
Große Teile des Alpenvorlands und des südlichen Schwarzwalds lagen während den Kaltzeiten unter dicken Eispanzern. Gletscher hinterließen breite Trogtäler, flache Becken sowie Moränen und Schmelzwasserströme sedimentierten riesige Kies- und Schottermassen. Endmoränenzüge und Drumlinfelder, glaziale Rinnen und Oser sind weitere vom Gletscher und seinen Schmelzwässern geformte Landschaftselemente. Toteislöcher, die auf das Abschmelzen von im Sediment verschütteten Eisblöcken zurückgehen, ergänzen den glazial geprägten Formenschatz.
Ausgedehnte Seenlandschaften und Moore sind für die heutigen Glaziallandschaften typisch. Urstromtäler entstanden durch Schmelzwässer im Gletschervorfeld; in Seen lagerten sich Feinsedimente ab. Findlinge oder erratische Blöcke wurden im oder auf dem Gletschereis mitgeführt und nach dem Abschmelzen am heutigen Fundort zurückgelassen.
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Panorama am Überlinger See – Der Blick geht von der Ruine Altbodman auf dem Bodanrück nach Nordwesten zur Niederung von Orsingen und Espasingen und über die Molassehänge nördlich des Überlinger Sees (Stockacher Bergland). Rechts ist im Hintergrund der Gehrenberg zu erkennen. Der Überlinger See und die anschließende Niederung bilden ein Gletscherzungenbecken.
Panorama am Überlinger See
Der Blick geht von der Ruine Altbodman auf dem Bodanrück nach Nordwesten zur Niederung von Orsingen und Espasingen und über die Molassehänge nördlich des Überlinger Sees (Stockacher Bergland). Rechts ist im Hintergrund der Gehrenberg zu erkennen. Der Überlinger See und die anschließende Niederung bilden ein Gletscherzungenbecken.
Panorama am Überlinger See
Der Blick geht von der Ruine Altbodman auf dem Bodanrück nach Nordwesten zur Niederung von Orsingen und Espasingen und über die Molassehänge nördlich des Überlinger Sees (Stockacher Bergland). Rechts im Hintergrund der Gehrenberg.
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An der Landstraße zwischen Eintürnen und Arnach bei Bad Wurzach liegt ein großer Felsen. Es handelt sich um einen erratischen Block (Findling) aus alpinem Hornblendeschiefer mit einer Kantenlänge bis 3 m und einer Höhe von 1,8 m, auf dem ein Kruzifix mit Heiligenbild angebracht wurde. Der Findling wurde während der Würm-Eiszeit am Nordrand eines lokalen Gletschervorstoßes mit dem Zurückschmelzen der Gletscherzunge hier hinterlassen.
An der Landstraße zwischen Eintürnen und Arnach bei Bad Wurzach liegt ein großer Felsen. Es handelt sich um einen erratischen Block (Findling) aus alpinem Hornblendeschiefer mit einer Kantenlänge bis 3 m und einer Höhe von 1,8 m, auf dem ein Kruzifix mit Heiligenbild angebracht wurde. Der Findling wurde während der Würm-Eiszeit am Nordrand eines lokalen Gletschervorstoßes mit dem Zurückschmelzen der Gletscherzunge hier hinterlassen.
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In der Kiesgrube bei Tettnang-Biggenmoos werden vorrangig Deltaschotter der Illmensee-Formation abgebaut. Die schräggeschichteten Kiese und Sande werden oben von mehreren Metern ungeschichteten Gletschersedimenten der Tettnang-Subformation überdeckt.
Kiesgrube Kogen nördlich von Biggenmoos
Im Bereich der Kiesgrube im Gewann Kogen nördlich von Biggenmoos wurde rißeiszeitlich oder früh-würmeiszeitlich ein größeres Delta aus Schmelzwassersedimenten nach Norden geschüttet. Von einem weiteren Gletschervorstoß (Innenwall-Würm) wurde das Delta und die umliegende Landschaft überschoben und drumlinisiert. In der Kiesgrube sind deutlich glaziale Sedimenstrukturen erkennbar. Die Deltaschüttung ist noch gut erkennbar, außerdem kommen Blocklagen vor. Es handelt sich um einen besonders interessanten und bedeutenden Aufschluss!
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Im Wald rund 500 m westsüdwestlich von Schloss Waldburg (Gem. Waldburg, Lkr. Ravensburg) liegt eine der größten Anhäufungen von erratischen Blöcken oder Findlingen Oberschwabens. Der umfangreichste der Blöcke – er soll einstmals der größte in Oberschwaben gewesen sein – liegt heute in fünf großen Fragmenten vor. Er sollte ursprünglich als Steinbruch genutzt werden, wie Bohrlöcher für Sprengungen beweisen. Er besaß früher wohl eine Kantenlänge von ca. 5 m und eine Höhe von 3 m. Die Gruppe der Findlinge liegt im Bereich einer würmzeitlichen Seitenmoräne.
Im Wald rund 500 m westsüdwestlich von Schloss Waldburg (Gem. Waldburg, Lkr. Ravensburg) liegt eine der größten Anhäufungen von erratischen Blöcken oder Findlingen Oberschwabens. Der umfangreichste der Blöcke – er soll einstmals der größte in Oberschwaben gewesen sein – liegt heute in fünf großen Fragmenten vor. Er sollte ursprünglich als Steinbruch genutzt werden, wie Bohrlöcher für Sprengungen beweisen. Er besaß früher wohl eine Kantenlänge von ca. 5 m und eine Höhe von 3 m. Die Gruppe der Findlinge liegt im Bereich einer würmzeitlichen Seitenmoräne.
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Das Jungmoränen-Hügelland im Westallgäu mit Blick auf die Allgäuer Alpen
Der Blick geht über Amtzell-Schmitten und ‑Goppertshäusern nach Südosten. Den Vordergrund bildet das in Zweigbecken mit Bachtälern gegliederte Hügelland im Bereich der Amtzeller Terrasse. Mit den überwiegend bewaldeten Hängen des Molasseberglands endet das Rheingletschergebiet. Von den Allgäuer Alpen im Hintergrund sind die Nagelfluh-Schichtkämme mit dem schneebedeckten Hochgrat (1833 m NN) und dem Rindalphorn gut erkennbar. Ganz hinten sieht man das von der Sonne angestrahlte Nebelhorn.
Das Jungmoränen-Hügelland im Westallgäu mit Blick auf die Allgäuer Alpen
Der Blick geht über Amtzell-Schmitten und ‑Goppertshäusern nach Südosten. Den Vordergrund bildet das in Zweigbecken mit Bachtälern gegliederte Hügelland im Bereich der Amtzeller Terrasse. Mit den überwiegend bewaldeten Hängen des Molasseberglands endet das Rheingletschergebiet. Von den Allgäuer Alpen im Hintergrund sind die Nagelfluh-Schichtkämme mit dem schneebedeckten Hochgrat (1833 m NN) und dem Rindalphorn gut erkennbar. Ganz hinten sieht man das von der Sonne angestrahlte Nebelhorn.

Im Südschwarzwald wurden Trogtäler und Hängetäler vom Gletschereis geformt. Kleine Hanggletscher bildeten kesselförmige, meist nach Nordosten und Osten offene Kare mit steilen Wänden und flachen Karmulden mit Seen und Mooren. Besonders in den Hochlagen des Nordschwarzwalds gehören Kare zu den typischen Landschaftsformen.
Unter dem Gletscher anstehendes Festgestein wurde vom fließenden Eis zu Rundhöckern geformt. Im Eis eingeschlossene Geschiebe hinterließen im Gesteinsuntergrund nicht selten Schrammen und Furchen, sog. Gletscherschliffe. Die größten und bekanntesten Seen des Landes, allen voran der Bodensee, aber auch einzelne Seen im Schwarzwald, liegen in glazial geformten Becken.