Kalksteine, aber auch Gips- und Dolomitsteine, unterliegen starker Verkarstung durch Lösung des Gesteins. Durch einsickerndes Niederschlagswasser und unterirdischen Lösungstransport entstehen Spalten, Hohlräume und Höhlen. Durch Einbrechen der unterirdischen Hohlräume bilden sich an der Geländeoberfläche Dolinen, größere Karstwannen und Subrosionssenken.
Die für die Schwäbische Alb typischen Trockentäler entstanden durch ehemals oberirdischen Abfluss. Bei der Herausbildung ihrer heutigen Form waren periglaziale Erosionsprozesse unter eiszeitlichen Klimaverhältnissen wesentlich beteiligt, wobei die Drainage des verkarsteten Untergrundes durch den Permafrost außer Kraft gesetzt war und den Oberflächenabfluss begünstigte.
In zahlreichen Quellen fällt die Lösungsfracht des Karstwassers als Kalktuff aus und bildet ausgedehnte Tuffpolster, die ganze Täler einnehmen können und früher als begehrtes Baumaterial gewonnen wurden. Flussversickerungen und Bachschwinden gehören ebenfalls zum Formenschatz des Karstes.