Die Mächtigkeit und Beschaffenheit der Auenlehmdecken in den Tälern variiert in Abhängigkeit von der Charakteristik des Einzugsgebiets und dem Ausmaß sowie der Intensität der Bodenerosion. Bei fehlendem oder nur geringem Grundwassereinfluss sind dabei unterschiedliche, meist kalkhaltige bis kalkreiche Braune Auenböden (Vegen) typisch (n19, n83, n84, n85). Infolge örtlich etwas höher stehenden Grundwassers, das hydromorphe Merkmalen bis in den Unterboden zwischen 4 und 8 dm u. Fl. hervorruft, treten in manchen Laufabschnitten Auengley-Braune Auenböden begleitend hinzu (n20, n27) oder sie bestimmen sogar insgesamt die Bodenverhältnisse im Talboden (n87, n88). Noch stärkerer Grundwassereinfluss bedingt das Auftreten von Auengley-Braunen Auenböden zusammen mit Braunen Auenboden-Auengleyen in Kartiereinheit n21.
Örtlich treten in Braunen Auenböden aus häufig tonreichen Auenlehmen durch zeitweiligen Luftmangel bedingte Staunässemerkmale auf. Bei nur mäßiger Intensität kommen Auenpseudogley-Braune Auenböden zusammen mit Braunen Auenböden vor (n86), während bei vorherrschender Prägung des Bodenprofils durch Rost- und Bleichflecken Braune Auenboden-Auenpseudogleye vorliegen (n89). Stellenweise, wie z. B. im Primtal südöstlich von Rottweil, lagern Stauwasserhorizonte auch über Go- bzw. Gor-Horizonten von Gleyen (n22, Auenpseudogley-Auengley, Auengley-Auenpseudogley).
In nassen Tälern des Albvorlands sind Braune Auenböden-Auengleye und Auengleye miteinander vergesellschaftet (n23, n118, n123). Das Grundwasser trat bei seinem Höchststand hier teilweise bis an die Geländeoberfläche. Das ursprünglich hohe Grundwasserniveau wird heute allerdings nur noch selten erreicht, da meist Drainagemaßnahmen durchgeführt wurden. Eine Besonderheit sind Auengleye aus Auenlehm über tonigen Stillwasserablagerungen (n101), die im Kirchheimer Becken in der breiten Talaue des Trinkbachs westlich von Weilheim-Ohmden vorkommen (Lkr. Esslingen).
In Tiefenbereichen mit früher sehr flachem Grundwasser war an einzelnen Stellen im Albvorland der Abbau von organischer Substanz deutlich gehemmt, weswegen es örtlich zu Humusakkumulation und stellenweise sogar zur Bildung von organischen Böden kam. So im Bereich einer weiten Talsenke bei Kirchheim-Nabern und im Bereich flacher Täler des Westalb-Vorlands bei Gosheim und Deilingen, wo Anmoorgleye, Gleye und Moorgleye miteinander vergesellschaftet sind (n92). Stellenweise wurden dort auch kleinflächig auftretende Niedermoore von tonigen Auenlehmen überdeckt (n90; Auengley über Niedermoor).
Insbesondere in nassen Talböden erfolgte örtlich ein meist kleinflächiger anthropogener Auftrag aus Boden- und Gesteinsmaterial, das häufig dem Aushub aus der Bautätigkeit in der Umgebung entstammt (n28; Kalkhaltiger Auftragsboden aus teilweise skelettreichem Auftragsmaterial).