Helle Kalkstein-Felsen des Oberjuras bilden oft die Traufkante der Mittleren Schwäbischen Alb (Oberjura-Massenkalk-Formation, Obere und Untere Felsenkalk-Formation). Da sich der Wald in den Felsregionen auflichtet, hat man an vielen Stellen eine beeindruckende Sicht auf die unmittelbar am Fuß des Albanstiegs gelegene, hauptsächlich von Gesteinen des Mitteljuras aufgebaute Berg- und Hügellandschaft und in die aus der Alb austretenden Täler. Weiter in der Ferne blickt man auf das flachere, vom Unterjura aufgebaute und vom Neckartal zerschnittene, im Bereich der Filderebene bis in den Raum Stuttgart reichende Albvorland. Auffällige Erscheinungen sind die aus Vulkangestein aufgebauten Hügel- und Bergkuppen im Raum Metzingen und Kirchheim u. T., aber auch die vor der Alb gelegenen Zeugenberge wie die Achalm bei Reutlingen oder die in der Ferne im Nordosten zu erkennenden drei „Kaiserberge“ bei Göppingen.
Von zahlreichen hervorragenden Aussichtspunkten können hier nur wenige Beispiele genannt werden. Ein bekannter, gut erreichbarer Aussichtsfelsen ist der ca. 800 m westnordwestlich von Bissingen-Ochsenwang gelegene Breitenstein, ein typischer Felsenkranz an der Oberkante des Albtraufs mit überwiegend senkrecht abfallenden Wänden aus Gesteinen der Untere Felsenkalk-Formation. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Randecker Maar, das ebenfalls ein lohnendes geotouristisches Ziel darstellt.
Die Hanner Felsen (Oberer Massenkalk) südwestlich von Bad Urach bieten eine großartige Aussicht über die Stadt und die Uracher „Talspinne“. Die Erms hat sich hier in einer tektonischen Muldenlage weit in die Alb zurückgeschnitten und mit ihren vielen Seitentälchen den Albkörper in zahlreiche Bergsporne aufgelöst. Dies ist ebenfalls vom 1,5 km weiter südwestlich gelegenen, gut erreichbaren Eppenzillfelsen zu erkennen. Von dort hat man außerdem einen Blick zum Uracher Wasserfall und zur Ruine Hohenurach.
Vom ca. 4,5 km südöstlich von Metzingen gelegenen Rossberg hat man eine gute Aussicht auf den Albtrauf und das Albvorland mit den Vulkanschloten zwischen Metzingen und Nürtingen. Die vom Oberjura gebildete Plateaufläche wird im Westen, Norden und Nordosten von mehreren Felsreihen begrenzt. Sehenswert sind am Nordostrand des Rossbergs auch die sog. Dettinger Höllenlöcher.
Weitere Informationen finden sich beispielsweise bei Geyer & Gwinner (1984) sowie bei Schweigert (2006).
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1984). Die Schwäbische Alb und ihr Vorland. – 3. überarb. Aufl., Sammlung geologischer Führer, 67, 298 S., Berlin – Stuttgart (Borntraeger).
- (2006). Exkursion 4: Vom Schwäbischen Vulkan zum Saurierfriedhof. – Rosendahl, W., Junker, B., Megerle, A. & Vogt, J. (Hrsg.). Schwäbische Alb, S. 69–80, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 18).