalk treten als Folge der Verkarstung im Oberen Muschelkalk Dolinen (Erdfälle) besonders gehäuft auf. Hier erreicht der Zwischenabfluss aus dem Unterkeuper (Erfurt-Formation, Lettenkeuper) das durchlässige Kalkgestein des Oberen Muschelkalks. Das erhöhte Wasserangebot hat eine verstärkte Karbonatlösung in den unterlagernden Spalten und Klüften zur Folge und führt schließlich zur Dolinenbildung durch Einbrüche unterirdischer Hohlräume oder durch Nachsacken von verwittertem Unterkeupermaterial in Karstspalten (Schwunddolinen). Oft treten sie im stärker geklüfteten Gestein im Bereich von tektonischen Störungszonen auf.
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Karrenfeld am Schellenweg nordwestlich von Weissach-Flacht (Lkr. Böblingen)
Auf dem Schellenberg ca. 2 km nordwestlich von Flacht befindet sich ein Kluftkarrenfeld im Ausstrich einer Schalentrümmerbank direkt im Hangenden der Bank der Kleinen Terebrateln (Meißner-Formation, Oberer Hauptmuschelkalk). Die Blöcke der Schalentrümmerbank sind entlang der Hauptkluftrichtungen in dem tektonisch stark gestörten Gebiet um Flacht zerlegt. Einzelne Blöcke sind zusätzlich durch tiefe Rinnen (Karren) ausgewaschen.
Karrenfeld am Schellenweg nordwestlich von Flacht
Auf dem Schellenberg ca. 2 km nordwestlich von Flacht befindet sich ein Kluftkarrenfeld im Ausstrich einer Schalentrümmerbank direkt im Hangenden der Bank der Kleinen Terebrateln (Meißner-Formation, Oberer Hauptmuschelkalk)). Die Blöcke der Schalentrümmerbank sind entlang der Hauptkluftrichtungen in dem tektonisch stark gestörten Gebiet um Flacht zerlegt; diese verlaufen in Nordwest–Südost und Nordnordost–Südsüdwest-Richtung. Einzelne Blöcke sind zusätzlich durch tiefe Rinnen (Karren) in gleicher Kluftrichtung ausgewaschen.
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Frisch eingestürzte Dolinen im trockenen Bett der Donau bei Brühl unmittelbar unterstromig der Donauversinkung bei Immendingen
Donauversinkung im Brühl bei Immendingen
Im Gewann Brühl verliert die Donau im Sommer auf einer Strecke von ca. 600 m zeitweise ihr gesamtes Wasser. Dieses versinkt im Schotter des Flussbetts und in Schlucklöchern und dringt in Spalten und Karstgerinnen in die Kalksteine der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation (früher Weißjura beta) ein. Die Schlucklöcher sind am angeschwemmten Schaum und Treibgut zu erkennen, teils ist auch ein Gurgeln zu hören. Ein Großteil der Versickerung geschieht jedoch weniger spektakulär in der Sohle des Flussbetts. Im Aachtopf tritt das Donauwasser nach einer Fließzeit von wenigen Tagen wieder an die Oberfläche und fließt dem Rhein zu.
Frisch eingestürzte Dolinen im trockenen Bett der Donau bei Brühl unmittelbar unterstromig der Donauversinkung bei Immendingen
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Dolinengruppe südlich von Mulfingen-Simprechtshausen
Dolinengruppe südlich von Simprechtshausen
Die im Bereich der Ausstrichsgrenze Oberer Muschelkalk/Unterkeuper gelegene Dolinengruppe besteht aus insgesamt drei von Norden nach Süden aneinander gereihte Dolinen, von denen die mittlere ein flacher Trichter (D ca. 30 m, T ca. 4 m) mit kleinem Boden (D ca. 5 m ) ist. Die südliche Doline (D ca. 50 m, T ca. 5 m) besitzt zwei im Trichter befindliche Vertiefungen. Die nördliche Doline setzt sich aus einem größeren (östlichen und einem kleinen westlichen) Trichter zusammen.
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Bachschwinde in den Harreser Erdfällen
Die Harreser Erdfälle bei Neuhausen ob Eck stellen ein größeres System schüsselförmiger Dolinen dar. Das Gebiet misst ca. 150 x 60 m, die Tiefe beträgt max. 8 m. Der Dolinenzug setzt sich in der Verlängerung nach Westen fort. Die Objekte befinden sich im Oberen Massenkalk, der von Fließerden mit Bohnerzton überdeckt ist. Nach stärkeren Regenfällen führt ein kleiner Bach in den Erdfällen Wasser und verschwindet in einem Schluckloch (Ponor).
Bachschwinde in den Harreser Erdfällen
Die Harreser Erdfälle bei Neuhausen ob Eck stellen ein größeres System schüsselförmiger Dolinen dar. Das Gebiet misst ca. 150 x 60 m, die Tiefe beträgt max. 8 m. Der Dolinenzug setzt sich in der Verlängerung nach Westen fort. Die Objekte befinden sich im Oberen Massenkalk, der von Fließerden mit Bohnerzton überdeckt ist. Nach stärkeren Regenfällen führt ein kleiner Bach in den Erdfällen Wasser und verschwindet in einem Schluckloch (Ponor).