Die genehmigten Vorräte und die statischen Reichweiten sind in den zwölf Planungsregionen des Landes nicht gleichmäßig verteilt. Die errechneten Mengen der Vorräte sind in der Region Donau-Iller mit 153 Mio. m3 am größten. In den Regionen Südlicher Oberrhein und Stuttgart sind die Vorräte mit 96 und 91 Mio. m3 ebenfalls groß. Dies liegt neben der Flächengröße dieser Regionen an dem großen natürlichen Rohstoffangebot und an der Nachfrage. Die Regionen Nordschwarzwald, Ostwürttemberg, Neckar-Alb und Schwarzwald-Baar-Heuberg verfügen mit 35, 40, 49 und 53 Mio. m3 über die kleinsten Mengen genehmigter Vorräte. Der stärkste Anstieg der Vorratsmengen seit dem letzten Rohstoffbericht ist für die Regionen Donau-Iller (+ 32 Mio. m3) und Heilbronn-Franken (+ 12 Mio. m3) registriert worden. Der Anstieg der Vorratsmengen in der Region Donau-Iller ist größtenteils auf neue Abbau- und Erweiterungsgebiete für die Gewinnung von Zementrohstoffen zurückzuführen. In Heilbronn-Franken basiert der Anstieg hauptsächlich auf neuen Erweiterungsgebieten einiger Betriebe zur Gewinnung von Karbonatgesteinen (Im Diagramm „Statische Reichweite der Vorräte bezogen auf die Regionen“ ist dieser Anstieg nicht sichtbar, da gleichzeitig die Rohfördermenge angestiegen ist). Geringfügig angestiegene oder gleichbleibende Vorratsmengen gibt es hingegen in den Regionen Hochrhein-Bodensee (+ 6 Mio. m3), Bodensee-Oberschwaben (+ 2 Mio. m3) und Nordschwarzwald (± 0 Mio. m3). In allen anderen Regionen nahmen die Vorratsmengen ab. Diese Abnahme war besonders deutlich in den Regionen Südlicher Oberrhein (- 27 Mio. m3), Mittlerer Oberrhein (- 15 Mio. m3) und Neckar-Alb (- 10 Mio. m3). In diesen drei Regionen ging seit dem letzten Rohstoffbericht auch die offene Abbaufläche am stärksten um 26–39 % zurück. Es wurde kein direkter Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Anzahl der Betriebe in den Regionen und den Vorratsmengen festgestellt. Die Anzahl der Betriebe sank sowohl in Regionen mit steigenden, als auch mit fallenden Vorratsmengen. Für die Planung sind letztendlich aber nicht die absoluten Vorratsmengen oder Anzahl der Betriebe entscheidend, sondern die voraussichtliche Reichweite der Vorräte, also der Zeitraum, für den die Rohstoffe zur Deckung des Bedarfs ausreichend sein werden.
Betrachtet man demnach die statischen Reichweiten der genehmigten Vorräte der zwölf Planungsregionen, welche anhand der Fördermenge an mineralischen Rohstoffen im Jahr 2017 ermittelt wurden, ergibt sich eine andere Richtung. Die Reichweite der genehmigten Vorräte der Regionen Rhein-Neckar, Donau-Iller und Hochrhein-Bodensee sind mit 57, 33 und 26 Jahren am größten. Mittlere Reichweiten weisen mehrere Regionen des Landes auf, deren Reichweiten mit 18–23 Jahren recht einheitlich sind. Eine Neuberechnung der Reichweiten für das Jahr 2012 (letzter Rohstoffbericht) anhand aktueller Zahlen zeigt, dass die Reichweiten in acht von zwölf Regionen zurückgegangen sind. Nur die Regionen Hochrhein-Bodensee, Donau-Iller und Rhein-Neckar können Zuwächse verzeichnen. Die geringsten Reichweiten weisen mit 16, 15 und 11 Jahren die Regionen Mittlerer Oberrhein, Bodensee-Oberschwaben und Ostwürttemberg auf. In diesen drei Regionen hat die Reichweite seit dem letzten Rohstoffbericht weiter abgenommen. Letztendlich verfügen sieben der zwölf Planungsregionen über statische Reichweiten genehmigter Vorräte von mehr als 20 Jahren.
Die ungewöhnlich große Reichweite der Vorräte in der Region Rhein-Neckar (Anteil Baden-Württemberg) resultiert hauptsächlich aus den inzwischen sehr geringen Fördermengen (Rohstoffbericht 2012), die im Vergleich zu den anderen Regionen deutlich gesunken sind. Es wurden 2017 nur rund 2,65 Mio. t mineralische Rohstoffe gefördert. Die Region Rhein-Neckar weist damit die niedrigste Fördermenge an oberflächennahen mineralischen Rohstoffen auf. Sie verfügt aber mit 66 Mio. m3 über vergleichsweise große genehmigte Vorratsmengen mit einer Reichweite von 57 Jahren. Die Vorräte der Region bestehen jedoch zu etwa drei Vierteln aus Zementrohstoffen. Dieser ungewöhnlich hohe Anteil verzerrt das Gesamtbild. Rechnet man die Zementrohstoffe aus der Statistik heraus, ergibt sich ähnlich zu anderen Regionen eine statische Reichweite von rund 23 Jahren. Des Weiteren liegt der überwiegende Teil der genehmigten Vorräte im Osten der Region, aus dem der Ballungsraum an Rhein und Neckar nur unter erheblichen Transportaufwendungen versorgt werden kann. In den Ballungsgebieten im Oberrheingraben befinden sich nur noch vereinzelte Rohstoffgewinnungsstellen mit genehmigten Abbau- oder Erweiterungsflächen. Darum ist der Anteil der für die Bauwirtschaft wichtigen Kiese und Sande in der Region drastisch gesunken. Im Jahr 2017 betrug er an den genehmigten Vorräten rund zwei Prozent und rund ein Prozent an der Fördermenge. Im Jahr 2006 lag der Anteil an den Restvorräten noch bei rund 36 % und der Anteil der Fördermenge bei rund 15 % (ohne Zementrohstoffe gerechnet).