Sie befinden sich hier:

Posidonienschieferwand in Bad Schönborn

Zwischen Wiesloch und Bruchsal befindet sich mit der Langenbrückener Senke eine außergewöhnliche geologische Struktur mit Gesteinen des Juras und des Tertiärs. In den Gesteinen des Unterjuras wurden in Bad Schönborn bis 1926 Posidonienschiefer zur Zementherstellung abgebaut. Lange nach der Stilllegung wurde der Steinbruch nahe der Kuranlagen von Bad Langenbrücken als Park angelegt. Seit 2019 zählt die Posidonienschieferwand zu den Nationalen Geotopen Deutschlands.

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Blick auf die stark zugewachsenen, unterschiedlich hohen Wände eines ehemaligen Steinbruches. Im Vordergrund trennt eine niedrige, im Bogen verlaufende Steinmauer das Abbaugelände von einer Wiese.
Posidonienschieferwand (aufg. Steinbruch) in Bad Schönborn-Langenbrücken
Teilansicht eines Parks mit angelegten Beeten, beschnittenen Bäumen und Sträuchern sowie einem runden Wasserbecken. Im Hintergrund ein größeres Gebäude in hellen Farben und mit Säulen am Eingang.
Das Kurhaus Sigel im Kurpark von Bad Langenbrücken

Bad Langenbrücken verdankt seinen Status als Heilbad den Schwefelquellen, die in der Nähe entspringen. Durch oberflächennahe Gewässer, die in den zerklüfteten Schichten der Ölschiefer zirkulieren, wird feinstverteilter Pyrit oxidiert, durch Bakterien in Schwefelwasserstoff umgewandelt und im Wasser gelöst. Das deutlich nach Schwefel riechende Heilwasser findet seine Anwendung vor allem bei rheumatischen Erkrankungen, Ischias-Beschwerden, Gicht und Wirbelsäulenerkrankungen. Nördlich von Östringen gibt es im Krummbachwald eine weitere bekannte Schwefelquelle mit Einzugsgebiet im Unterjura.

Weiterführende Informationen finden sich bei Kreipl & Karl (1982) sowie bei Rosendahl (2019c).

Literatur

  • Kreipl, K. & Karl, H. (1982). Die Posidonienschiefergrube in Bad Schönborn / Langenbrücken. – Aufschluss, 33, S. 431–435.
  • Rosendahl, W. (2019c). Bad Schönborn: Fenster in die Jurazeit – Posidonienschiefer und Schwefelquellen bei Bad Schönborn und Östringen. – Rosendahl, W., Huth, T., Geyer, M., Megerle, A. & Junker, B. (Hrsg.). Entlang des Rheins von Basel bis Mannheim, S. 134–135, München (Wanderungen in die Erdgeschichte, 38).
x
Dokument wird erzeugt.
Bitte warten ...