Verbreitungsgebiet: Südschwarzwald
Erdgeschichtliche Einstufung: Mambach-Granit (GMB), Unter- bis Oberkarbon
(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)
Lagerstättenkörper
Beim Mambach-Granit handelt es sich um eine spätvariskische Granitintrusion (Oberviseum). Der frühere „Mambacher Syntexit“ wurde in der Karte (Sawatzki & Hann, 2003) aufgelöst in Mambach-Granit (GMB), Malsburg-Granit (GMA), Granit der Wiese-Wehra-Formation (diWG) sowie Schollen von Diorit, Wiese-Wehra-Formation (diW) und Murgtal-Gneisanatexit-Formation (gnM). Die Unterscheidung des GMB von der feinkörnigen Dach- und Randfazies des Malsburg-Granits ist manchmal schwierig. Der Mambach-Granit intrudierte in die Gesteine der Wiese-Wehra-Formation und ältere Granite und schmolz diese teilweise auf. Der ungeregelte Teil des Mambach-Granits entspricht vor allem in seinen westlichen Randbereichen der feinkörnigen Dachfazies des Malsburg-Granits und kann daher auch als dessen Dach- und Randfazies gedeutet werden. Die schwach geregelten und die anderen ungeregelten Bereiche dieses granitischen Gesteins bilden den eigentlichen Mambach-Granit.
Gestein
„Granitgneis“, z. T. granitisch, z. T. gneisähnlich, mit amphibolithischen Lagen, generell in der Gesteinszusammensetzung rasch wechselnd, oft mit Gneis- und Migmatitschollen, Hangschutt rundlich verwitternd: fein- bis mittelkörniger, weißlich grauer Granit mit schwankendem Biotitgehalt, wenig Muscovit, stellenweise schwach geregelt. Bei heterogenem Gesteinsverband aus hellen, mittelkörnigen Biotitgraniten und Schollen, die aus dioritischen bis granodioritischen Magmatiten und aus Gneisen bestehen, handelt es sich vermutlich nicht um einen Granit im eigentlichen Sinne, sondern um einen Anatexit (= Aufschmelzungsgestein) mit einem hohem Anteil an zugeführtem Magma.
Ungünstige Materialeigenschaften
1) Beim Mambach-Granit handelt es sich um einen syntektonischen Granit, d. h. er zeigt meist eine Einregelung der Minerale, entlang derer das Gestein leicht aufspaltet. Entsprechend trifft man entlang der Hänge kaum Felsrippen, sondern meist nur Blockschutthänge an. Für die Gewinnung von Werksteinen ist der Mambach-Granit deshalb keinesfalls geeignet. Schotter und Splitte für den Wege- und evtl. auch Straßenbau können hingegen durchaus erzeugt werden, da das klein- bis mittelkörnige Gestein mancherorts eine große Härte aufweist (vor allem dort, wo der Mambach-Granit Felshänge bildet).
2) Das Gestein ist sehr heterogen ausgebildet, das Abgrenzen von gleichbleibend hochwertigen Gesteinskörpern wird dadurch erschwert. Auch wird der Mambach-Granit häufig von einzelnen, mehrere dm-mächtigen, steilstehenden Aplitgängen durchschlagen.
3) Die Feldspäte im Mambach-Granit sind häufig umgewandelt (albitisiert), d. h. der Albit tritt perlartig hervor, wodurch der Granit selten hart scharfkantig bricht.
Petrographie
Die chemischen Analysen an 12 Proben von vier Aufschlüssen ergaben folgende Mittelwerte:
Chemie | Anteil [%] |
SiO2 | 71,14 |
TiO2 | 0,22 |
Al2O3 | 15,24 |
Fe2O3 | 1,42 |
MgO | 0,56 |
MnO | 0,04 |
Na2O | 3,87 |
K2O | 5,13 |
P2O5 | 0,15 |
Glühverlust | 1,04 |
Mächtigkeiten, Gewinnung und Verwendung
Geologische Mächtigkeit: Die Mächtigkeiten der Granite sind in Abhängigkeit von der Geländemorphologie sehr variabel; sie können mehrere 100 m erreichen.
Genutzte Mächtigkeit und Gewinnung: Bisher wurde der Mambach-Granit nur in kleinen Seitenentnahmen genutzt.
Verwendung: Denkbar ist die Erzeugung von Brechsanden, Splitten und Schottern für den einfachen Wegebau.
Literatur
- (2003). Badenweiler–Lenzkirch-Zone (Südschwarzwald). – Erläuterungen zur Geologischen Karte von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 182 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).