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Eiszeithöhlen und Felsen am Ölberg bei Ehrenkirchen-Ehrenstetten

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Blick über ein abgeerntetes Maisfeld auf einen rundlichen, bewaldeten Bergrücken. Im unteren Teil des Berges regen einzelne blanke Felswände hervor.
Die Südostflanke des Ölbergs mit der Felswand und den Eiszeithöhlen von Ehrenkirchen-Ehrenstetten

Etwa 10 km südwestlich von Freiburg im Breisgau liegt im Süden der Schönberggruppe nordöstlich von Ehrenstetten der Ölberg, der über der Staufener Bucht bis auf 416 m NN aufragt. Am südostexponierten Steilhang oberhalb von Gütighofen bauen sich aus den oolithischen Kalk- und Kalkmergelsteinen der Hauptrogenstein-Formation des Mitteljuras steile Felswände von bis zu 20 m Höhe auf. Der Hangfuß verläuft entlang einer von Südwest nach Nordost ausgerichteten Störung in der Erdkruste. Annähernd senkrecht dazu gibt es weitere Verwerfungen. Die Grenze zu den über dem Hauptrogenstein folgenden Variansmergeln wechselt deshalb mehrfach sprunghaft ihre Höhenlage.

Blick auf eine senkrecht aufragende Felswand. Im hellgrauen, von vertikalen rötlichen Streifen durchzogenen Gestein ist unten rechts eine Höhle oder Nische erkennbar.
Eiszeithöhlen und Felsen am Osthang des Ölbergs bei Ehrenkirchen-Ehrenstetten

Etwa 30 m über dem heutigen Niveau der Möhlin liegen durch Verkarstung entstandene Höhlen und durch die früher in dieser Höhe fließende Möhlin am Prallhang gebildete Auswaschungsformen. Die als „Teufelsküche“ bekannten Höhlen waren bereits während der jüngeren Altsteinzeit (Magdalénien) zeitweise bewohnt. Das belegen Funde von Feuersteinwerkzeugen und Knochen in der Kulturschicht des Höhlenbodens in der nördlichsten Höhle. In der Nähe der südlichen Ölberghöhlen wurde an einer überhängenden Felswand eine mittelalterliche „Grottenburg“ gebaut, deren Mauerreste noch zu sehen sind. Scherben und Kleinfunde unterhalb der unter dem Namen Hauenfels bekannten Burgruine weisen darauf hin, dass sie vom 13. bis ins frühe 16. Jh. bewohnt war.

Die Höhlen und die Burg Hauenfels sind Teil des Steinzeitpfads Ölberg. Auf dem rund 5 km langen Rundweg mit 12 Infotafeln kommt man außerdem zur vorgeschichtlichen Wallanlage auf dem Rücken des Ölbergs. Der Fund eines Faustkeils und anderer Artefakte aus der mittleren Altsteinzeit am Steinberg bei Bollschweil bildet ein weiteres archäologisches Thema. Die übrigen Stationen des Lehrpfads befassen sich vor allem mit Natur und Landschaft des Ölbergs.

Weiterführende Informationen finden sich bei Genser (2006), Kramer (1998a) und Wagner (2006).

Externe Lexika

Wikipedia

Weiterführende Links zum Thema

Literatur

  • Genser, H. (2006). Geologie des Schönbergs. – Körner, H. (Hrsg.). Der Schönberg – Natur- und Kulturgeschichte eines Schwarzwald-Vorberges, S. 15–54, 4 Taf., Freiburg i. Br. (Lavori Verlag).
  • Kramer, W. (1998a). Ölberg Ehrenstetten. – Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg, S. 216–218, Sigmaringen (Thorbecke).
  • Wagner, H. (2006). Ur- und Frühgeschichte am Schönberg. – Körner, H. (Hrsg.). Der Schönberg – Natur- und Kulturgeschichte eines Schwarzwald-Vorberges, S. 235–268, 4 Taf., Freiburg i. Br. (Lavori Verlag).
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