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Böden der Talauen

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Blick auf ein rotbraunes Getreidefeld mit Wiesenbegrenzung im Vordergrund. Links ist eine Förderanlage zu sehen, rechts steigt ein bewaldeter Berg auf. An dessen Hang treten spitze Felstürme hervor.
Getreidefeld auf einem Schwemmfächer (p29) im Blautal östlich von Blaubeuren-Gerhausen

Noch stärker macht sich die Ablagerung von jungen, aus der Bodenerosion stammenden holozänen Abschwemmmassen in den Randbereichen des Blautals dort bemerkbar, wo mächtigere Schwemmfächer und Schwemmkegel auftreten, die sich mit ihrem Aufschüttungskörper aus dem Grundwasserbereich erheben und örtlich sogar bis weit in den zentralen Auenbereich vorrücken (p29; mittel und mäßig tiefes Kolluvium sowie Rendzina aus Schwemmschutt). Ähnliches gilt für Schwemmschuttablagerungen, die aus Kerben und steilen Hangtälchen in die Talaue geschüttet wurden (p125, Pararendzina und Rendzina) und dabei vereinzelt, wie im Gewann „Steiner Ösch“ östlich von Schelklingen, fast den Gegenhang erreicht haben.

Ab Blaubeuren geht der Grundwassereinfluss im alten Donaulauf bis Schelklingen merklich zurück, weshalb vorherrschend Braune Auenböden aus kalkhaltigem Auenlehm entwickelt sind (p35). Der Auenlehm wird hier ab 5 bis über 10 dm u. Fl. von Flussschottern oder von fluviatil transportiertem Sand aus jungem Süßwasserkalk (Quartärer Sinterkalk, „Kalktuff“) unterlagert. Eine Ausnahme bildet KE p76 mit kalkreichem vererdeten Niedermoor, die einen Teil des Laufabschnitts bei Schelklingen einnimmt und bis in die alte Talschlinge der Donau um den Lützelberg reicht. Ergänzt wird die Bodenverbreitung in der Talschlinge durch Pararendzinen und Rendzinen aus Schwemmschutt (p125), die im Tiefenbereich teilweise von mittel und mäßig tiefen Kolluvien überlagert werden (p29). Im südlichen Teil der Schlinge folgen hingegen kalkreiche Auengleye über unterschiedlich mächtigem Niedermoor (p121).

Talauen im Gebiet der Flächenalb

Blick über weite, leicht wellige Grünflächen, die links von einer Landstraße zerteilt werden. Rechts im Hintergrund erhebt sich ein bewaldeter Bergrücken.
Das untere Brenztal unmittelbar nördlich von Sontheim a. d. Brenz

In die bodengeographische Untereinheit „Böden der Talauen“ fallen v. a. die Bodenverhältnisse im Lonetal und im Talzug der Brenz. Dessen teilweise verschlungener Verlauf mit durch erosive Ausräumung von „Zementmergeln“ hervorgerufenen starken Weitungen stellt eine augenfällige Besonderheit dar. Ergänzend werden die Böden in meist kleineren Talbereichen beschrieben, so z. B. in der Aue entlang der bei Langenau entspringenden Nau sowie in südlich von Langenau gelegenen größeren Bachtälern.

Das Lonetal durchzieht die Flächenalb über eine Entfernung von etwa 25 km in West–Ost-Richtung, ungefähr parallel zum Südrand der Alb an der Grenze zum Donautal. Ab Lonsee-Urspring beginnt Wasserführung, die jedoch in längeren Trockenperioden streckenweise aussetzen kann. Die Lone mündet schließlich zwischen Giengen-Burgberg und -Hürben in einen ehemaligen Talverlauf der Brenz, der heute von der Hürbe, einem kleineren Fließgewässer durchströmt wird.

Bis zum Unterlauf der Lone wird die Talsohle von kalkreichen Braunen Auenböden und Auengley-Braunen Auenböden eingenommen (p72). Bei Letzteren reichen Rostflecken aus den Phasen mit Grundwasserhochstand bis max. 4 dm u. Fl. Der Auenlehm ist meist deutlich schluffig und insgesamt nicht besonders mächtig ausgebildet. Bereits zwischen 5 und etwas über 10 dm u. Fl. setzen i. Allg. grusig-steinige Flussschotter ein.

Blick einen Hang abwärts auf eine sich nach rechts ausbreitende flache Acker- und Wiesenlandschaft, die am seitlichen und hinteren Rand in flache bewaldete Hügel übergeht.

Zementmergelschüssel „Vorderer See“ östlich von Giengen an der Brenz-Hürben

Im früher von der Brenz durchflossenen Tiefenbereich treten großflächig Kalkgleye aus limnischen Ablagerungen über Niedermoor auf (p179).

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