Das Kupfermoor liegt am Fuß der Waldenburger Berge nordwestlich von Schwäbisch Hall zwischen den Untermünkheimer Ortsteilen Kupfer und Gailenkirchen. Mit 3,7 ha Fläche, seiner in Teilen noch erhaltenen naturnahen Vegetation sowie den rund 700 Tierarten stellt das Kupfermoor das bedeutendste Moorvorkommen in Nordostwürttemberg dar. Es ist zudem ein wichtiges Archiv der Vegetationsgeschichte.
Das Moor entstand in einer weiten abflusslosen Subrosionssenke in der Grabfeld-Formation des Mittelkeupers (Gipskeuper). Die Sulfatgesteine (Anhydrit, Gips) wurden nahe der Erdoberfläche durch Wasser gelöst und abtransportiert, sodass sich eine Hohlform bildete (Gipskarst). Die Senke wurde durch tonreiche, gering durchlässige Sedimente abgedichtet, weshalb im frühen Atlantikum (9000–8000 Jahre v. H.) ein See die Fläche bedeckte. Nach der Verlandung des Sees entwickelte sich mit dem beginnenden Subboreal (ab 5700 v. H.) ein tiefes Niedermoor. Nördlich des Moorweihers findet sich ein Übergangsmoor mit Schwingrasen.
Seit dem 19. Jahrhundert bis zur Unterschutzstellung 1967 kam es zu wiederholten Eingriffen des Menschen. Der heutige Moorweiher entstand aus einem Torfabbau. Durch Entwässerung, Müllentsorgung und Aufforstungen wurde das Kupfermoor und seine Pflanzen- und Tierwelt beeinträchtigt. Auf der West- und Südseite des Kupfermoors wurde 1937 ein Munitionslager errichtet. Die Bombardierung und Sprengung des Lagers führte zu erheblichen Schäden bei Vegetation und Fauna. Zudem sind wahrscheinlich Sprengkörper in das Gebiet gelangt. Deshalb ist das Moor zur Sicherheit abgezäunt.
Das Kupfermoor wird von einer grundwassernahen Senke umgeben, in der sich als Böden Gleye und Kolluvium-Gleye aus holozänen Abschwemmmassen über tonreichen Fließerden, Schwemm- oder Altwassersedimenten entwickelt haben. Das Gebiet wird vom Kupfermoorbach entwässert. Dieser geht bald in die Kupfer über, die bis Kupferzell nach Norden fließt, danach in nordwestliche Richtung abbiegt und bei Forchtenberg nach etwa 26 km in den Kocher mündet.
Weiterführende Informationen finden sich bei Jünemann (2007f) und Vollrath (1977).
Externe Lexika
Wikipedia
Literatur
- (2007f). Kupfermoor. – Wolf, R. & Kreh, U. (Hrsg.). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart, S. 290–292, Stuttgart (Thorbecke).
- (1977). Erläuterungen zu Blatt 6824 Schwäbisch Hall. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 199 S., 5 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [Nachdruck 1993]