Die Schertelshöhle befindet sich auf der Schwäbischen Alb, im vorspringenden rechten Talhang eines Trockentals, das zum Filstal führt, ca. 3,5 km nordwestlich von Westerheim. Sie ist in Kalksteinen des Oberjuras als Flusshöhle entstanden, weist einen L-förmigen Verlauf auf und wird im Knick durch einen künstlichen Eingangsstollen betreten. Die Gesamtlänge beträgt ca. 212 m, geführt wird der Besucher durch 160 m. Die Höhle ist sehr reich an Klüften, malerischen Tropfsteinen und Sinterfahnen. Im tiefsten Teil der Höhle trifft man auf eine bis 15 m hohe Halle mit viel Sinterschmuck (Binder & Jantschke, 2003).
Die Höhle war bereits 1470 als Scherzenloch bekannt, wurde allerdings erst 1829/30 durch den künstlichen Eingang zugänglich gemacht. Davor gab es nur die auch als Kuhloch bezeichnete Einsturzdoline, durch die man sich 24 m tief abseilen musste, um in die Höhle zu kommen. Der Name Kuhloch kommt von der damals praktizierten Unsitte, verendetes Vieh in solchen Löchern zu „entsorgen”. Nach der Öffnung der Höhle und den ersten Höhlenfesten schwand die Begeisterung für Höhlenbesuche jedoch, und die Höhle wurde für Jahrzehnte als Bierkeller benutzt. Erst nach 1952 wurde sie mit der Gründung der Ortsgruppe Westerheim des Schwäbischen Albvereins wiedererweckt. Damals wurden Wege und Stege erneuert, elektrisches Licht verlegt und ein Rasthaus bei der Höhle errichtet.
Seit 2016 gehört die Schertelshöhle zu den Geopoints des Geoparks Schwäbische Alb. Die Besucherhöhle ist außerdem Teil des Netzwerks „Informationszentren im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ und eine von 15 Anlaufstellen der „Partner des Biosphärengebiets". Nur je etwa 200 m entfernt liegt auf der anderen Talseite das Steinerne Haus und nördlich davon die Ruine der Burkhardtshöhle.
Externe Lexika
Wikiipedia
Literatur
- (2003). Höhlenführer Schwäbische Alb: Höhlen – Quellen – Wasserfälle. 7., völlig neu bearb. Aufl., 286 S., Leinfelden-Echterdingen (DRW-Verlag Weinbrenner).