Verbreitungsgebiet: Raum Aalen–Ellwangen–Abtsgmünd
Erdgeschichtliche Einstufung: Goldshöfe-Formation (qGO), Quartär
(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol "Themenebenen" links oben einblenden.)
Lagerstättenkörper

Die Sande der Goldshöfe-Formation („Goldshöfe-Sande“) wurden im nach Süden entwässernden Flusssystem der Ur-Brenz abgelagert (Simon, 1988a; Zeese, 1972). In den flachen, sich schnell verschneidenden Flussrinnen wurden schräg und horizontal geschichtete Sandkörper gebildet. Die in die Sande eingeschalteten Tonlagen lassen auf Überflutungsebenen schließen. Aufgrund von Reliefumkehr und Erosion liegen heute nur noch Reste der ehemals flächenhaft auftretenden Sande auf Hochlagen vor. Die Lagerstättenkörper befinden sich in diesen Erosionsresten; sie werden durch die allseitige Abnahme der nutzbaren Mächtigkeit begrenzt.
Gestein

Petrographie
Mineralogisch setzen sich die Goldshöfe-Sande aus Quarz, Feldspat und Tonmineralen zusammen. Vereinzelt wurden Kaolinit, Illit bzw. Hellglimmer festgestellt.
Eine geröllpetrographische Untersuchung der Fraktion 0,6–4 cm im Bereich nordwestlich von Aalen (Etzold, 1994) ergab:
Petrographie | Mittelwert [%] |
Feuersteine des Oberjuras | 6,0 |
Fein- bis mittelkörnige Sandsteine (Mittel- und Unterjura) sowie verkieselte Keuper-Sandsteine |
27,0 |
Keuper-Quarze | 5,0 |
Keuper-Feuersteine | 1,0 |
grobkörnige Keuper-Sandsteine | 0,5 |
Geochemische Mittelwerte aus fünf LGRB-Röntgenfluoreszenzanalysen der Goldshöfe-Sande:
Chemie | Anteil [%] |
SiO2 | 90,4 |
TiO2 | 0,1 |
Al2O3 | 4,4 |
Fe2O3 | 1,0 |
MnO | 0,02 |
MgO | 0,3 |
CaO | 0,1 |
Na2O | 0,3 |
K2O | 1,9 |
P2O5 | 0,1 |
Glühverlust | 1,4 |
Gesamtkarbonat | < 5,0 |

Mächtigkeit

Geologische Mächtigkeit: Die geologische Mächtigkeit der Goldshöfe-Sande wird mit maximal 20 m (Etzold, 1994) angegeben. In den rohstoffwirtschaftlich interessanten Vorkommen im Raum Abtsgmünd–Ellwangen–Aalen beträgt die Mächtigkeit nach Bohrungen maximal 18 m.
Genutzte Mächtigkeit: Die genutzte Mächtigkeit liegt bei 5–12 m.
Gewinnung und Verwendung
Gewinnung: Die Goldshöfe-Sande werden im Trockenabbau überwiegend mittels Radlader gewonnen. Die Aufbereitung des Rohmaterials erfolgt in der Regel vor Ort mittels einer mobilen Siebanlage.
Verwendung: Verwendung finden die Goldshöfe-Sande als Beton-, Mörtel- und Estrichsande sowie als Bettungs-, Fugen- und Füllsande. Als Quarzsandrohstoff werden sie aufgrund ihres deutlich über 0,2 % liegenden Fe2O3-Gehaltes nicht genutzt.
Literatur
- (1994). Erläuterungen zu Blatt 7126 Aalen. – 3. Aufl., Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 248 S., 3 Taf., 7 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
- (1988a). Flussgeschichte von Kocher und Jagst. – Hagdorn, H. (Hrsg.). Neue Forschungen zur Erdgeschichte von Crailsheim, S. 241–254, Stuttgart, Korb (Sonderbände der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg, 1).
- (1972). Die Talentwicklung von Kocher und Jagst im Keuperbergland: Flussgeschichte als Beitrag zur Deutung der Schichtstufenmorphogenese. – Tübinger Geographische Studien, 49, S. 1–121.