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Tuttlinger Marmor

Teilansicht einer Steinmauer. Der untere Teil zeigt grünlich braune Quader, darüber sind die Steine rötlich grau. Breite Fugen zwischen den Steinen sind mit kleinen Bruchstücken gefüllt.
Gartenmauer aus Tuttlinger Marmor

Der Steinbruch „Eichen“ (RG 7918‑2) bei Tuttlingen wurde um das Jahr 1800 eröffnet (Reyer, 1927). Tuttlingen brannte 1803 fast völlig nieder. Aufgrund des Wiederaufbaus der Stadt unter der Regie von Christian Hauser herrschte in der Folgezeit im Steinbruch reger Betrieb (s. u.). Die in dieser Zeit gebrochenen Steine fanden Verwendung zum Bau von Hausmauern, Brückenpfeilern und Durchlässen, Sockelgemäuern an Stationsgebäuden und Bahnwärterhäusern sowie zur Herstellung von Stützmauern usw. Nach Berz (1995) wurde das Material auch für die Säulenreihe der Reichsparteitagsbauten auf dem Zeppelinfeld südöstlich von Nürnberg verwendet. Später wurden in der Hauptsache Pflastersteine, Grenz- und Marksteine, Randplatten und Schotter erzeugt (s. u.). Der Abbau im Steinbruch „Eichen“ bei Tuttlingen wurde im Jahr 2007 zunächst eingestellt, da mit Fortschreiten des Abbaus Richtung Süden die dickbankigen Bereiche auskeilten. In den dünnbankigeren Bereichen bestand keine ausreichende Frostsicherheit mehr; zusätzlich wurde seit 2005 durch die Umstellung im Abbau auf ein weniger schonendes Sprengverfahren die Gewinnung von frostbeständigen Wasserbau- und Mauersteinen unmöglich gemacht. Im Jahr 2009 installierte die Fa. Storz, Tuttlingen, eine neue Aufbereitungsanlage. In den Jahren 2010-2013 wurde der Betrieb zur Gewinnung von gebrochenem Material für den Verkehrswegebau aber auch von Werksteinmaterial wieder aufgenommen; der Abbau wendete sich nun in nördliche und westliche Richtung, auch wenn in diese Richtungen der Abraumanteil durch überlagernde zuckerkörnige Kalksteine deutlich zunimmt.

Nahaufnahme einer grauen Gesteinsoberfläche mit rosa Schlieren.
Platte des schwach rosa „Tuttlinger Marmors“, Steinbruch Eichen
  • Farbig angelegte Übersichtskarte von der Schwäbischen Alb (West), abgebildet ist die Verbreitung von Karbonatgesteinen sowie die Lage von Gewinnungsstellen.
  • Mehrfarbige Grafik zum Thema Oberjura der Schwäbischen Alb - Gliederung und Schichtenfolge. Links steht das geologische Profil, rechts die zugeordneten Bezeichnungen.
  • Blick auf hohe Steinbruchwände, bräunlich grau, mit dick gebankten Schichten. Links vorne steht ein Lastwagen.
  • Blick in einen Steinbruch von der Zufahrt aus, mit halbhohen Bruchwänden rechts vorne und hohen Wänden links im Hintergrund. Vor der hinteren Wand sind Fördergeräte aufgestellt. Die Kuppen der Bruchwände sind bewaldet.
  • Nahaufnahme einer grauen Gesteinsoberfläche mit rosa Schlieren.
  • Teilansicht einer Steinmauer. Der untere Teil zeigt grünlich braune Quader, darüber sind die Steine rötlich grau. Breite Fugen zwischen den Steinen sind mit kleinen Bruchstücken gefüllt.
  • Das Foto zeigt mehrere übereinander gestapelte Platten aus gelblich beigem Gestein. Darüber liegt eine schräggestellte, weiße Platte mit einem roten Kuli darauf.
  • Nahaufnahme eines beige bis bräunlichen Gesteins. Im unteren Drittel ist dieses etwas heller und strukturiert. Auf der gesamten Oberfläche sind kleine dunkle Flecken zu erkennen, das sind Fossilien. Links unten liegt eine Münze als Maßstab.
  • Blick auf eine mehrere Meter hohe Abbauwand in einem Steinbruch. Die unteren vier Fünftel der Wand bestehen aus quaderförmigen, hellbeige bis gelblichen Blöcken, darüber befindet sich löchriges, rostbraunes Gestein. Über der Wand wachsen Bäume.
  • In der Bildmitte befinden sich mehrere große Blöcke aus beigem Kalkstein. Rechts daneben steht ein Mensch mit roter Jacke. Im Hintergrund ist Wald zu sehen. Es liegt etwas Schnee.

Literatur

  • Berz, K. C. (1995). Erläuterungen zu Blatt 7918 Spaichingen. – 3. Aufl., Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 193 S., 1 Beil., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Geyer, O. F. & Gwinner, M. P. (1986). Geologie von Baden-Württemberg. 3., völlig neu bearbeitete Aufl., VII + 472 S., Stuttgart (Schweizerbart). [254 Abb., 26 Tab.]
  • Reyer, E. (1927). Die Bausteine Württembergs nach ihrer mineralogischen Zusammensetzung und ihrer Struktur in Bezug zu ihrer bautechnischen Verwendung und wirtschaftlichen Bedeutung. VIII + 138 S., 3 Taf., Halle/Saale (Martin Boerner Verlagsanstalt). [8 Abb.]
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