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Bodenbewertung

Bei der Bewertung der Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit (LUBW, 2010) werden für jede bodenkundliche Kartiereinheit der GeoLa-Fachdaten Boden die natürlichen Bodenfunktionen

  • Sonderstandort für naturnahe Vegetation
  • Natürliche Bodenfruchtbarkeit
  • Ausgleichskörper im Wasserkreislauf
  • Filter und Puffer für Schadstoffe

in Bewertungsklassen (0–4) eingestuft und eine Gesamtbewertung durchgeführt.

Filter und Puffer für Schadstoffe

Farbiges Kreisdiagramm mit unterschiedlich großen Flächenanteilen, dargestellt als Prozentwerte, für Schadstofffilter und -puffer bei landwirtschaftlich genutzten Böden.
Bodenfunktion Filter und Puffer (landwirtschaftliche Nutzflächen); Flächenanteile der Bewertungsstufen in der BGL Hegau

Das Filter- und Puffervermögen für Schadstoffe wird anhand der Humus- und Tonmenge (kg/m2) in Abhängigkeit des pH-Werts ermittelt. Deshalb erfolgt die Bewertung der Waldböden und landwirtschaftlich genutzter Böden getrennt voneinander. Bei Grundwasserböden wird nur der Bereich oberhalb des Gr-Horizonts einbezogen. Flachgründige und skelettreiche Böden erreichen nur die Bewertungsklasse gering (v4, v6) bzw. gering bis mittel (v5, v14, v15). Aufgrund zunehmender Mächtigkeit der Schuttdecken bzw. höherem Feinbodenanteil werden die A/C-Böden der jungen Schutthalden am Hohenhewen (v42) sowie die Humusbraunerden aus Foidit(-schutt) (v44) als mittel bewertet. Niedermoore (v38) werden generell als mittel eingestuft. Die bis hier genannten Kartiereinheiten nehmen im Hegau jedoch nur einen Flächenanteil von 3 % ein. Weit verbreitet sind dagegen tonreiche und tiefgründige, zumindest im Unterboden häufig noch kalkhaltige Böden. So werden Kolluvien (v2, v33), Pelosole bis Pelosol-Braunerden (v17, v19, v20), Parabraunerden (v28) und die Braunerde-Tschernoseme der Kartiereinheit v22 als sehr hoch oder hoch bis sehr hoch (v3, v11, v26, v27, v32) klassifiziert. Weitere Parabraunerden bis Parabraunerde-Braunerden (v23, v24, v25) sowie die Pararendzinen aus Geschiebemergel (v13) sind hochwertige Filter und Puffer für Schadstoffe. Die weit verbreiteten Pararendzinen aus Deckentuff (v1) liegen dagegen gemeinsam mit Humusbraunerden und Braunerde-Tschernosemen (v8) sowie (Kolluvium-)Gleyen (v35, v37) in der Wertstufe mittel bis hoch. Unterschiede in der Bewertung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung (3.0) und Wald (2.0) bestehen nur bei den unter Wald tiefgründig sauren Parabraunerden und Pseudogley-Parabraunerde-Braunerden im Gebiet der rißzeitlichen Moränensedimente (v24).

Links neben einer Wiese ist eine archäologische Grabungsfläche zu sehen. Im Hintergrund befindet sich eine Kiesgrube.
Archäologische Grabungsfläche und Kiesgrube bei Engen-Anselfingen (Lkr. Konstanz)

Literatur

  • LUBW (2010). Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit – Leitfaden für Planungen und Gestattungsverfahren. – Bodenschutz, 23, 32 S. (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg).
  • LUBW/LGRB (2008). Böden als Archive der Natur- und Kulturgeschichte – Grundlagen und beispielhafte Auswertung. – Bodenschutz, 20, 19 S. (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg; Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).
  • Regierungspräsidium Freiburg (1998). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 636 S., Sigmaringen (Thorbecke).
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