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Quartärer Sinterkalk

Verbreitungsgebiet: Bärenthal (Hohe Schwabenalb)

Erdgeschichtliche Einstufung: Quartärer Sinterkalk (qsk), Quartär

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Nahaufnahme einer Steinmauer, wechsellagig gesetzt aus zwei unterschiedlichen Materialien: weißliche schraffierte Blöcke, quadratisch bis rechteckig, sowie größere und kleinere graue Blöcke mit löchriger Oberfläche.
Mauer aus Kalktuffquadern und Bankkalksteinen

Mächtigkeit

Nahaufnahme einer Gebäudefassade aus hellgrauen Steinquadern, teils mit feinen Löchern, teils mit größeren Poren.
Fassade aus Kalktuffquadern an der Sankt Michaelskirche in Burgfelden

Geologische Mächtigkeit: Die geologische Mächtigkeit wird bei Mühlheim-Altstadt mit 12,5 m, nördlich von Bärenthal mit 25–28 m und bei Ensisheim im Bäratal mit 18–25 m angegeben (Gwinner & Hafner, 1995). Werner et al. (2013) führen eine Gesamtmächtigkeit der Kalktuffablagerung von Bärenthal von etwa 8–9 m an. Im Bereich des unteren Bäratals bei Bubsheim und südöstlich von Nusplingen geben Schweizer & Franz (1994) 10 m an.

Genutzte Mächtigkeit: Im Steinbruch Bärenthal (Ölmühlhalde, RG 7919-2) werden 5,5 m des Kalktuffs genutzt. Die nutzbare Mächtigkeit liegt dort bei 5–7 m. Vom Kalktuff bei Ensisheim existieren noch Restabbauwände von 8–12 m Höhe.

Blick auf eine kleine, runde Kapelle. Die Kapelle ist aus hellgrauem Gestein erbaut und weist rechts eine Holztür, links kleine Bogenfenster sowie Verzierungen auf. Das runde, schirmartige Dach besteht aus bläulichen Ziegeln.
Kapelle in Beuron aus Kalktuffquadern

Verwendung: Die gewonnenen Rohblöcke aus dem Steinbruch Bärenthal (Ölmühlhalde, RG 7919-2) werden als Mauerwerk sowie als senkrecht angeordnete Platten im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt. Die Bruchsteine finden neben dem Garten- und Landschaftsbau auch in der Aquaristik Verwendung. In der Vergangenheit wurde Kalktuff aus Bärenthal in großer Menge für Mauern und Säulen des Klosters Beuron verwendet. Weitere Beispiele in der Umgebung sind das Pfarrhaus in Bärenthal, das ehemalige Bahnhofsgebäude und heutige Naturschutzzentrum Obere Donau in Beuron, das mittelalterliche Stadttor, die St. Galluskirche und die St. Nikolauskirche in Mühlheim an der Donau, die St. Martinuskirche in Fridingen an der Donau, die Stadtpfarrkirche sowie das Bahnhofsgebäude in Spaichingen. An zahlreichen kleineren Gebäuden wie der Mauruskapelle bei Beuron wurde ebenfalls Kalktuff verbaut. Der Bildstock an der Brunnenstube im Ostertal südöstlich von Mühlheim an der Donau besteht ebenso aus Bärenthaler Kalktuff.

Weitere Informationen finden sie hier: Naturwerksteine aus Baden-Württemberg (2013)/Kalktuffe

  • Blick auf ein zweistöckiges, links zurückgesetztes Gebäude aus hellgrauen Steinquadern. Das Gebäude hat grüne Fenster, braune Steinrahmen und hellbraune Fensterläden. Das zweiteilige Dach ist erhöht. Am vorgesetzten Hausteil rechts ist eine Skulptur.
  • Nahaufnahme einer Steinmauer, wechsellagig gesetzt aus zwei unterschiedlichen Materialien: weißliche schraffierte Blöcke, quadratisch bis rechteckig, sowie größere und kleinere graue Blöcke mit löchriger Oberfläche.
  • Das Bild zeigt mehrere Gesteinsplatten, seitlich, unten und oben gesägt, vorne unregelmäßig gebrochen. Die Platten sind teils grau, teils rötlich bis gelblich und verschieden dick. Ein Hammer liegt obenauf.
  • Blick auf eine kleine, runde Kapelle. Die Kapelle ist aus hellgrauem Gestein erbaut und weist rechts eine Holztür, links kleine Bogenfenster sowie Verzierungen auf. Das runde, schirmartige Dach besteht aus bläulichen Ziegeln.
  • Nahaufnahme einer Gebäudefassade aus hellgrauen Steinquadern, teils mit feinen Löchern, teils mit größeren Poren.
  • Blick auf eine steil aufragende, hellgraue Gesteinswand. Horizontale, durchgehende Schnitte im Gestein deuten auf Sägearbeiten hin. Die Frontseiten des Gesteins sind ebenfalls bearbeitet.

Literatur

  • Franz, M., Schaaf, D., Schmidt, S. & Schweizer, V. (1987). Erläuterungen zu Blatt 7719 Balingen. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 146 S., 1 Taf., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Gwinner, M. P. & Hafner, G. (1995). Erläuterungen zu Blatt 7919 Mühlheim an der Donau. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 139 S., 4 Beil., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Schweizer, V. & Franz, M. (1994). Erläuterungen zu Blatt 7819 Meßstetten. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 112 S., 1 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Werner, W., Wittenbrink, J., Bock, H. & Kimmig, B. (2013). Naturwerksteine aus Baden-Württemberg – Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. 765 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).
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