Große Teile des Alpenvorlands und des südlichen Schwarzwalds lagen während den Kaltzeiten unter dicken Eispanzern. Gletscher hinterließen breite Trogtäler, flache Becken sowie Moränen und Schmelzwasserströme sedimentierten riesige Kies- und Schottermassen. Endmoränenzüge und Drumlinfelder, glaziale Rinnen und Oser sind weitere vom Gletscher und seinen Schmelzwässern geformte Landschaftselemente. Toteislöcher, die auf das Abschmelzen von im Sediment verschütteten Eisblöcken zurückgehen, ergänzen den glazial geprägten Formenschatz.
Ausgedehnte Seenlandschaften und Moore sind für die heutigen Glaziallandschaften typisch. Urstromtäler entstanden durch Schmelzwässer im Gletschervorfeld; in Seen lagerten sich Feinsedimente ab. Findlinge oder erratische Blöcke wurden im oder auf dem Gletschereis mitgeführt und nach dem Abschmelzen am heutigen Fundort zurückgelassen.
Im Südschwarzwald wurden Trogtäler und Hängetäler vom Gletschereis geformt. Kleine Hanggletscher bildeten kesselförmige, meist nach Nordosten und Osten offene Kare mit steilen Wänden und flachen Karmulden mit Seen und Mooren. Besonders in den Hochlagen des Nordschwarzwalds gehören Kare zu den typischen Landschaftsformen.
Unter dem Gletscher anstehendes Festgestein wurde vom fließenden Eis zu Rundhöckern geformt. Im Eis eingeschlossene Geschiebe hinterließen im Gesteinsuntergrund nicht selten Schrammen und Furchen, sog. Gletscherschliffe. Die größten und bekanntesten Seen des Landes, allen voran der Bodensee, aber auch einzelne Seen im Schwarzwald, liegen in glazial geformten Becken.