Auch im Buntsandstein des Odenwalds und Schwarzwalds haben sich einzelne Höhlen gebildet. Sie entstanden meist als Verwitterungsbildungen im Grenzbereich unterschiedlich harter Gesteinsschichten und stehen als Naturdenkmale oder als offene Felsbildungen unter Schutz.
Das Meutersloch liegt im Odenwald, am nördlichen Talhang des Neckars, westlich oberhalb der ehemaligen Schokoladenfabrik in Heidelberg-Ziegelhausen und stellt eine natürliche Höhle im Unteren Buntsandstein (Miltenberg-Formation) dar. Die Höhle weist eine Länge von ca. 10 m, eine Breite von ca. 4 m und eine Höhe von ca. 1,5 m auf. Am Höhleneingang und an den Wänden sind unterschiedliche Schichtungsstrukturen erkennbar. Als Besonderheit fallen an der Höhlendecke Netzleisten auf. Dabei handelt es sich um Trockenrisse einer zur Buntsandsteinzeit trocken gefallenen Landoberfläche, die von feinerem Material überschüttet, ausgefüllt und verfestigt wurden.
Im Winterhauchwald ca. 2200 m nördlich von Waldbrunn-Strümpfelbrunn kommt man zum Felsenhaus. Am Oberhang zum Reisenbacher Grund sind hier ausgedehnte Anhäufungen großer Sandsteinblöcke des Mittleren Buntsandsteins verbreitet. Viele dieser Blöcke lagern so übereinander, dass Höhlen und hausartige Formen entstanden. Nach der Sage sollen in diesen, als Felsenhaus bezeichneten Blockhöhlen, gelegentlich die Räuber Schinderhannes und Hölzerlips gewohnt haben.
Bei den Teufelskammern unweit vom Großen Loch östlich von Loffenau im Nordschwarzwald handelt es sich um höhlenartige Erosionsformen in der Eck-Formation des Unteren Buntsandsteins. Sie entstanden durch Absanden weicherer Sandsteine unter einer härteren, verkieselten Buntsandsteinschicht, welche die Decke der Teufelskammern bildet. Dieses Dach ruht auf zwei dicken Sandsteinpfeilern, die bisher der Erosion trotzen konnten und die bis 4 m tiefen Höhlungen vor dem Zusammenbrechen bewahrten. Diese Höhle soll im 19. Jahrhundert Wilderern und Schmugglern Zuflucht gewährt haben, die an der nahe gelegenen ehemaligen Grenze zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden tätig waren.
Die Bruderhöhle erreicht man nördlich des Klosters Hirsau bei Calw, am Osthang des Nagoldtals. Sie stellt eine Verwitterungsbildung des anstehenden Buntsandsteins (Vogesensandstein-Formation) dar. Die unterschiedliche Härte der Sandsteine hat zu einer Wabenverwitterung geführt. An den Wänden der rund 12 m langen Höhle sind zahlreiche Sedimentstrukturen aufgeschlossen.
Die wenig bekannte Bärenhöhle befindet sich in der steilen Karwand des Kleinen Bärlochs etwa 600 m südlich von Enzklösterle-Rohnbach in einem Bannwaldgebiet (Rathgeber, 2004). Die 7 m lange Höhle ist im Badischen Bausandstein (Unterer Buntsandstein) entstanden. Der nach Osten geöffnete Eingang ist 2 m hoch und 1,6 m breit. Im hinteren, weniger als 1 m hohen Höhlenteil quert eine Spalte den Höhlengang. Die nördliche Höhlenwand verläuft entlang einer weiteren Spalte im Sandstein, während die Südwand durch ihre ausgeprägten napfartigen Verwitterungsformen auffällt.
Die Moosmannshöhle liegt im Ostteil des Mittleren Schwarzwalds in der Nähe von Schramberg. Sie ist Teil einer kleinen Felsgruppe am südöstlichen Spornbereich eines Rückens nordöstlich von Lauterbach. Die Felsen bestehen aus konglomeratischen Sandsteinen der Eck-Formation im Unteren Buntsandstein. Unter einer härteren Sandsteinbank entstand hier durch Absanden aus weicheren Schichten eine 1,5 m hohe, ca. 2 m breite und über 4 m tiefe Höhle. Diese unterschiedlichen Verwitterungsformen sind typisch für den unteren Teil des „Eck´schen Geröllhorizonts“ und dort immer wieder zu beobachten.
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (2004). Die Bärenhöhle bei Rohnbach (Kat.-Nr. 7316/1, Gemeinde Enzklösterle, Landkreis Calw), eine wenig bekannte Sandsteinhöhle im Nordschwarzwald. – Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland, 44, S. 37–42.