Als gut erhaltene Formen der eiszeitlichen Vergletscherung sind die Kare zu nennen, die v. a. im Nordschwarzwald in großer Zahl auftreten, aber mit dem Feldseekar auch im Südschwarzwald ein schönes Beispiel aufweisen. Die Glaziallandschaft des Hochschwarzwalds mit den Becken von Titisee, Schluchsee und Windgfällweiher sowie die gut erhaltenen Endmoränen bei Menzenschwand sind als weitere geotouristische Highlights zu nennen.
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Endmoränenwälle bei der Menzenschwander Kluse, St. Blasien-Menzenschwand
Endmoränenwälle Menzenschwander Kluse, St. Blasien-Menzenschwand
Im Tal von Menzenschwand können mehrere durch Gletscher entstandene Formen angetroffen werden, die breite Feldberggletscher während der beiden letzten Eiszeiten (Riß und Würm) geschaffen haben: Im mittleren, leicht vermoorten Talbereich der Menzenschwander Alb befinden sich im Bereich der „Kluse“ drei deutlich erkennbare Endmoränenwälle, die bogenförmig quer zum Tal verlaufen. Ihr Verlauf ist allerdings etwas asymmetrisch, d. h., sie legen sich an der Nordseite flach an den Talrand, während sie an der Südseite senkrecht an den Rand stoßen. Die drei Moränen in der Kluse werden dem Feldsee-Stadium vor rund 13 000–12 000 Jahren zugeordnet. Im weiteren Verlauf überwindet die Alb beim Eintritt in das breite Tal des Krunkelbachs eine kleine Wasserfallstufe aus Bärhaldegranit, die dadurch zustande kam, dass der Gletscher, der durch das gefällsstärkere Krunkelbachtal strömte, dieses tiefer aushobelte, als der Albtalgletscher das seine. Dadurch blieb nach Abschmelzen der Gletscher das Albtal als Hängetal übrig und diese Stufe ins Krunkelbachtal wird durch den heutigen Wasserfall ausgeglichen.
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Der Feldsee mit der steilen Karwand. Der Feldsee ist der größte Karsee im Schwarzwald und wird auf drei Seiten von bis zu 300 m hohen Karwänden eingefasst.
Der Feldsee mit der steilen Karwand. Der Feldsee ist der größte Karsee im Schwarzwald und wird auf drei Seiten von bis zu 300 m hohen Karwänden eingefasst.
Feldsee-Kar mit Moränen, Feldberg
Das Feldseekar ist wohl das bekannteste und schönste seiner Art im südlichen Schwarzwald. Die „Lehnstuhlform" ist mit sehr steilen felsigen Wänden typisch ausgebildet. Der Boden ist übertieft und wird vom Feldsee eingenommen. Ostwärts schließen sich zwei Endmoränenwälle an. Der innere, steilgeböschte Wall wird aufgrund von Tuff-Funden des Alleröd im Moor zwischen beiden Wällen in die Jüngere Dryaszeit gestellt, der äußere, flache Wall ist älter (mindestens Ältere Dryas).
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Das Ellbachsee-Kar südwestlich von Baiersbronn
Der von der steilen Karwand aus zu sehende Ellbachsee besitzt nur noch eine kleine freie Wasserfläche. Zum großen Teil ist er bereits vermoort.
Das Ellbachsee-Kar südwestlich von Baiersbronn – Der von der steilen Karwand aus zu sehende Ellbachsee besitzt nur noch eine kleine freie Wasserfläche. Zum großen Teil ist er bereits vermoort. Der Abfluss des Sees durchbricht die Moräne und fließt in den Guten Ellbach, der bei Baiersbronn-Mitteltal in die Murg mündet.
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Blick über den Titisee zum Feldberg
Das Seebecken des Titisees wurde vom Feldberggletscher in der letzten Kaltzeit ausgeformt. Der See ist ca. 40 m tief und wird an seinem Nordostende von Endmoränenwällen begrenzt. Gespeist wird der Titisee hauptsächlich vom Seebach, der aus dem Feldsee entspringt. Sein Abfluss ist die Gutach, die sich östlich von Lenzkirch mit der Haslach zur Wutach vereinigt.
Blick über den Titisee zum Feldberg
Das Seebecken des Titisees wurde vom Feldberggletscher in der letzten Kaltzeit ausgeformt. Der See ist ca. 40 m tief und wird an seinem Nordostende von Endmoränenwällen begrenzt. Gespeist wird der Titisee hauptsächlich vom Seebach, der aus dem Feldsee entspringt. Sein Abfluss ist die Gutach, die sich östlich von Lenzkirch mit der Haslach zur Wutach vereinigt.
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Oberhalb von Schönau befindet sich am Wanderweg nach Aitern ein typischer Rundhöcker, den die Schwarzwaldgletscher überfahren und überformt haben. Die harten Gesteine (Protocanitesgrauwacken-Formation des Unterkarbons) wurden in Fließrichtung glatt gehobelt und geschliffen, auf der abgewandten Seite blieben sie grob-felsig erhalten (verstärkte Druck- und Schmelzwasser-Erosion). Der Rundhöcker ist Teil des geologischen Lehrpfads „Der Wiesegletscher“ von Schönau nach Utzenfeld.
Oberhalb von Schönau befindet sich am Wanderweg nach Aitern ein typischer Rundhöcker, den die Schwarzwaldgletscher überfahren und überformt haben. Die harten Gesteine (Protocanitesgrauwacken-Formation des Unterkarbons) wurden in Fließrichtung glatt gehobelt und geschliffen, auf der abgewandten Seite blieben sie grob-felsig erhalten (verstärkte Druck- und Schmelzwasser-Erosion). Der Rundhöcker ist Teil des geologischen Lehrpfads „Der Wiesegletscher“ von Schönau nach Utzenfeld.
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Der Karsee des Wildseekars im Nordschwarzwald – Das Wildseekar östlich des 1054 m NN hohen Seekopfs besitzt eine klassische Karform mit steiler Karwand, einem größtenteils vom Wildsee erfüllten Karboden und einem durch den aus dem See abfließenden Bach durchbrochenen Karriegel aus Gletscherablagerungen. Die durch einen eiszeitlichen Kargletscher entstandene Form liegt im Grenzbereich Bausandstein/Eck´scher Horizont im Unteren Buntsandstein. Direkt nördlich und südöstlich grenzen weitere Kaare mit vermoorten Karböden an (Seemüsse, Pfälzergrube).
Der Karsee des Wildseekars im Nordschwarzwald – Das Wildseekar östlich des 1054 m NN hohen Seekopfs besitzt eine klassische Karform mit steiler Karwand, einem größtenteils vom Wildsee erfüllten Karboden und einem durch den aus dem See abfließenden Bach durchbrochenen Karriegel aus Gletscherablagerungen. Die durch einen eiszeitlichen Kargletscher entstandene Form liegt im Grenzbereich Bausandstein/Eck´scher Horizont im Unteren Buntsandstein. Direkt nördlich und südöstlich grenzen weitere Kaare mit vermoorten Karböden an (Seemüsse, Pfälzergrube).