Bis heute wird in den Talsohlen des Baulands und Tauberlands bei Überschwemmungsereignissen Auenlehm abgelagert. Im Laufe der Zeit haben sich so mächtige Auenböden gebildet. Im gesamten Einzugsgebiet der Tauber ist es v. a. das Substrat der löss- und lösslehmhaltigen Deckschichten und der Lösslehme, das durch Bodenerosion von den Äckern abgespült, vom Vorfluter weitertransportiert und bei Hochwasser wieder abgelagert wird. Es handelt sich bei den Auensedimenten daher ziemlich einheitlich um schluffig-lehmiges, schwach bis mittel humoses Bodenmaterial. Unterschiede bei den Auenböden bestehen in erster Linie im Ausmaß des Grundwassereinflusses und z. T. in der Mächtigkeit des Auenlehms.
Haupteinheit im Taubertal und seinen Nebentälern ist Kartiereinheit (KE) i80. Dominierender Bodentyp ist ein kalkhaltiger oder kalkreicher Brauner Auenboden (Vega). Grundwassermerkmale sind in den Profilen nur gelegentlich unterhalb 8 dm u. Fl. festzustellen. Der Auenlehm ist 12 bis über 20 dm mächtig und wird von schluffig-lehmigem bis lehmig-sandigem Kies unterlagert. Als Begleitböden können örtlich, besonders in schmalen Rinnen, auch Böden mit deutlicherem Grundwassereinfluss vorkommen (Auengley-Brauner Auenboden und Brauner Auenboden-Auengley). Außerdem treten vereinzelt auch Böden aus geringmächtigerem (5–12 dm) Auenlehm auf. An wenigen jungen Auenabschnitten in Flussnähe nördlich von Bad Mergentheim konnten solche Bereiche als eigene Kartiereinheit ausgewiesen werden (i85).
In KE i88 wurden Auenböden zusammengefasst, in denen die hydromorphen Merkmale stärker ausgeprägt sind (Auengley-Brauner Auenboden und Brauner Auenboden-Auengley). Im Grundwasserschwankungsbereich bzw. in der Zone des kapillaren Grundwasseranstiegs gebildete Rostflecken lassen sich bei diesen Böden stellenweise (Auenboden-Auengley) bereits oberhalb 4 dm u. Fl. feststellen. Sie treten verbreitet in den Nebentälern der Tauber auf. In den schmalen Oberläufen sind die Böden dort örtlich karbonatfrei. Im Taubertal wurde die Einheit nur in wenigen, meist kleinflächigen Auenabschnitten ausgewiesen.
Kartiereinheit i88 tritt auch abschnittsweise in den Tälern des Baulands auf. Größere Ausdehnung besitzen die grundwasserbeeinflussten Auenböden beispielsweise im Kirnau-/Seckachtal zwischen Osterburken und Roigheim sowie im Hasselbach-/Erlenbachtal oberhalb Ravenstein-Erlenbach. Punktuell wurden unter den Auensedimenten im Seckachtal Torflagen erbohrt.
Auch die Braunen Auenböden ähneln im Bauland oft denen im Tauberland, so dass auch dort in einigen Tälern KE i80 ausgewiesen wurde (z. B. Schefflenztal, Erfatal, Seckachtal). Ansonsten unterscheiden sich die Talauen im Bauland von denen im Tauberland v. a. dadurch, dass im Bauland weit verbreitet auch karbonatfreie Auenböden aus schluffreichem Auenlehm auftreten (Brauner Auenboden, i81, i82, i83; Auengley-Brauner Auenboden, i87).
In einigen Bachtälern finden sich Auenabschnitte mit tonreicheren Auensedimenten, so etwa im Übergang vom Unteren Muschelkalk zur Rötton-Formation (Oberer Buntsandstein) bei Buchen-Bödigheim (Kalkhaltiger Auengley-Brauner Auenboden, i86) oder im Ausstrichbereich des Mittleren Muschelkalks südlich von Buchen-Eberstadt (Brauner Auenboden-Auengley, i90). Am Oberlauf der Erfa, zwischen Hardheim-Gerichtstetten und Ahorn-Buch, wird der Auenlehm von tonreichen Umlagerungsbildungen aus Lettenkeuper- und Muschelkalkmaterial unterlagert. Neben Grundwassereinfluss waren dort auch deutliche Staunässemerkmale festzustellen (Auenpseudogley-Auengley, i94).
In drei Kartiereinheiten wurden im Bau- und Tauberland kleinflächige, vernässte Auenabschnitte abgegrenzt, in denen der Auengley den Leitbodentyp bildet. Die Einheiten i91, i92 und i93 unterscheiden sich durch den Karbonatgehalt und die Bodenart des Auenlehms. Noch stärker vernässte Flächen, in denen auch Nassgleye vorkommen, werden in Einheit i101 beschrieben.
Eine eigene Kartiereinheit wurde für die Bachauen in schmalen, gefällereichen, tief eingeschnittenen Seitentälchen des Neckars gebildet, wie sie am Südwestrand des Baulands nördlich von Gundelsheim vorkommen (i79). In den Talsohlen mit starker Erosions- und Akkumulationsdynamik herrscht ein kleinräumiger Bodenwechsel. Neben Auenböden aus geringmächtigem, oft Schutt führendem Auenlehm treten auch Auenrendzinen und, im Übergang zum Hang, Kolluvien auf. Neben den vorherrschenden Braunen Auenböden mit geringem Grundwassereinfluss kommen auch Auengleye vor.