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Hangrutschung „Killesberg“, Stuttgart-Feuerbach

Ereignis

Im April 1988 ereignete sich nach anhaltenden Regenfällen am Hang des Killesberges im Wohngebiet Burghaldenweg/Happoldstraße in Stuttgart-Feuerbach eine großflächige Hangrutschung. Die Erdmassen führten zu erheblichen Schäden an Wohnhäusern und der erdverlegten Versorgungsleitungen. Die Bodenbewegungen beruhigten sich in den darauffolgenden Jahren (bis zum Abschluss der Sanierung des Hanges 1990) jeweils im Sommer und lebten im Herbst erneut auf (Wagenplast, 2005).

Geologie und Lage von Rutschmassen (orange Fläche) an der Burghalde in Feuerbach

Sanierung

Zu sehen ist eine halbkreisförmige Baugrube, in der sich zwei Spaten, eine Leiter und braunes Lockermaterial befinden. Rechts befindet sich eine Betonwand.
Herstellung eines Brunnens

Um weitere Schäden an den Straßen, Gebäuden und Versorgungsleitungen zu verhindern, wurde eine umfangreiche Sanierung erforderlich. Aufgrund des erkennbaren starken Einflusses von Niederschlags- und Sickerwasser wurde eine effektive Hangentwässerung angestrebt. Daher wurden entlang der Happoldstraße und dem Burghaldenweg elf Brunnen mit einem Durchmesser von 5 m und Tiefen zwischen 10 m und 17 m bis in die anstehende Grabfeld-Formation abgeteuft und an der Sohle hydraulisch miteinander verbunden. Von den Brunnen aus in den Berg hinein vorgetriebene Entwässerungsbohrungen sollten möglichst viel Wasser bereits vor Eintritt in die Rutschmassen erfassen und ableiten. Die Brunnen dienten neben der Entwässerung auch einer Verdübelung der Rutschmassen. Sie wurden mit jeweils vier rückverankerten bewehrten Bohrpfählen an der bergseitigen Brunnenwand gesichert. Diese Maßnahmen zeigten noch während der Bauarbeiten Wirkung und die Hangbewegungen sind in der Folgezeit rasch abgeklungen (Wichter et al., 1991).

Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte der Rutschung am Killesberg tabellarisch aufgelistet:

Literatur

  • Brunner, H. (1992). Erläuterungen zu Blatt 7120 Stuttgart-Nordwest. – 4. Aufl., Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 175 S., 6 Taf., 9 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Rogowski, E., Bauer, E. & Wiedenmann, J. (2017). Der Baugrund von Stuttgart – Erläuterungstext und digitale Baugrundgeologische Karten. 157 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau; Landeshauptstadt Stuttgart).
  • Wagenplast, P. (2005). Ingenieurgeologische Gefahren in Baden-Württemberg. – LGRB-Informationen, 16, S. 1–79.
  • Wichter, L., Ehrke, E. & Rogowski, E. (1991). Hangstabilisierung mit verankerten Tiefbrunnen in einem Wohngebiet. – geotechnik, 14, S. 54–58.
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