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Bühlertal-Granit

  • Nahaufnahme einer glänzenden Gesteinsoberfläche, Farbe grau mit rötlich braunen Kristallen. Links oben liegt eine Euro-Münze.
  • Nahaufnahme einer kristallinen Gesteinsoberfläche, Farbe grau mit bräunlichen Stellen. Links oben liegt eine 10-Cent Münze.
  • Nahaufnahme einer polierten, rötlich braunen und grauen Gesteinsoberfläche.

Technische Eigenschaften

Stark mit grünen Büschen und Sträuchern bewachsener Aufschluss aus hellbeigem bis hellgrauem Gestein. Der Aufschluss steigt nach rechts oben an, im vorderen Teil befinden sich Gerölle, dahinter eine stark geklüftete Felswand.
Bühlertal-Granit aus dem Steinbruch Rotenberg, östlich Bühlertal

Im Steinbruch Rotenberg (Steinbruch-Nr.: RG 7315‑1) ist der Bühlertal-Granit in einer Mächtigkeit von 60–70 m aufgeschlossen. Charakteristisch ist eine deutliche Klüftung mit glatten Trennflächen. Die Klüfte weisen die Hauptrichtungen N–S, NW–SO und OSO–WNW auf und fallen mit 50–80° ein. Aufgrund dieses polygonalen Kluftsystems war es früher ausreichend, das Gestein mit horizontalen Sprengbohrungen zu lösen. Der so an seiner Basis gelockerte Granitblock glitt dann entlang der flach einfallenden Klüfte auf die Abbausohlen. Die Größe der dabei entstehenden Rohblöcke war abhängig vom Kluftabstand. In einigen Bereichen des Steinbruchs können die Trennflächen einen Abstand bis zu 4 m aufweisen. Aus Sicherheitsgründen wird diese Abbaumethode nicht mehr durchgeführt. In den letzten Jahren wurde auf zwei jeweils 4 m hohen Sohlen das Gestein mit Hilfe von vertikalen und horizontalen Spaltbohrlochsprengungen gewonnen. Seit 2016 ruht der Abbau. Bis dahin wurden nur ca. 15 % des gelösten Materials als Naturwerkstein weiterverarbeitet, das restliche Material fand Verwendung im Verkehrswege- und Landschaftsbau.

Potenzial

Mehrere Blätter der mineralischen Rohstoffkarte mit farbig dargestellten Vorkommen von Natursteinen und Naturwerksteinen.
Auszug aus der Karte der mineralischen Rohstoffe (L 7312 Rheinau und L 7314 Baden-Baden)

Der grob- bis mittelkörnige, porphyrische Bühlertal-Granit wurde früher in großem Umfang als Werkstein verwendet, wie die o. g. Aufzählung der Nutzungen zeigt. Aufgrund seines weitständigen Kluftsystems lassen sich Rohblöcke von mehreren Kubikmetern Größe gewinnen. Färbung und porphyrische Struktur machen ihn optisch sehr ansprechend; zudem ist er gut polierfähig. Die Karte mineralischer Rohstoffe 1 : 50 000 Blätter L 7312 Rheinau und L 7314 Baden-Baden (LGRB, 2011a) stellt Gebiete dar, die ein wirtschaftlich interessantes Potenzial zur Gewinnung von Bühlertal-Granit als Naturwerkstein bzw. als Naturstein besitzen. Trotz der z. T. flächenhaften Vergrusung und Abraummächtigkeiten, lokal bis 10 m, besitzt der Bühlertal-Granit aufgrund seines weitständigen Kluftsystems ein hohes Nutzungspotenzial für die Werksteingewinnung.

  • Farbig angelegte Übersichtskarte der Schwarzwaldregion mit verschiedenen Granitvorkommen, wie Forbach-Granit oder Triberg-Granit.
  • Farbige Übersichtskarte, die das Vorkommen von Granit im Nordschwarzwald zeigt.
  • Mehrere Blätter der mineralischen Rohstoffkarte mit farbig dargestellten Vorkommen von Natursteinen und Naturwerksteinen.
  • Nahaufnahme einer kristallinen Gesteinsoberfläche, Farbe grau mit bräunlichen Stellen. Links oben liegt eine 10-Cent Münze.
  • Nahaufnahme einer polierten, rötlich braunen und grauen Gesteinsoberfläche.
  • Nahaufnahme einer glänzenden Gesteinsoberfläche, Farbe grau mit rötlich braunen Kristallen. Links oben liegt eine Euro-Münze.
  • Nahaufnahme einer glitzernden, kristallinen Gesteinsoberfläche. Farbe grau mit kleinen rötlichen Sprenkeln. Eine Euro-Münze links dient als Größenvergleich.
  • Stark mit grünen Büschen und Sträuchern bewachsener Aufschluss aus hellbeigem bis hellgrauem Gestein. Der Aufschluss steigt nach rechts oben an, im vorderen Teil befinden sich Gerölle, dahinter eine stark geklüftete Felswand.

Weiterführende Links zum Thema

Literatur

  • Emmermann, R. (1977). A Petrogenetic Model for the Origin and Evolution of the Hercynian Granite Series of the Schwarzwald. – Neues Jahrbuch für Mineralogie, Abhandlungen, 128/3, S. 219–253.
  • LGRB (2011a). Blatt L 7312/L 7314 Rheinau/Baden-Baden und Westteil des Blattes L 7316 Bad Wildbad, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 243 S., 36 Abb., 9 Tab., 3 Kt., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau). [Bearbeiter: Anders, B. & Kimmig, B., m. Beitr. v. Werner, E. & Kilger, B.-M.]
  • LGRB (2011b). Blatt L 7512/L 7514 Offenburg/Oberkirch und Blatt L 7712 Lahr im Schwarzwald, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 362 S., 55 Abb., 15 Tab., 3 Kt., 1 CD-ROM, Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau). [Bearbeiter: Poser, C. & Kleinschnitz, M., m. Beitr. v. Bauer, M. & Werner, W.]
  • Lukas, R. (1990b). Geologie und Naturwerksteine Baden-Württembergs. – Grimm, W.-D. (Hrsg.). Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, S. 147–162, 2 Taf., München (Arbeitsheft Bayr. Landesamt Denkmalpflege, 50). [2 Abb.]
  • Macia, C. A. (1980). Petrographisch-geochemische Untersuchungen granitischer Gesteine im Nordschwarzwald. – Arbeiten aus dem Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Stuttgart, N. F. 75, S. 1–61.
  • Müller, F. (1984ff). INSK – Internationale Naturstein-Kartei. 1ff S., Ulm (Ebner). [10 Bände, Loseblattsammlung]
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