Verbreitungsgebiet: Grundgebirge des Südschwarzwalds
Erdgeschichtliche Einstufung: Wiese-Wehra-Formation (diW); Alter der Metamorphose: frühes Karbon
(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)
Lagerstättenkörper

Im zentralen und östlichen Teil des Südschwarzwälder Gneiskomplexes im Gebiet von Schönau bis Laufenburg sowie von Wehr bis nordöstlich von Waldshut-Tiengen treten metamorphe Gesteine der Wiese-Wehra-Formation auf. Charakteristisch für diese Gesteine ist das gemeinsame Auftreten von metasedimentären, metamorphen, plutonischen und z. T. migmatischen Merkmalen. Die Gesteine lassen sich auch als Gneise mit migmatischen und granitoiden Bereichen beschreiben, in die Linsen und Schuppen von Amphiboliten und Ultrabasiten sowie Gänge von Apliten eingeschaltet sind. Aufgrund der Heterogenität des Materials können innerhalb des Vorkommens Bereiche auftreten, die für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte nur bedingt in Frage kommen.
Gestein

Es handelt sich um durch lokale Aufschmelzung stark veränderte, schwarzgraue bis grünlich graue Biotit-Hornblende-Gneise mit Kalifeldspat-Blasten (bis 5 cm Größe); eingelagert sind Linsen von Biotit-Plagioklas-Gneisen, Amphiboliten und ultrabasischen Gesteinen sowie migmatitischen Aufschmelzungsbereichen. Aplitgänge durchschlagen die Gneise. Die granitischen Abschnitte der Wiese-Wehra-Formation wurden früher teilweise als separate Einheiten dargestellt; sie werden heute mit den Gneisen sowie weiteren Gesteinen der Wiese-Wehra-Formation zusammengefasst (Südschwarzwald-Granit-Gneis-Komplex). Ausgangsgesteine waren Paragneise und Amphibolite, denen saure magmatische Schmelzen zugeführt wurden, weshalb in den Gesteinen der Wiese-Wehra-Formation alle Formen der Durchmischung von verschiedenen Metamorphiten bis hin zu weitgehend homogenen Gesteinen auftreten.

Petrographie
Das graue, streifig-lagige, z. T. auch massige Gestein enthält viele meta- bis diatektische Bereiche mit biotit- bzw. hornblendearmen und -reichen Partien. Der Feldspat ist bereichsweise schwach granoblastisch. Das Kornspektrum ist oft ausgeglichen, die Korngrößen liegen meist im Bereich zwischen 0,1–1 mm. Die Hauptgemengteile Feldspat, Quarz, Hornblende und Biotit sind innig verwachsen. Dieser Kornverband verleiht dem Gestein günstige Eigenschaften zur Herstellung von gebrochenen Körnungen.
Die chemischen Analysen an 22 Proben von 12 Aufschlüssen ergaben folgende Mittelwerte:
Chemie | Anteil [%] |
SiO2 | 64,78 |
TiO2 | 0,61 |
Al2O3 | 15,57 |
Fe2O3 | 3,98 |
MgO | 2,37 |
MnO | 0,07 |
Na2O | 3,51 |
K2O | 4,49 |
P2O5 | 0,3 |
Glühverlust | 1,76 |
Mächtigkeiten
Geologische Mächtigkeit über Talniveau: Die Mächtigkeiten der Gneise sind sehr variabel, hängen von der Geländemorphologie ab und können bis zum Talniveau mehrere Hundert Meter erreichen.
Genutzte Mächtigkeit: Bisher wurden die Gesteine der Wiese-Wehra-Formation nur in kleinen Seitenentnahmen genutzt. Im aufgelassenen Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2) betrug die genutzte Mächtigkeit knapp 20 m.

Gewinnung und Verwendung
Gewinnung: Die Gesteine der Wiese-Wehra-Formation werden gegenwärtig nicht abgebaut.
Verwendung: Die kristallinen Gesteine der Wiese-Wehra-Formation zeichnen sich durch hohe Zähigkeit und Verwitterungsbeständigkeit aus. Sie können als hochwertige, widerstandsfähige Verkehrswegebaustoffe (Schotter und Splitte) Verwendung finden. Erzeugt werden können Splitte und Brechsande, Edelsplitte und Edelbrechsande, Schotter, kornabgestufte Gemische (gebrochen), Wasserbausteine und Steine für den Hang- und Uferverbau. Im aufgelassenen Steinbruch Häg-Ehrsbach (RG 8213-2) wurde die Körnung 0/45 zur Herstellung von güteüberwachten Frostschutzschichten erzeugt.
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Abgebaut wurden im Steinbruch Häg‐Ehrsberg (RG 8213-2) diatektisch stark veränderte Paragneise des Wiese‐Wehra‐Komplexes: schwarzgraue bis grünliche metablastische Biotit‐Hornblende‐Gneise mit Kalifeldspat‐Blasten bis 5 cm Größe, mit eingelagerten Linsen von Amphiboliten, Biotit‐Plagioklas‐Gneisen und ultrabasischen Gesteinen, gebietsweise migmatitisch bis zur Ausbildung von granitoiden Bereichen und Aplitgängen. Also alles in allem ein sehr heterogenes Gestein.
Abgebaut wurden im Steinbruch Häg‐Ehrsberg diatektisch stark veränderte Paragneise des Wiese‐Wehra‐Komplexes: schwarzgraue bis grünliche metablastische Biotit‐Hornblende‐Gneise mit Kalifeldspat‐Blasten bis 5 cm Größe, mit eingelagerten Linsen von Amphiboliten, Biotit‐Plagioklas‐Gneisen und ultrabasischen Gesteinen, gebietsweise migmatitisch bis zur Ausbildung von granitoiden Bereichen und Aplitgängen. Also alles in allem ein sehr heterogenes Gestein.
Abgebaut wurden im Steinbruch Häg‐Ehrsberg (RG 8213-2) diatektisch stark veränderte Paragneise des Wiese‐Wehra‐Komplexes: schwarzgraue bis grünliche metablastische Biotit‐Hornblende‐Gneise mit Kalifeldspat‐Blasten bis 5 cm Größe, mit eingelagerten Linsen von Amphiboliten, Biotit‐Plagioklas‐Gneisen und ultrabasischen Gesteinen, gebietsweise migmatitisch bis zur Ausbildung von granitoiden Bereichen und Aplitgängen. Also alles in allem ein sehr heterogenes Gestein.
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Paragneis mit lagigen Strukturen und deutlichem Biotitanteil, grau bis leicht günlich; partienweise hellere, quarz- und feldspatreichere Bereiche erkennbar. Bereich einer Störung im Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2).
Paragneis mit lagigen Strukturen und deutlichem Biotitanteil, grau bis leicht günlich; partienweise hellere, quarz- und feldspatreichere Bereiche erkennbar. Bereich einer Störung im Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2).
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Paragneise im Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2), hell- bis dunkelgrau, deutlich streifig bis aufgelöst fleckenartig oder leicht streifig, schwach lagig bis fast unstrukturiert, deutlich geklüftet, mit Relikten von Amphiboliten. Feldspat bereichsweise leicht blastisch. Metatektische Bereiche mit wechselndem Biotitanteil. Daneben mehr oder weniger biotit- und hornblendeführende Gesteine mit regelloser Textur (Migmatite).
Paragneise im Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2), hell- bis dunkelgrau, deutlich streifig bis aufgelöst fleckenartig oder leicht streifig, schwach lagig bis fast unstrukturiert, deutlich geklüftet, mit Relikten von Amphiboliten. Feldspat bereichsweise leicht blastisch. Metatektische Bereiche mit wechselndem Biotitanteil. Daneben mehr oder weniger biotit- und hornblendeführende Gesteine mit regelloser Textur (Migmatite).
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Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2): Dunkle Restite, in hellgrauer ungeregelter Gneisgrundmasse.
Steinbruch Häg-Ehrsberg (RG 8213-2): Dunkle Restite, in hellgrauer ungeregelter Gneisgrundmasse.
Externe Lexika
Litholex
Literatur
- (1967). Erläuterungen zu Blatt 8013 Freiburg i. Br. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 159 S., 3 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [Nachdruck 1972, 1990]
- (2003). Badenweiler–Lenzkirch-Zone (Südschwarzwald). – Erläuterungen zur Geologischen Karte von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 182 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).