
Die Albhochfläche östlich und südlich von Dischingen sowie östlich von Neresheim ist von Ries-Auswurfmassen, der sog. Bunten Brekzie bedeckt. Die heterogene Zusammensetzung des Ausgangsgesteins hat einen kleinräumigen Bodenwechsel zur Folge. Überwiegend bilden jedoch tonige und sandig-tonige Fließerden oder Mergelsteinzersatz den Untergrund. Als lückenhafte Überlagerung sind geringmächtige lösslehmhaltige Deckschichten verbreitet (Decklage bzw. Hauptlage und Mittellage; vgl. Kap. Ausgangsmaterial der Bodenbildung). Pelosole sowie mehrschichtige Braunerde-Pelosole, Pelosol-Braunerden und Pelosol-Parabraunerden mit Übergängen zu Pseudogleyen dominieren das Bodenmuster in Kartiereinheit (KE) o54. Als Begleitböden können neben Parabraunerden aus lösslehmreichen Fließerden auch Rendzinen und Terrae fuscae aus Karbonatgestein oder Braunerden aus sandig-lehmigem Verwitterungsmaterial auftreten.
In abzugsträgen Reliefpositionen hat die geringe Wasserdurchlässigkeit des tonigen Verwitterungsmaterials zur Ausbildung von wechselfeuchten Böden mit deutlichen Merkmalen zeitweiliger Staunässe geführt. Die meist kleinflächig vorkommenden Pelosol-Pseudogleye und Pseudogleye wurden in KE o68 zusammengefasst.

Wo auf größeren Flächen erodierte Böden aus karbonathaltigem tonig-mergeligem Ausgangsmaterial der Bunten Brekzie dominieren, konnten in der Bodenkarte Pararendzinen mit Übergängen zu Pelosolen ausgeschieden werden (o74). Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist auf landwirtschaftlich genutzten Flächen bei Bopfingen-Unterriffingen und Neresheim-Dorfmerkingen.

Auf flachen Hügelrücken und an schwach geneigten, meist ostexponierten Hangabschnitten ist das umgelagerte Verwitterungsmaterial der Bunten Brekzie oft von geringmächtigen lösslehmreichen Fließerden überlagert (Deck- über Mittellage). Vorherrschende Böden sind dreischichtige Parabraunerden (o64), deren tonverarmter oberer Profilabschnitt durch Bodenerosion meist stark verkürzt ist. Das lehmig-tonige Verwitterungsmaterial der Bunten Brekzie tritt meist bereits unterhalb 5–9 dm u. Fl. auf. Örtlich bilden auch Molassesedimente den tieferen Unterboden. Ähnliche Böden, die zusätzlich schwach bis mäßig ausgeprägte Staunässemerkmale aufweisen, wurden in KE o66 zusammengefasst (Pseudogley-Parabraunerde und pseudovergleyte Parabraunerde).

Die Kolluvien in den Trockentalmulden der verkarsteten Albhochfläche sind i. d. R. frei von hydromorphen Merkmalen. Bei den Böden in den Muldentälern der Riesalb ist jedoch meist ein geringer Stauwasser- oder Grundwassereinfluss erkennbar. Der Grund ist das überwiegend tonig verwitternde, teils schwer wasserdurchlässige Verwitterungsmaterial der Bunten Brekzie. Örtlich bilden auch Molassesedimente den tieferen Untergrund. Als verbreitete Böden treten neben pseudovergleyten Kolluvien und Pseudogley-Kolluvien auch Gley-Kolluvien auf (o57).

In einzelnen Muldentälchen konnten Böden mit deutlich ausgeprägter Vergleyung ausgewiesen werden. Neben den kartierten Kolluvium-Gleyen und Gleyen (o61) können als Begleitböden auch Humusgleye und Anmoorgleye vorkommen. Durch Entwässerungsmaßnahmen ist das Grundwasser in diesen Bereichen oft künstlich abgesenkt.

Als Besonderheit sind im Bereich des Steinheimer Beckens Böden aus Sedimenten der Steinheim-Kratersee-Formation verbreitet. An den Hängen des Zentralkegels und im Kraterrandbereich sind v. a. Pararendzinen aus schluffreichen Seesedimenten mit wechselndem Grobbodenanteil verbreitet (o43). Weniger Raum nehmen Rendzinen aus tertiärem Süßwasserkalk ein (o44). Im Nördlichen Oberhangbereich des Zentralkegels finden sich Pelosole (o42) aus dem im Zuge des Impakts aufgepressten Mitteljuragestein (Opalinuston-Formation).
Am Hangfuß und in den Tiefenbereichen sind geringmächtige und von Schwemmschutt unterlagerte kalkhaltige Kolluvien verbreitet (o39, o40), wie sie auch im ans Steinheimer Becken angrenzenden Stubental vorkommen. Der östliche Talboden im Steinheimer Becken trägt den Flurnamen „Ried“. Hier kommen Humusgleye und Anmoorgleye vor (o41). Der Grundwasserspiegel liegt dort heute allerdings tiefer als zur Bildungszeit der Anmoore. Einem sehr kleinen Vorkommen von Humusgleyen östlich von Neresheim-Dorfmerkingen wurde die selbe Kartiereinheit zugewiesen. Es handelt sich dort um einen Muldentalabschnitt im Bereich der Mergelstetten-Formation mit Quellaustritt.