Bei den Böden der meist sehr schmalen Talauen im Buntsandstein-Odenwald und ‑Spessart ist zunächst zwischen den Tälern kleinerer Fließgewässer und denen von Main, Tauber und Neckar, deren Einzugsgebiete größtenteils außerhalb der Bodengroßlandschaft liegen, zu unterscheiden. Während sich im Neckar-, Main- und Taubertal primär karbonathaltige, aus den Löss- und Muschelkalkgebieten stammende Auensedimente finden, sind in den anderen Tälern karbonatfreie Ablagerungen verbreitet. Weiterhin unterscheiden sich die in den Talauen ausgewiesenen Kartiereinheiten hinsichtlich des Grundwassereinflusses und der vom Einzugsgebiet abhängigen Substratzusammensetzung der Auensedimente.
Ein schmaler Talboden, der außerhalb der Siedlungen selten mehr als 100 m breit wird, begleitet das Odenwälder Neckartal zwischen Binau und Heidelberg-Schlierbach. Es sind vorherrschend kalkreiche Braune Auenböden verbreitet (D43), die nur stellenweise Vergleyungsmerkmale im tieferen Unterboden aufweisen. Es handelt sich um mächtigen, kiesfreien bis kiesarmen schluffigen bis sandigen Lehm, der in größerer Tiefe von sandigem Material unterlagert wird. Als Begleitböden können auf höher gelegenen Niveaus Braune Auenböden aus bereits entkalktem Auenlehm auftreten. An wenigen Stellen, bei Eberbach und Neckargemünd, hat auf ca. 1–4 m höher gelegenen Auenterrassen bereits eine deutliche terrestrische Bodenbildung eingesetzt. Vorherrschende Böden in der dort ausgewiesenen Kartiereinheit (KE) D46 sind Auenparabraunerden und lessivierte Braune Auenböden.
Die Böden aus den Überschwemmungssedimenten des Mains wurden in KE D90 zusammengefasst. Auch dort sind kalkreiche Auenböden aus Auenlehm verbreitet, die aber meist schwach ausgeprägte Vergleyungsmerkmale im Unterboden aufweisen (Auengley-Brauner Auenboden und Brauner Auenboden mit Vergleyung im nahen Untergrund). Bereichsweise ist ein welliges Kleinrelief mit engräumigem Boden- und Substratwechsel ausgebildet. In höheren Auenniveaus kommen als Begleitböden kalkreiche Braune Auenböden ohne Vergleyungsmerkmale hinzu, in Rinnen und in Ufernähe können Auengleye auftreten. Örtlich lagert der Auenlehm mit weniger als 1 m Mächtigkeit über Flusskies. Neben Auenlehm wechselnder Zusammensetzung kommt kleinflächig auch lehmiger Auensand vor. In der Talsohle der Tauber, zwischen Werbach-Gamburg und Wertheim, fanden sich vorherrschend kalkhaltige Braune Auenböden aus mächtigem schluffreichem Auenlehm (D180), die meist nur in schmalen Rinnen deutlichen Grundwassereinfluss und Übergänge zum Auengley aufwiesen.
In den schmalen Fluss- und Bachauen der tief eingeschnittenen Täler des Odenwalds dominieren Auenböden mit geringem bis mittlerem Grundwassereinfluss aus meist sandigem Auenlehm, der über sandig-kiesigem Flussbettsediment lagert (Auengley-Brauner Auenboden und Brauner Auenboden-Auengley, D132, D137). Besonders in den Tälern von Ulfenbach, Finkenbach und Itter, im Zentralen Sandstein-Odenwald, zeichnen sich die Auensedimente durch einen höheren Sandgehalt aus (D134). Mit einer eigenen Kartiereinheit wurde die sehr schmale Talsohle des Reisenbachs nördlich von Waldbrunn abgegrenzt, die abschnittsweise in ein mit Geröll und Gesteinsschutt gefülltes Kerbtal übergeht (Brauner Auenboden-Auengley aus Auensand, D135). In den feuchtesten Talabschnitten wurden die Kartiereinheiten D133 mit Auengley aus Auenlehm (z. B. Steinachtal) bzw. D136 mit Auengley aus Auensand ausgewiesen.
Braune Auenböden aus mächtigem sandig-lehmigem Auensediment, bei denen Vergleyungsmerkmale erst unterhalb von 8–13 dm u. Fl. auftreten, fanden sich in den Talsohlen von Elz und Trienzbach (D167) am Südostrand der Bodengroßlandschaft. In einzelnen kurzen Bachtälern oder an Bachoberläufen sind die Substrate der dort verbreiteten Braunen Auenböden deutlich sandig, z. T. auch nur geringmächtig und skeletthaltig (D44, D160).
Wo die Einzugsgebiete der Täler überwiegend in den von lösslehmreichen Deckschichten überlagerten Hochflächen des Oberen Buntsandsteins liegen, sind eher sandarme Auenlehme vorherrschend, wie z. B. in der Morreaue nordwestlich von Buchen oder in kleinen Bachtälern im Übergang zum Bauland (Auengley-Brauner Auenboden und Brauner Auenboden mit Vergleyung im nahen Untergrund, D142, D152, D166). Braune Auenböden aus schluffigem Auenlehm, die nur im tieferen Unterboden Vergleyungsmerkmale aufweisen, wurden in einem Bachtal bei Mosbach-Lohrbach ausgewiesen (D150). Ähnliche Böden, die aber im Unterboden karbonathaltig sind, wurden im Elztal bei Dallau kartiert, wo auf der östlichen Talseite bereits das Muschelkalkgebiet des Baulands beginnt (D179). Am Oberlauf des Hollerbachs südwestlich von Buchen treten pseudovergleyte Braune Auenböden aus schluffig-lehmigem Auensediment auf, die von dichtgelagerten, steinigen Tonfließerden unterlagert werden (D151).
Nördlich von Mosbach-Lohrbach wurden in zwei überwiegend bewaldeten Bachtälern Auenböden aus schluffreichem Auenlehm abgegrenzt, die sowohl durch zeitweilige Staunässe als auch durch Grundwasser geprägt sind (Auenpseudogley-Brauner Auenboden und Auenpseudogley-Auengley, D138). Deutlich vernässte Böden aus schluffigem Auenlehm treten auch am Oberlauf der Seckach bei Buchen-Waldhausen auf (Auengley, D170).
Im Kleinen Odenwald, wo im Einzugsgebiet der Elsenz kalkhaltiger Löss auftritt, sind in den Tälern schluffreiche, oft karbonathaltige Auenböden verbreitet. Die dort ausgewiesene Kartiereinheit D45 (Brauner Auenboden und Auengley-Brauner Auenboden) findet sich auch in den Auen von Erfa und Elz, deren Einzugsgebiete z. T. im Bauland liegen.