Verbreitungsgebiet: Vorbergzone des Südschwarzwalds zwischen Freiburg i. Br. und Niederweiler
Erdgeschichtliche Einstufung: Küstenkonglomerat-Formation (tKK), Tertiär
(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)
Lagerstättenkörper

Die Gesteine der Küstenkonglomerat-Formation (auch „Tertiärkonglomerat“) entstanden entlang der Grabenränder während der raschen Heraushebung des Grundgebirges und der einhergehenden Abtragung der Schichten von Oberjura bis Muschelkalk. Kleinräumig wechsellagernd und lateral wie vertikal verzahnt treten grobe Kalkstein-Konglomerate, (untergeordnet) plattige Kalksandsteine und geröllführende, mergelige Schuttkalke auf. Zwischen einzelnen Schüttungskörpern können tonig-mergelige Lagen eingeschaltet sein. Die Schichten aus Küstenkonglomeraten (tKK) wurden tektonisch nur relativ gering beeinflusst. Die Abgrenzung von wirtschaftlich gewinnbarem Material, welches nach der Aufbereitung für hochwertige Naturstein-Körnungen oder für Kalkmehle verwendet werden kann, richtet sich nach Anteil und der Qualität der Hauptrogensteingerölle, nutzbarer Mächtigkeit, Anteil mergeliger Einschaltungen, Mächtigkeit nicht nutzbarer Hangendschichten, Schichtlagerung und Morphologie des Geländes. Voraussichtlich bauwürdiges Tertiärkonglomerat tritt bei Britzingen im Eichwald, am Westhang des Schönbergs und am Urberg bei Pfaffenweiler auf.
Gestein

Das Tertiärkonglomerat besteht aus einer Wechselfolge von einem Dezimeter bis mehrere Meter mächtigen Schichten aus groben Kalksteinkonglomeraten (Gerölldurchmesser bis 40–50 cm, teilweise auch größer), feineren Konglomeratlagen und (teilweise geröllführenden) Ton- bis Kalkmergelsteinen. Die Geröllführung umfasst Kalksteine und Kalksandsteine des Juras, vor allem des Mitteljuras und der Trias. Im proximalen östlichen Abschnitt liegen die Konglomeratmassen fast geschlossen mit Mächtigkeiten von 40–90 m vor. Nach Westen, d. h. Richtung Oberrheingraben, nehmen die Konglomeratlagen rasch an Mächtigkeit ab und Mergel und Kalksandsteinlagen anteilig zu. Schon 500 m westlich der aus Kalksteinkonglomeraten aufgebauten Gipfel (z. B. Schönberg und Urberg) überwiegen Kalksandsteine mit zwischengeschalteten Mergellagen. Innerhalb eines Schüttungsgebiets verringert sich die Geröllgröße von unten nach oben. Die Konglomerate sind unterschiedlich stark diagenetisch verfestigt. Neben massigen bis dickbankigen Konglomeraten mit einer karbonatischen, stark konsolidierten Matrix liegen Schichten mit Kalksteingeröllen in einem tonig-lehmigen, fast unverfestigten Bindemittel vor.
Mächtigkeiten

Geologische Mächtigkeit: Das Tertiärkonglomerat erreicht auf den Höhenrücken des Markgräflerlands Mächtigkeiten von 40–90 m.
Genutzte Mächtigkeit: Die nutzbare Mächtigkeit des Tertiärkonglomerats liegt im Bereich von rund 60 m am Urberg bei Pfaffenweiler, im Eichwald bei Britzingen und am Schönberg. Westlich des Steinbruchs Bollschweil war die Nutzung des Konglomerats in einer Mächtigkeit von 30–40 m geplant.
Gewinnung und Verwendung
Gewinnung: Um das Tertiärkonglomerat für die Produktion von Naturstein-Körnungen und von Kalkmehlen nutzbar zu machen, bedarf es der Aufbereitung und Selektion der nicht nutzbaren Kalkmergelsteine und Sandsteine.

Verwendung: Je nach Reinheitsgrad kann das aufbereitete Tertiärkonglomerat als reiner Kalkstein für Branntkalk, für die Herstellung von Putzen und Estrich oder als Schotter für den unqualifizierten Wegebau sowie für die Produktion von Gesteinsmehlen genutzt werden.
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Bei der Heraushebung des Schwarzwalds im Tertiär wurde das Deckgebirge erodiert und der Abtragungsschutt in den sich einsenkenden Oberrheingraben geschüttet. An den Grabenschultern sind mächtige Konglomerate erhalten geblieben, welche aus diesem durch Flüsse transportierten Abtragungsschutt bestehen. Das gezeigte Tertiärkonglomerat an der Schneeburg oberhalb von Ebringen besteht aus Geröllen von Hauptrogenstein. Die Schichten sind zum Graben hin gekippt.
Bei der Heraushebung des Schwarzwalds im Tertiär wurde das Deckgebirge erodiert und der Abtragungsschutt in den sich einsenkenden Oberrheingraben geschüttet. An den Grabenschultern sind mächtige Konglomerate erhalten geblieben, welche aus diesem durch Flüsse transportierten Abtragungsschutt bestehen. Das gezeigte Tertiärkonglomerat an der Schneeburg oberhalb von Ebringen besteht aus Geröllen von Hauptrogenstein. Die Schichten sind zum Graben hin gekippt.
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Mittelalterlicher Steinbruch am Schönberg (RG 8012-496): Tertiärkonglomerat mit einem hohen Anteil an Hauptrogensteingeröllen.
Mittelalterlicher Steinbruch am Schönberg (RG 8012-496): Tertiärkonglomerat mit einem hohen Anteil an Hauptrogensteingeröllen.
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Das Tertiärkonglomerat besteht aus einer Wechselfolge von Dezimeter bis mehrere Meter mächtigen Schichten aus groben Kalksteinkonglomeraten (Gerölldurchmesser von 40–50 cm, teilweise auch größer), feineren Konglomeratlagen und (teilweise geröllführenden) Ton- bis Kalkmergelsteinen. Die Geröllführung umfasst Kalksteine und Kalksandsteine des Juras, vor allem des Mitteljuras und der Trias.
Das Tertiärkonglomerat besteht aus einer Wechselfolge von Dezimeter bis mehrere Meter mächtigen Schichten aus groben Kalksteinkonglomeraten (Gerölldurchmesser von 40–50 cm, teilweise auch größer), feineren Konglomeratlagen und (teilweise geröllführenden) Ton- bis Kalkmergelsteinen. Die Geröllführung umfasst Kalksteine und Kalksandsteine des Juras, vor allem des Mitteljuras und der Trias.
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Die Schneeburg am Schönberg bei Ebringen wurde im 13. Jh. aus dem Tertiärkonglomerat erbaut.
Die Schneeburg am Schönberg bei Ebringen wurde im 13. Jh. aus dem Tertiärkonglomerat erbaut.
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Kalksandstein aus Britzingen mit hohem Anteil an kantigen Bruchstücken in Fein- und Mittelkiesgröße. Probe aus dem alten Steinbruch nordöstlich des Dammbachgrabens.
Kalksandstein aus Britzingen mit Einschaltungen von Kalksteinbruchstücken in Mittel- und Grobkiesgröße. Die Probe stammt aus einem alten Steinbruch (RG 8112-1032) nördlich des Dammbachgrabens.
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Blockkonglomerat (Küstenkonglomerat-Formation, Oberrheingraben-Tertiär), Bollschweil
Blockkonglomerat (Küstenkonglomerat-Formation, Oberrheingraben-Tertiär), Bollschweil
Blockkonglomerat (Küstenkonglomerat-Formation) als eozäne Randfazies des Oberrheingraben-Tertiärs, Bollschweil
Blockkonglomerat der Küstenkonglomerat-Formation im Oberrheingraben-Tertiär.
Literatur
- (1996). Erläuterungen zum Blatt Freiburg i. Br. und Umgebung. – 3. Aufl., Geologische Karte von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 364 S., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
- (2013). Naturwerksteine aus Baden-Württemberg – Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. 765 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).