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Hessigheimer Felsengärten

Blick über die Decksteine rechts und im Vordergrund aufragender Felssäulen. Die vorne über Eck stehenden Felsen stehen an steil nach links abfallenden Rebhängen und sind teils von Bäumen verdeckt. Unten links fließt der Neckar.
Hessigheimer Felsengärten oberhalb des Neckars

Aufgrund der talwärts kippenden Felstürme kam es in der Vergangenheit bereits mehrfach zu Sturzereignissen. Dabei stürzten einzelne Bänke des Oberen Muschelkalks von den geneigten Felstürmen sowie auch ganze Felstürme ab. Bekannte Beispiele hierfür sind die Felssturzereignisse aus den Jahren 1924, 1983, 1988, 2002 und 2021.

Die Hessigheimer Felsengärten sind bereits seit den 1940er Jahren als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Farbige Schnittzeichnung, die den nach links zum Neckar hin abfallenden Hang der Hessigheimer Felsengärten zeigt. Der Hauptteil des Hanges besteht aus Kalkstein des Oberen Muschelkalks (rosa). Zum Wasser hin kriecht Hangschutt abwärts (gelb).
Geologischer Schnitt im Bereich der Felsengärten bei Hessigheim, mit Darstellung der Hangzerreissung im Oberen Muschelkalk und dem Hangkriechen im Bereich der Hangschuttauflage in Folge der Sulfatauslaugung durch den Neckar im Mittleren Muschelkalk
Seitlicher Blick auf einen nach rechts aufsteigenden Rebhang mit oben anschließenden Felsreihen im Mittel- und Hintergrund. Der Hang ist mit einer langen Steinmauer sowie einem Zaun abgestützt und gesichert. Davor verläuft ein Fahrweg.
Unterhalb der Hessigheimer Felsengärten verlaufender Steinschlagschutzzaun

Da die Felsstürze die unterhalb der Felsengärten gelegenen Weinberge, die Kreisstraße K1677 sowie die Schifffahrt auf dem Neckar gefährdeten, wurden entsprechende Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Mit Rücksicht auf den Naturschutz innerhalb des Geotops Hessigheimer Felsengärten wurde auf aktive Sicherungsmaßnahmen (Verankerungen, Trossenumgurtung, Betonunterfangungen etc.) weitestgehend verzichtet. Wesentlicher Bestandteil der Sicherungen sind mehrere Steinschlagschutzzäune, die 2004 zwischen den Felswänden und dem Wirtschaftsweg (Wurmbergweg) errichtet wurden. Einzelne labile Felspartien mussten jedoch aufgrund ihrer Größe und der daraus resultierenden Aufschlagsenergie im Falle eines Absturzes vorab kontrolliert abgetragen werden. Andernfalls hätten diese die Schutzverbaue durchschlagen oder überspringen können. Die Abtragung erfolgte schonend mit einem hydraulischen Felsspaltgerät.

Aktueller Stand

Seitlicher Blick auf einen durch eine Mauer gestützten und mit Büschen bewachsenen Hang. Nach rechts hin sind die Mauersteine durch Gitter gesichert. Darüber, zur Bergseite, ist ein Schutzzaun aufgestellt. Ein paar größere Steinblöcke liegen darin.
Steinschlagschutzzaun bergseitig des Wurmbergweges (Aufnahme 2014)

Seit Errichtung der Steinschlagschutzzäune ereignen sich auch weiterhin immer wieder Sturzereignisse, die in Form von Steinen und Blöcken unterschiedlichster Größen im Netz der Schutzzäune ersichtlich werden.

Seitlicher Blick auf einen Felshang rechts oben mit Bruchkante sowie einem Sicherungszaun links unten am Fuß des Hanges. Vor den Maschen des Zaunes haben sich abgerutsche Gesteinsblöcke aufgetürmt.
Prozessraum des Felssturzes von 2021

Literatur

  • Wagenplast, P. (2005). Ingenieurgeologische Gefahren in Baden-Württemberg. – LGRB-Informationen, 16, S. 1–79.
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